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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Käfig verzaubert gewesen.
    Aber die Konstruktion erfüllte ihren Zweck, das konnte er nicht abstreiten. Ohne anzuhalten, fuhren sie weiter durch die Ebene unter ihnen. Slag erzählte, hier habe es Werkstätten und Schmieden gegeben. In den verirrten Lichtstrahlen des Kerzenlichtes, die durch die Gitterstäbe des Käfigs fielen, erkannte Malden nur wenig davon.
    Was er sah, erweckte kaum seine Begeisterung. Jenseits des Gitters lag eine ausufernde Fläche aus Staub und Stein. Er entdeckte Wände aus uralten Ziegeln und eine Tür, die nur noch an einer Angel hing. Das Kerzenlicht spiegelte sich dumpf auf jeder Oberfläche und warf lange Schatten, die in der Stille umhertanzten. Hier gab es nichts Besorgniserregendes, nichts, das auf ihn zuzustürmen und ihm das Gesicht abzureißen drohte. Aber die Stille dieses Ortes, der Eindruck gewaltiger Zeitspannen und Steine, die seit Jahrhunderten ungestört waren, schienen ihm irgendwie bedrohlicher als die plötzliche Angst und die verzweifelte Gegenwehr beim Kampf gegen die Wiedergänger. Hier konnte sich alles Mögliche verbergen – zum Beispiel zu großen Haufen aufgetürmte Schätze. Viel eher aber erwarteten ihn tote Gegenstände, die wie Knochenhaufen auf dem Boden lagen und auf einen Anlass zur Auferstehung lauerten. Auf einen Anlass, um sich steif auf die Knochenfüße zu erheben und herbeizuschlurfen.
    Er hatte gewusst, dass er ein Narr gewesen war, sich an diesen Ort zu begeben. Er war viel zu gefährlich, und das Gefühl ständiger Bedrohung nagte an ihm und zwang ihn, wie ein Trottel zu handeln. Machte ihn wütend und kurz angebunden, sodass er sich mit Cythera stritt, statt sie zu trösten. Statt sie zu beruhigen – trotz der offensichtlichen Tatsache, dass sie sich keineswegs in Sicherheit wiegen durften. Zumindest hätte er ihr einreden können, dass alles gut werde.
    Cythera drückte das Gesicht gegen das Gitter und spähte in die Dunkelheit hinaus. Vielleicht hing sie ja den gleichen Gedanken nach wie er. Aber er traute sich nicht, sie danach zu fragen. So wütend, wie sie im Augenblick auf ihn war, würde jedes Wort alles nur noch verschlimmern.
    Dennoch war er dankbar, als sie zu sprechen anhob, auch wenn damit nur das Schweigen gebrochen wurde. »Ich bin froh, dass du bei uns bist, Slag«, sagte sie. »Ich fürchte, ohne dich wären wir völlig verloren. Du scheinst diesen Ort gut zu kennen, obwohl du angeblich zuvor nie hier gewesen bist. Hast du irgendeine Karte vom Vincularium, von der du uns nichts erzählt hast?«
    »Die brauche ich nicht.« Vor Anstrengung, ständig an der Kette ziehen zu müssen, grunzte Slag. »Es ist alles standardisiert, verdammte Pest.«
    »Dieses Wort sagt mir nichts«, meinte Malden.
    »Das überrascht mich aber sehr.« Slag dachte einen Moment lang nach und blies in seinen schwarzen Bart. »Nun … du kennst doch die Königstorstraße in Ness.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte der Dieb. Eine alberne Frage. Immerhin handelte es sich um eine der Hauptstraßen der Stadt, in der er sein ganzes Leben verbracht hatte.
    »Nun, wundert es dich, dass es in Rotwehr ebenfalls eine Königstorstraße gibt? Und in Strowbury?«
    »Nicht unbedingt.«
    »Lass mich die Frage anders stellen. Würde es dich wundern, dass du stets zu einer Straße kommst, die dich nach Helstrow bringt, wo dein König lebt, wenn du in einer dieser Städte der Königstorstraße bis zur Stadtmauer folgst?«
    »Das ist eben die Bedeutung des Wortes Königstor .«
    Slag nickte. »Nun stell dir vor, dass jede Straße von Ness ihr Gegenstück in Rotwehr und Strowbury hat. Und sobald du weißt, wo beispielsweise die Leibchengasse in einer Stadt hinführt, findest du jeweils ein Hurenhaus. Und jedes dieser Bordelle trägt denselben Namen, hat dieselbe Losung ausgegeben und verlangt denselben Preis für eine schnelle Nummer.«
    »Slag, wir haben eine Dame unter uns«, tadelte Malden.
    »Eine Dame, die oft an dem anrüchigen Haus in der Leibchengasse vorbeigegangen ist«, meinte Cythera und warf Malden einen eisigen Blick zu. »Obwohl ich es natürlich noch nie betreten habe.«
    Malden fragte sich, ob das eine Beleidigung wegen seiner Herkunft sein sollte – schließlich hatte seine Mutter in einem Hurenhaus gearbeitet. Er schüttelte die Worte ab und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Slag zu. »Nun verstehe ich, was du meinst«, sagte er. »Also ist jede Zwergenstadt nach dem gleichen Plan erbaut worden. Wenn du weißt, wo der Marktplatz ist, kannst du einen

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