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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Elfensoldaten denken, mit dem er gesprochen hatte. Der hatte ihm erzählt, sein Vater sei Soldat gewesen, und sein Sohn werde ebenfalls Soldat werden. Er hatte angenommen, dass der Mann seinen Sohn gern als Nachfolger in seinem Familienhandwerk gesehen hätte, aber tatsächlich schien er gar keine andere Wahl zu haben.
    In Skrae hatten sie die Göttin – die Gottheit, die Croy anbetete –, die angeblich jedem dem ihm zustehenden Platz zuwies. Es war eine angenehme Theologie, wenn man zufällig in einen hohen Rang hineingeboren worden war. Es gab gute Gründe, warum die Armen von Ness stattdessen eher Sadu anbeteten, den Blutgott, der sowohl die Hohen wie die Niederen richtete. »Dieses System lässt keinen Platz für Ehrgeiz, Talent oder Verdienst«, behauptete er. »Die Armen sind alle dazu verdammt, wie Sklaven zu schuften, während die Reichen …«
    »Halt die Klappe, Junge!«, raunte ihm Slag zu.
    Malden blickte überrascht auf. Ihm wurde zum ersten Mal bewusst, dass der Verlauf der Unterhaltung Aethil eindeutig Unbehagen bereitete. Er schluckte weitere kritische Worte hinunter, weil er sie auf keinen Fall kränken wollte. Daraus konnte nichts Gutes entstehen.
    Slag entschuldigte sich eiligst für ihn. »Ihr müsst ihm verzeihen. Er kommt aus einer armen Familie, die nicht unbedingt für ihre Klugheit bekannt ist. Er begreift nicht, wie schwer es jene in verantwortlicher Stellung haben, die alle Entscheidungen treffen müssen.«
    Die alle ihre Diener haben, dachte Malden, sagte aber nichts.
    »Ah. Nun, eure Rasse ist ja noch sehr jung. Ich bin sicher, dass ihr irgendwann eine Möglichkeit findet, die natürliche Ordnung einer Gesellschaft zu bejahen, so wie wir es taten. Hier entlang – ich zeige euch unsere Herden.«
    Sie führte die Besucher nach unten in einen großen Raum am Ende des Tunnels, der nur wenig von der roten Sonne des Vinculariums abbekam. Ein Hüter entzündete Fackeln, damit sie besser sehen konnten. Sie befanden sich auf der letzten trockenen Ebene des Vinculariums, und ihre Galerie grenzte an die Wasseroberfläche auf dem Grund des Zentralschachtes. Hier weideten Hunderte der riesigen Höhlenkäfer und fraßen das grüne Zeug, das Wände und Boden bedeckte.
    »Könnt ihr euch vorstellen, dass die Ältesten Insekten doch tatsächlich für ungenießbar hielten, bevor wir hier herunterkamen?«, fragte Aethil. »Sie hingen dem Glauben an, dass sie erkranken und sterben würden, wenn sie auch nur zufällig eine Mücke oder eine Spinne verschluckten.« Sie lachte. »Wäre das der Fall, wären wir schon vor Jahrhunderten verhungert. Unsere Vorfahren müssen sehr streng mit uns gewesen sein, um uns zu überzeugen, dass wir tatsächlich Käferfleisch essen können.«
    Oder Aethils Vorfahren waren einfach nur sehr hungrig, dachte Malden. Er fragte sich, wie verzweifelt diese erste Generation wohl gewesen war – ob sie etwa Kannibalismus in Betracht gezogen hatte. Waren die Elfen hier herabgestiegen und hatten den grünen Dreck von den Wänden gefressen? Bei diesem Gedanken fröstelte ihn. Aber er wusste, dass Menschen alles aßen, wenn es keine andere Wahl gab. Das hatte er oft genug in Ness erlebt, wo die Ärmsten der Armen von den Küchenabfällen der Reichen lebten, von den Knöchelchen und der zähen Haut, die wohlhabende Leute für wertlosen Müll hielten.
    »Ihr habt so oft von Euren Vorfahren gesprochen«, bemerkte Cythera, »als wären sie eigenständige Wesen. Meint Ihr damit die Wiedergänger, die wir gesehen haben? Waren das diejenigen, die euch beigebracht haben, was ihr essen könnt?«
    »Die Wiedergänger?« Aethil prustete erheitert los. »Du meinst die unsterblichen Körper, die wir als Wächter halten? O nein! Das sind bloß die leeren Hüllen der Vorfahren. Ich spreche von den Seelen derjenigen, die vor uns da waren.«
    »Also ihre Erinnerungen, die in Büchern niedergeschrieben oder in Erzählungen von einer Generation an die nächste weitergegeben wurden«, sagte Cythera nachdenklich.
    »Wohl kaum. Ich zeige euch am Ende unseres Ausfluges, was ich meine. Das ist wirklich ein Wunder, mit dem es sich zu beschließen lohnt. Aber kommt erst hierher! Ich zeige euch unseren Kindergarten, wo der Elfennachwuchs aufgezogen wird, und wo man ihm beibringt, welche Stellung er im Leben einnimmt. Die Kleinen sind so niedlich!«

Kapitel 81
    Ghostcutter durchtrennte die Knochen eines fleischlosen Armes und schnitt tief in die Seite eines Wiedergängers, der nach Mörgets Hals griff. Die

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