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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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stürzte. Bei dieser Höhe würde er sich nicht nur den Hals brechen, wenn er auf dem Boden auftraf. Er würde zerschmettert werden.
    Ihm blieb keine andere Möglichkeit als ein Sprung. In dem Moment, als das Seil unter ihm erschlaffte, setzte er dazu an. Seine Hände schossen vor und packten die Dachkante, er zog sich hoch und rollte sich sofort zur Seite, falls Balint weitere Fallen für ihn bereithielt. Als sich kein Eisenkiefer in seinem Gesicht verbiss und kein Feuerstrahl die Augenbrauen versengte, sprang er auf die Füße und sah die Zwergin ein Stück entfernt kauern. Mit hartem Blick erwartete sie seinen Angriff. »Ich brauche etwas, das du besitzt«, sagte er.
    Sie musterte ihn von oben bis unten. »Ach ja? Und was springt für mich dabei heraus? Ich bezweifle, dass du eine Bettwanze befriedigen könntest.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, was sie meinte. Dann knurrte er vor Zorn und trat einen Schritt auf sie zu …
    … geradewegs in die Seilfalle hinein, die vor ihm auf dem Dach lag.
    In Erwartung, dass sich das Seil um seinen Knöchel schloss und ihn in die Luft schleuderte, während Balint entkam, riss er die Arme hoch.
    Stattdessen starrte er auf eine Schlinge, die sich nicht bewegte. Er begriff überhaupt nichts mehr. Dies war ganz offensichtlich eine Falle. Wie ein Anfänger war er darauf hereingefallen. Aber aus unerfindlichen Gründen war sie nicht ausgelöst worden.
    In Balints Augen stand blanke Wut. Ohne ihn zu beachten, rannte sie zur Dachkante und starrte nach unten. »Murin! Ich hatte dir doch befohlen, dieses beschissene Seil zu sichern!«
    Keine Antwort.
    »Murin! Du antwortest mir auf der Stelle!« Sie rannte zur anderen Dachseite. »Slurri! Nimm den Daumen aus dem Arsch und mach, dass du hier heraufkommst!«
    »Sie scheinen dich nicht zu hören«, sagte Malden und trat auf sie zu. »Vielleicht hatten sie keine Lust mehr auf deine Flüche. Vielleicht sind sie auch jemand anderem in die Arme gelaufen. Jemandem in einer Bronzerüstung. Jemandem, der weder durch Gesetze noch Verträge gebunden ist.«
    Balint starrte ihn finster an. Dann wandte sie den Kopf – aber ihr blieb nur wenig Platz, und die Wurfhaken waren ihr ausgegangen. Ihre Falle hatte sich als nutzlos erwiesen, und inzwischen steckte sie selbst fest. Es gab keinen Ausweg mehr. Malden trat einen weiteren Schritt auf sie zu.
    »Vermutlich sind sie bereits tot«, sagte er und vermutete, dass die Wiedergänger diese Ebene erreicht hatten. Selbst wenn er sich irrte und Balints Helfer noch lebten, sollte sie ruhig glauben, sie sei am Ende. »Komm schon, Balint – das Gegenmittel! Und dann gehen wir getrennte Wege. Vielleicht kommst du sogar lebend davon.«
    Sie trat einen halben Schritt zurück und wäre um ein Haar vom Dach gefallen. Wild ruderte sie mit den Armen, und er warf sich nach vorn, um sie zu packen und zurückzuziehen.
    »Nimm deine Scheißfinger weg!«, fauchte sie und schlug nach seinen Händen, sobald sie wieder sicher auf dem Dach stand.
    »Verdammt, Balint, ich habe dir gerade das Leben gerettet! Sei vernünftig!«
    »Kein Mensch übervorteilt mich. Ich sauge dir die Augen aus dem Kopf und ficke deinen Schädel!«, kreischte sie.
    Dann riss sie den Schraubenschlüssel aus der Scheide an ihrer Hüfte und hieb ihm damit ins Gesicht.

Kapitel 58
    In Maldens Kopf drehte sich alles. Lichtblitze zerbarsten hinter seinen Augen, Speichel schoss ihm über die gespaltene Lippe. Er taumelte und versuchte, auf den Füßen zu bleiben, griff mit einer Hand nach Acidtongue.
    »Eidbrecherin!«, stieß er hervor und rieb sich den schmerzenden Kiefer. »Das Gesetz …«
    Mit wildem Blick starrte Balint auf den Schraubenschlüssel in ihrer Hand, als hielte sie ein wildes Tier umklammert, das kurz vorm Zuschnappen war. Ihr Mund öffnete sich, um Worte zu formen, aber einen Augenblick lang war sie angesichts ihrer Tat so bestürzt (vielleicht noch bestürzter als Malden durch die Schmerzen), dass sie nicht sprechen konnte.
    Bei ihrem Mundwerk war das ein kleines Wunder.
    Dann schien sie die Fassung halbwegs zurückzugewinnen. »Es … es gibt keine Zeugen«, stammelte sie und fasste den Schraubenschlüssel fester.
    Malden zog Acidtongue ein Stück aus der Scheide.
    »Hast du das ernst gemeint?«, fragte er.
    Sie schluckte lautstark. »Fick dich ins Knie!«
    Malden trat zurück. Ihm dröhnte noch immer der Schädel, und es hätte ihn nicht überrascht, wäre sein Kiefer gebrochen gewesen. Weh genug tat er. Trotzdem.

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