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Anbetung

Anbetung

Titel: Anbetung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Beamte, Simon Varner, war erst drei oder vier Monate bei der Polizei, also länger als Bern Eckles, der mich beim Grillabend des Chiefs argwöhnisch beäugt hatte, aber nicht lange genug, um nicht noch unglaublich neugierig zu sein, was mich betraf.
    Officer Varner hatte ein so liebenswürdiges Gesicht, dass er zum Moderator einer Kindersendung im Fernsehen getaugt hätte. Mit seinen schweren Lidern erinnerte er außerdem an Robert Mitchum. Wie er so den stämmigen Ellbogen aus dem Fenster lehnte und den Kopf neigte, sah er aus wie ein schläfriger Bär aus irgendeinem Disney-Zeichentrickfilm.
    »Hallo, Odd, gut, dich zu treffen. ’n Abend, Miss Llewellyn. Wonach soll ich hier eigentlich suchen?«
    Ich war mir sicher, dass mein Name nicht gefallen war, als der Chief Officer Varner zum Bowlingcenter geschickt hatte. Wenn ich in einen Fall verwickelt war, bemühte er sich, mich so sehr im Hintergrund zu halten wie irgend möglich. Er ließ nie erkennen, dass irgendwelche Informationen paranormalen Ursprungs waren, nicht nur, um mein Geheimnis zu bewahren, sondern auch, damit der Anwalt eines Mörders diesen nicht
problemlos loseisen konnte, indem er behauptete, die ganze Anklage gegen seinen Klienten beruhe auf den Behauptungen eines Spinners, der sich für ein Medium halte.
    Weil ich jedoch bei dem Grillabend aufgetaucht war, bei dem der Chief mit Bern Eckles Nachforschungen über Robertson angestellt hatte, musste Eckles wissen, dass ich etwas mit der Sache zu tun hatte. Und wenn Eckles Bescheid wusste, dann blieb so etwas nicht geheim; womöglich schwatzte schon das ganze Polizeirevier darüber.
    Trotzdem schien es mir am besten zu sein, mich dumm zu stellen: »Wonach sollten Sie wohl suchen, Sir? Ich weiß gar nicht, was Sie meinen.«
    »Als ich dich gesehen hab, da dachte ich gleich, du hättest dem Chief was erzählt, weshalb er mich hierher geschickt hat.«
    »Wir haben bloß ein paar Freunden beim Bowlen zugeschaut«, sagte ich. »Ich selbst bin nicht so gut darin.«
    »Er ruiniert ständig die Bande«, sagte Stormy.
    Varner langte zum Beifahrersitz und hielt mir einen vergrößerten Computerausdruck von Bob Robertsons Führerscheinfoto vor die Nase. »Du kennst diesen Typ, stimmt’s?«
    »Ich hab ihn heute zwei Mal gesehen«, sagte ich. »Kennen tue ich ihn eigentlich nicht.«
    »Du hast dem Chief nicht gesagt, dass er hier auftauchen könnte?«
    »Ich? Nein. Woher sollte ich wissen, wo er auftaucht?«
    »Der Chief sagt, wenn der Bursche auf mich zukommt, ohne dass ich beide Hände von ihm sehen kann, dann soll ich nicht meinen, er holt bloß ein Pfefferminzbonbon aus der Hosentasche.«
    »Wenn der Chief so was sagt, würde ich es nicht anzweifeln.«
    Ein Lincoln Navigator bog auf den Parkplatz ein und hielt hinter dem Streifenwagen. Varner streckte den Arm ganz heraus, um den Geländewagen vorbeizuwinken.

    Im Navigator konnte ich zwei Männer erkennen. Keiner der beiden war Robertson.
    »Also, woher kennst du den Burschen?«, fragte Varner.
    »Der war heute Mittag zum Essen bei uns im Grill.«
    Die Lider der schläfrigen Bärenaugen hoben sich ein winziges Stück. »Das ist alles? Du hast ihm sein Essen gemacht? Und ich dachte … zwischen euch wäre irgendwas vorgefallen.«
    »Mehr oder weniger.« Ich fasste den Tag zusammen, ließ jedoch aus, was Varner nicht wissen musste. »Im Lokal hat er sich komisch benommen. Der Chief war auch gerade da und hat ihn dabei beobachtet. Heute Nachmittag, als ich mit der Arbeit fertig war und Besorgungen gemacht hab, bin ich zufällig wieder auf diesen Robertson gestoßen, und da hat er mir den Finger gezeigt und ist aggressiv geworden.«
    Varners schwere Lider wurden zu Hauben, die seine Augen zu argwöhnischen Schlitzen machten. Der Instinkt sagte ihm, dass ich ihm etwas vorenthielt. Offenbar war er nicht so schwer von Begriff, wie er aussah. »Aggressiv?«, sagte er. »Wie denn?«
    Stormy bewahrte mich mit einer glatten vor einer groben Lüge: »Dieser Arsch hat mich blöd angemacht, und Odd hat ihm gesagt, er soll abzischen.«
    Der Pilzmann sah nicht gerade wie einer jener gut gebauten Machos aus, die meinten, alle Frauen wären scharf auf sie.
    Stormy hingegen sieht so umwerfend gut aus, dass der argwöhnisch gewordene Varner zu glauben schien, selbst ein Langweiler wie Bob Robertson könne genug Hormone produzieren, um sein Glück bei ihr zu versuchen.
    »Der Chief meint, dieser Kerl hat die St. Bart verwüstet«, sagte Varner. »Darüber weißt du doch Bescheid,

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