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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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winzige Streifen. »Das ist kein Holz«, verkündete er und schien gar nicht zu Malden zu sprechen. »Ich habe mich gefragt, woher sie hier unten Holz bekommen. Die Antwort lautet, dass sie, verfluchte Pest, gar kein Holz haben. Es muss irgendein Pilz sein, vielleicht eins der Gewächse, die wir an den Mauern des Zentralschachtes gesehen haben.«
    »Slag«, sagte Malden. Es ärgerte ihn, dass der Zwerg ihn nicht wahrzunehmen schien und immer noch nicht aufsah. »Urin«, versuchte er es einmal.
    Der Name riss den Gefährten aus seiner Versunkenheit, und er warf dem Dieb einen wilden Blick zu. »Ich benutze diesen verdammten Namen nicht mehr.«
    »Das verstehe ich gut, da er in der Menschensprache die Bezeichnung für …«
    »Es ist ein ehrenhafter Zwergenname! Uri war der Erfinder der Glasbläserei. Mein Vater war sein Nachkomme. Die Männer meiner Familie heißen seit hundert Generationen Urin, du Arschgesicht von Mensch.«
    »Aber inzwischen bist du Slag. Ein Name, den dir mein Volk verlieh. Du hast deinen Vorfahren den Rücken zugewandt.«
    Slag runzelte die Stirn. »Du hast Balint gehört. Ich bin ausgewandert. Sie betrachtet mich nicht einmal mehr als Zwerg.«
    »Man hat dich ins Exil geschickt, weil du ein Schänder bist.«
    »O ja.« Slag nickte. »Ein Währungsschänder.«
    »Was soll das denn sein?«
    »Bevor ich nach Ness kam, arbeitete ich in einer Münzanstalt. Damals hatte ich ein Leben und eine Aufgabe. Ich weiß, dass ihr Menschen allesamt faule Säcke seid, aber für einen Zwerg bedeutet ein Handwerk alles. Ich war stolz auf meine Arbeit. Ich überwachte die Herstellung von Goldmünzen. Das war eine schöne Aufgabe, aber am Ende reichte der Lohn nicht. Ich hatte Schulden, und wenn ein Zwerg Geld schuldig ist, zahlt er es auf die eine oder andere Weise zurück. In unserem Land gibt es für die Faulen keine Gnade.«
    »Schulden?«
    Slag starrte Malden wütend an. »Spielschulden, wenn du es unbedingt wissen willst. Das gab es früher nie. Wir haben uns nie um Glücksspiele gekümmert, damals in der guten alten Zeit – wir widmeten uns soliden Beschäftigungen. Ein verdammtes Laster mehr, das wir euch Menschen abschauten. Natürlich verließ ich mich nicht auf das Glück. Ich glaubte, ein System gefunden zu haben und auf die Würfel wetten zu können, um ein paar Münzen zu verdienen, wenn ich vorsichtig war. Das war ein böser Irrtum, wie sich herausstellte.«
    »Ich hatte ja keine Ahnung«, sagte Malden.
    »Was du über uns nicht weißt, mein Junge, ist eine …« Er seufzte. Malden ahnte, dass dem Zwerg ein besonders derber Ausdruck auf der Zunge lag, er aber nicht die Kraft hatte, ihn auszusprechen. »Ich brauchte schnell Geld. Eines Tages kam mir der Einfall, dem Gold, mit dem ich arbeitete, kleine Verunreinigungen beizumischen und auf diese Weise mehr Münzen aus weniger Gold herzustellen. Ich hielt mich für genial. Darauf war zuvor noch niemand gekommen.«
    »So fühlen sich die meisten Diebe bei ihrem ersten Beutezug«, bemerkte Malden mitfühlend. »Zu ihrer Bestürzung machen die meisten eine andere Erfahrung.«
    »Ich war kein Dieb! Zumindest habe ich mich nicht so gesehen. Ich wollte den Ausstoß erhöhen. Das war alles.«
    »Also, was ist geschehen?«
    Slag seufzte tief. »Zuerst nichts. Das verdammte Schatzamt nahm meine Münzen wie immer an. Erst später erwischte man mich. Zwergenmünzen werden niemals gefälscht, also kommt es äußerst selten vor, dass jemand sie prüft. Aber menschliche Kaufleute sind nicht ganz so vertrauensselig. Ein Arschloch von Minenarbeiter kam in unsere Stadt, um geschürftes Eisen zu verkaufen. Als er bezahlt wurde, biss er in eine meiner Münzen, wie das Menschen so tun.«
    »So wissen wir, dass es echtes Gold ist und kein poliertes Messing. Echtes Gold ist so weich, dass ein Abdruck zurückbleibt.«
    »Aye, das weiß ich wohl, mein Junge, scheiß der Hund drauf. Dieser Minenarbeiter brach sich den Zahn aus.«
    Malden kicherte.
    »Du kannst dir den Aufruhr nicht vorstellen! Zwerge sind ehrliche Leute, das weiß jeder. Darauf verlässt man sich. Falls es bei unseren Geschäften mit Menschen auch nur den Hauch von Bestechung geben sollte, wäre das eine verfluchte Katastrophe. Es gab eine Untersuchung, und alle Beweise führten zu mir. Ich wurde gefasst.«
    »Also schickte man dich ins Exil. Es gibt schlimmere Strafen.«
    »Mein Volk kennt keine Todesstrafe. Dafür gibt es nicht mehr genug von uns«, entgegnete Slag. »Für uns ist Exil schon schlimm

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