Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
Slags Brust, und ihre Kupferlocken verfingen sich in seinem fettigen dunklen Bart.
Cythera warf ihm einen missmutigen Blick zu, aber der Zwerg hob bloß die Brauen, um seine eigene Verwirrung anzudeuten.
Cythera stand von ihrem Platz an der Tafel auf und trat zu Aethil, die sich gerade auf Slags Schoß setzen wollte. So schlank sie auch war, er war eindeutig zu klein für sie. »Euer Hoheit«, sagte sie, »Ihr habt so schöne Augen. Darf ich sie mir aus der Nähe ansehen?«
Aethil lachte melodisch, aufs Höchste geschmeichelt. Sie ließ Cythera tief in ihre Pupillen starren und zog sogar ein Lid zur Seite. Dann nahm Cythera eine Hand der Königin und studierte die Lebenslinien.
»Danke«, sagte sie dann und setzte sich wieder neben Malden.
»Das war ein wunderbares Fest, nicht wahr? Ich bin so froh, dass ihr drei gekommen seid. Bis ihr gehen müsst, werdet ihr mich glücklich machen.«
Malden runzelte die Stirn. »Vielleicht können wir ja für immer bleiben«, sagte er. »Falls Eure Hoheit es wünscht.«
Aethil runzelte die Stirn und senkte den Blick. »Ich habe euch doch gesagt, dass meine Macht begrenzt ist. Der Hieromagus hat Pläne mit euch, und ich kann ihm nicht widersprechen. Außerdem habt ihr … noch andere Feinde. Die Lords sind nicht besonders glücklich darüber, Menschen in unserer Mitte zu haben.«
»Vielleicht wisst Ihr ja bloß nicht, wie viel Autorität Ihr wirklich besitzt«, beschwor Malden sie. »Wenn Ihr mit ihm sprecht, eine Möglichkeit findet …«
Aethil wand sich auf Slags Schoß, während Malden sprach. Offensichtlich waren ihr seine Worte höchst unangenehm. Plötzlich setzte sich Slag auf und beförderte die Königin dabei beinahe zu Boden. »Knappe, halt’s Maul! Deine Worte quälen unsere verd… unsere Gastgeberin.«
Malden schloss den Mund.
»Sprechen wir nicht länger darüber«, warf Cythera rasch ein. »Lasst uns doch stattdessen nachdenken, welche Vergnügungen dieser Tag noch bringt. Euer Hoheit, Euer Königreich ist so schön, aber wir haben so wenig davon gesehen. Glaubt Ihr, wir könnten ein wenig herumspazieren und die Errungenschaften der Elfengesellschaft bewundern?«
»Also, dieser Vorschlag ist ein Labsal für meine Ohren!«, rief Aethil. »Ja! Ich zeige euch allen mein Reich. Ich zeige euch alles! Oh, unsere Pilzzuchten werden euch in Erstaunen und Entzücken versetzen, davon bin ich überzeugt. Sie sind so planvoll angelegt. Und ihr müsst einige unserer schönsten Tunnel besichtigen. Oh! Wundervoll!«
Sie sprang auf und lief zur Tür. »Wartet hier, während ich mich um unsere Eskorte kümmere.« Bevor sie ging, wandte sie sich noch einmal um und lächelte. »Welch ein Spaß!«
»Ein glänzender Einfall«, lobte Malden, als sie verschwunden war. »Wir suchen nach einem Fluchtweg, während sie uns zeigt, wo man hier aus Käferhirnen Suppe zubereitet.«
»In der Tat.« Cythera stand auf und ging zu Slag hinüber, als hätte sie Maldens Worte überhaupt nicht mitbekommen. Sie blickte ihm tief in die Augen und griff nach einer seiner Hände. »Hm. Du wirkst ziemlich unbeteiligt. Findest du sie nicht anziehend?«
»Wen? Aethil? Sie sieht ganz nett aus, aber nein. Eine Frau nach meinem Geschmack müsste kleiner sein und mehr Arsch haben.«
»Genau, wie ich dachte.« Cythera ließ seine Hand los. »Aber sie ist bis über beide Ohren in dich verliebt.«
»Das habe ich bemerkt. Nun, kann man ihr das verübeln? Ich bin das Musterbeispiel eines Mannes. Jedenfalls soweit es Zwerge betrifft. Oder sehr kleine Menschen.«
»Bild dir nur nichts ein – sie ist verzaubert worden.«
»Was?«, rief Slag.
Cytheras Miene verfinsterte sich. »Jemand hat ihr einen Liebestrank verabreicht. Vermutlich kurz bevor du ihr das erste Mal begegnet bist. Wer immer diese Tür durchschritten hätte, wäre ihr wie der Held ihrer Träume vorgekommen, der Mann, ohne den sie nicht mehr leben kann. Ich weiß nicht, welchen Trank sie zu sich genommen hat, aber er war so stark, dass sie sich in einen Höhlenkäfer verliebt hätte, wäre er ihr in jenem Augenblick entgegengetreten.«
»Ich lasse mich von diesem Vergleich nicht beleidigen«, verkündete Slag.
»Solche Tränke sind gefährlich zu brauen und erst recht zu trinken. Bei einer zu starken Dosis hätte sie … nun, sie hätte dich angegriffen, statt in dich vernarrt zu sein. Sie hätte sich verausgabt«, sagte Cythera und errötete leicht, »bis ihr beide zu Tode erschöpft gewesen wärt.«
»Jetzt hör aber auf,
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