Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Art des Metalls sortiert. Malden erkannte Blei, Kupfer und Eisen – alles hatte sich der unabwendbaren Korrosion ergeben. Er sah Stapel aus Blech, Zinn und Messing. Einiges bestand aus höchst ungewöhnlichen Metallen – möglicherweise sagenhafte Legierungen wie Hepatizon oder Corinthiacum. Es gab auch viele Stapel, die er überhaupt nicht zuzuordnen wusste. Da gab es ein Metall, das im Kerzenlicht blau schimmerte, ein anderes hatte fast die Farbe von Gold – für einen Dieb ein überaus verlockender Anblick.
»Haben deine Vorfahren hier jemals mit Edelmetallen gearbeitet?«, wollte er wissen. »Silber oder so etwas wie Orichalcum? Vielleicht Elektrum?«
Slag seufzte und warf Malden einen bösartigen Blick zu. »Ja, haben sie. Aber nicht in dieser Schmiede. Gold ist seltener als Geisterscheiße. Man bearbeitet es in kleinen Mengen unter ganz bestimmten Bedingungen, die dafür sorgen, dass man nicht einmal ein Staubkorn davon verschwendet. Falls du also hier nach Schätzen suchst, verschwendest du deine Zeit. Wie dem auch sei, als die Zwerge hier auszogen, haben sie mit Sicherheit auch jeden Barren … Malden! Pfoten weg, verdammt!«
Malden war im Begriff gewesen, ein Stück strohfarbenes Metall von einem der Haufen zu nehmen. Er hielt inne, die Hand nur eine Handbreit davon entfernt, und blickte überrascht auf. »Warum? Ist das ein wertvolles Metall, das ich mir nicht unter den Nagel reißen soll?«
»Nein. Das ist gelbes Arsen.«
Der Dieb riss blitzartig die Hand zurück. »Wie das Gift?«
»In seiner tödlichsten Form, raffiniert und gereinigt. Das verdammte Stück dort reicht aus, um ein halbes Dorf umzubringen.«
»Und das lässt man einfach hier liegen, offen zugänglich?«
Slags Brauen zogen sich vor Entrüstung zusammen. »Offen zugänglich? Als dieser Ort in Betrieb war, durften nur ausgebildete Schmiede den Raum betreten. Erwartest du etwa, dass hier alles für einen Dieb gesichert ist, der zufällig einbricht und es sich hier gemütlich macht?«
»Wohl kaum«, fauchte Malden. »Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, dass er so giftig wie ein Schlangennest ist. Was haben deine Vorfahren denn mit Arsen gemacht? Vergiftete Waffen für die Elfen hergestellt, um damit meine Vorfahren anzugreifen?«
Slag grunzte empört. »Vermischt man Arsen auf die richtige Weise mit Kupfer, dann wird daraus eine unglaublich harte Bronze. Also wirklich, mein Junge, fass hier einfach nichts an, kapiert? Dies ist kein Spielplatz.«
Malden entfernte sich so schnell wie möglich von dem Metallschrott. Anscheinend machte er wieder einmal alles falsch. Wenigstens enthielt sich Cythera jeder Bemerkung über seine Dummheit.
Ein Stück weiter endete die Schmiede. Slag führte sie an einer Werkstatt vorbei, in der man Metall poliert hatte und wo die Ziegelwände von giftigen Dämpfen angegriffen waren. Der Raum roch noch immer nach verfaulten Eiern, und das nach achthundert Jahren. Ein Stück weiter endete das Werk an einer gewaltigen Steintür, die mit Zwergenrunen verziert war.
»Die müssen wir öffnen, und das wird ein hartes Stück Arbeit«, erklärte Slag. »Hier, Mädchen, halt das Licht dagegen! Malden, such ein Stück Eisen, mit dem wir den Eingang aufstemmen können. Aber nicht zu verrostet.«
»Ich fasse nichts mehr an«, widersprach Malden trotzig.
»Auch gut«, erwiderte Slag und begab sich selbst auf die Suche. Als er mit einer sieben Fuß langen Stange zurückkehrte, wartete Cythera mit misstrauischer Miene auf ihn. Malden war froh, dass nicht er der Zwerg war.
»Deine Abkürzung führt durch diese Tür, richtig?«, fragte sie.
»Ja, Mädchen«, sagte der Zwerg.
Malden war beeindruckt. Er hatte Falschspieler beobachtet, die mit weniger unschuldigen Mienen getäuscht hatten.
»Steht deshalb Halle der Schätze über der Tür?«
»Äh«, machte Slag. »Ich … äh … ich habe nicht …«
»Du hast nicht gewusst, dass ich Zwergenrunen lesen kann.«
»Eher nicht … nein.«
»Ich bin die Tochter einer Hexe und eines Zauberers. Man brachte mir das Lesen bei, damit ich uralte Manuskripte und Zauberbücher entziffere. Verglichen mit einigen der seltsamen Alphabete, die ich erlernen musste, sind Zwergenrunen recht einfach.« Cythera seufzte und stellte ihre Kerze auf dem Boden ab. »Du hast sicher einen ausgezeichneten Grund, unsere Zeit zu verschwenden. Nun, mach weiter – aber wenn das erledigt ist, will ich alles wissen. Warum du bereit bist, Croy zu opfern – für etwas, das sich in
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