Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
ähnlichen Marktplatz in einer Zwergenstadt finden, die eine halbe Welt entfernt liegt. Oder in einer Zwergenstadt, die vor Jahrhunderten aufgegeben wurde.«
»Hurra! Endlich hast du kapiert, mein Junge.«
Malden schüttelte den Kopf. »Irgendwie macht solche Gleichförmigkeit das Leben langweiliger. Und für Cutbill fällt die Hälfte seiner Einnahmen aus, wenn sich zu Hause niemand mehr im Stinkviertel verirrt und keiner einen freundlichen, ortskundigen Führer braucht, der ihn zur Hauptstraße zurückführt.«
»Schon möglich. Aber unsere Methode bringt verdammt viel Nutzen. Zum Beispiel kann ich dir sagen, dass wir hier aussteigen können, ohne hinsehen zu müssen.«
Malden spähte durch die Gitterstäbe des Käfigs und sah, dass sie sich dem nächsten Fußboden näherten. Die Ebene war so dunkel wie alle anderen, und er entdeckte keinerlei Veränderung in der Umgebung. Slag zeigte ihm, wie man den Käfig anhalten musste, damit er ohne Rucken eins mit dem Boden wurde, dann stieß er die Tür auf. »Gehen wir«, sagte er. »Und nimm die Kerze mit!«
Malden und Cythera folgten ihm in die Dunkelheit. Nun war deutlich zu sehen, dass diese Ebene bedeutend weniger gut erhalten war als die darüber. Überall häuften sich Steine und rostendes Eisen. Gelegentlich lag ein zurückgelassenes Werkzeug mitten im Weg, als hätte man es hastig fallen gelassen und dann vergessen. An den Wänden lehnten riesige Zahnräder, von der Decke baumelten Ketten, die an rostende Stalaktiten erinnerten.
»Ich gestehe ein gewisses Unwissen bezüglich des Zusammenlebens der Zwerge«, gab Cythera zögernd zu. »Aber meiner Ansicht nach sieht es hier nicht wie auf einer Wohnebene aus, wo wir einen Fluchttunnel finden könnten. Und ich weiß genau, dass wir nicht lange genug nach unten gefahren sind, um Croy zu finden.«
»Äh … ja«, erwiderte Slag und wühlte in einem Metallhaufen herum. Er fand ein Stück Zinn, das nur ein paar Flecken aufwies, und bog es in eine neue Form. »Das ist eine der Werkstattebenen. Genau, wo wir jetzt sein sollten, ganz gewiss. Ich kenne eine Abkürzung.«
»Tatsächlich?«, fragte Cythera. »Eine Abkürzung, die zu einer der Wohnebenen führt, oder führt sie uns zum Grund des Schachtes?«
Der Zwerg runzelte die Stirn und fluchte, als ihm die scharfe Zinnplatte in die Hand schnitt. Dann zog er eine kurze Eisenstange aus dem Schrotthaufen hervor. »Beides«, versicherte er ihr. »Gib mir diese Kerze!«
Sie reichte ihm den Stummel. Er drückte ihn auf die Eisenspitze und richtete sich auf. Er hatte eine behelfsmäßige Laterne angefertigt, bei der das Stück Zinn als Reflektor diente. Das Kerzenlicht hatte sich beinahe verdoppelt, und es gab sogar so etwas wie einen Griff, um die Laterne zu halten. »Kommt schon! Es ist nicht weit.«
Er schritt forsch aus und suchte sich einen Weg an den Abfallhaufen vorbei, der weiter in die Dunkelheit hineinführte.
Malden warf Cythera einen Blick zu – sie wirkte ausgesprochen missmutig. Dann straffte er die Schultern und folgte dem Zwerg.
Kapitel 44
Slags Weg führte durch die größte Schmiede, die Malden je zu Gesicht bekommen hatte – eine gewaltige Gruft von Ausmaßen, die ihr erbärmliches Kerzenlicht nur andeuten konnte. Gussformen zum Eisenschmelzen standen zu ordentlichen Pyramiden aufgeschichtet; einige bestanden aus Blei, andere aus Wachs, das zu fettigem Staub zerfiel, als Malden es anfasste. Ein Stück weiter hatte man eine breite Rinne in den Boden geschnitten und mit Ziegelsteinen ausgelegt, die auf unheimliche Weise schimmerten, als Malden darüber hinwegstieg. Eine ganze Wand bestand aus dreißig Fuß hohen Eisenplatten, die so konstruiert waren, dass man sie mit stabilen, langen Stangen zurückschieben konnte. Eine der Platten hing schief von einer verrosteten Angel, und dahinter entdeckte Malden einen großen runden Raum von der Größe eines Hauses, der überall mit den gleichen schimmernden Ziegeln ausgekleidet war. Er kam zu dem Schluss, dass es sich hier um einen Ofen handelte, der eine gewaltige Hitze erzeugt haben musste. Erstaunlicherweise lag keine Asche auf dem Boden, es gab auch keine Holzkohlenreste oder anderes verbrauchtes Brennmaterial. Stattdessen stieg ein kompliziertes Rohrgestänge aus dem Boden auf, in dessen Oberseite man in regelmäßigen Abständen Löcher gebohrt hatte. Über dem Rohrnetzwerk hielten starke Ketten einen gewaltigen Eisenkessel. Seine Seiten waren mit heller Eisenschlacke beschmutzt.
»Hat man hier
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