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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Stahl gewonnen?«, fragte Malden. Guter Stahl gehörte zu den wertvollsten Produkten, die Zwerge herstellten, und dieses Metall war für Maldens Volk ein großes Geheimnis geblieben. Menschenschmiede konnten Wunderdinge mit Eisen anstellen, es zu phantastischen Formen und äußerst nützlichen Gerätschaften verdrehen. Allerdings ließ sich Eisen nicht wie Stahl biegen, und es war nicht einmal halb so stark. Eisenklingen verloren viel zu schnell ihre Schärfe und vermochten keine Stahlrüstungen zu zerschneiden. Hätten Menschen Stahl herstellen können, hätten sie vermutlich kaum etwas anderes produziert, aber jeder Versuch brachte bloß eine brüchige Nachahmung hervor, die beim ersten Schlag mit einem Hammer zersplitterte. Kein Mensch hatte jemals die Gießereien zu Gesicht bekommen, in denen die Zwerge ihr stärkstes Metall herstellten – der Prozess der Stahlherstellung blieb ein aufwendig geschütztes Geheimnis. Jeder Mensch, der sich auf diese Fertigkeit verstanden hätte, wäre in kürzester Zeit steinreich geworden.
    Bedauerlicherweise war Malden nicht dieser Mensch. Slag schnaubte verächtlich. »Sei kein Narr! Stahl wurde erst lange Zeit nach dem Auszug aus diesem Ort erfunden. Davon abgesehen braucht man keinen Schmiedeofen von dieser Größe, um ein paar verdammte Schwerter zu gießen. Diese Halle diente für ausgefallene Legierungen. Komm dort weg! Und fass nichts an, verdammte Pest!«
    Es war zu spät. Malden beugte sich bereits über einen Haufen Metallabfälle, weil er ganz unten etwas silbrig schimmern gesehen hatte. Er griff danach und sprang erschrocken zurück, als sich der ganze Stapel ächzend nach vorn neigte und in einer Wolke aus Staub und Rost über den Boden verteilte. Es krachte ohrenbetäubend, als das Metall über die Bodenfliesen schlitterte und sprang.
    Nachdem der Haufen eine neue Form angenommen hatte, richtete sich Malden auf und versuchte die Fassung zurückzugewinnen, während Slag ihn mit Blicken zu durchbohren schien. »Lektion gelernt«, versicherte er.
    Slag spuckte angewidert aus. Er führte Cythera und den Dieb an gewaltigen Pressen und Hammerwerken vorbei, von Wasser angetriebenen Maschinen, die seiner Erklärung zufolge ein Stück Roheisen nehmen und mit Reihen aus Hammerwerken zu Platten formen konnten. Daheim in Ness hatte Malden im Qualmbezirk in Menschenwerkstätten ähnliche Geräte gesehen, aber niemals etwas von dieser Größe oder so geschickter Konstruktion. Andere Maschinen sagten ihm gar nichts, was ihn nicht überraschte. »Die Gilde der Schmiede würde ein Vermögen für diese Ausrüstung zahlen«, meinte er.
    Slag hob die Schultern. »Hier ist nichts mehr zu gebrauchen, selbst wenn man es irgendwie hinausschaffen könnte.« Malden erkannte, dass der Zwerg recht hatte. An vielen Stellen waren die Eisenteile völlig durchgerostet, und das wenige noch vorhandene Holz zerfiel zu Staub oder war mit Wurmlöchern übersät.
    Trotzdem wirkte angesichts dieses offensichtlich so hohen technischen Könnens alles, was Malden je gesehen hatte, schlichtweg erbärmlich. Ness war eine Industriestadt, in der auf riesigen Höfen und in Werkstatthallen die unterschiedlichsten Güter hergestellt wurden. Verglichen mit den verrotteten Maschinen, an denen sie vorbeikamen, wirkten jedoch selbst die neuesten und prächtigsten Mühlen der Freien Stadt so, als würden sie Felsen zertrümmern und daraus Steinäxte machen.
    »Mit diesem Betrieb könnte man ein ganzes Heer ausrüsten«, sagte Malden und hob die Kerze in die Höhe, damit er alles mitbekam. »Sogar mehrere Heere.«
    »Das geschah ja auch«, sagte Cythera. »Der Krieg zwischen unserem Volk und den Elfen dauerte Jahrzehnte. Für uns war es eine Zeit nie gekannten Blutvergießens und Leidens. Für die Zwerge eine Ära großen Wohlstandes.«
    Slag zupfte sich am Bart. »Soldaten brauchen Eisen, auf das sie sich verlassen können. Bronze auch.«
    »Bei Sadus Knöcheln – Slag, sag nicht, dass dein Volk an beide Seiten verkauft hat!« Malden fand diese Vorstellung ausgesprochen kränkend.
    »Es war nicht unser Krieg«, sagte der Zwerg. Die Antwort klang kaum nach einer Entschuldigung.
    »Aber ihr wart doch unsere Verbündeten!«, rief Malden aus. So viel wusste er immerhin über Geschichte.
    »O ja, mein Junge – sobald wir wussten, dass ihr siegen würdet. Hier entlang.«
    Er führte sie durch einen etwas aufgeräumteren Teil des Schrottplatzes. Hier waren Metallreste bis zur Decke an den Wänden aufgeschichtet, je nach

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