Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Keule des Barbaren, die er in der schwächeren linken Hand hielt, zertrümmerte den Schädel des Ungeheuers. Trotzdem umkrallte es weiterhin Mörgets Hals, also hebelte Croy sein Schwert aus der Rüstung und fuhr herum, um den verbliebenen Arm in kleine Stücke zu zerlegen.
    Kalte Hände zerrten von hinten an Croys Umhang. Knurrend warf er sich zurück, konnte den Griff aber nicht lockern. Mörget riss Dawnbringer in die Höhe, nahm das Schwert in beide Hände und hackte einen Wiedergänger in zwei Teile, schnitt genau durch die Mitte des vertrockneten Körpers. Die magische Waffe blitzte grell auf, als sie Schlüsselbein, Rippen und Becken durchtrennte.
    Das Licht war hell genug, um Croy kurz zu blenden. Unter den Untoten war die Wirkung weitaus verheerender.
    In heiligem Schrecken brachen die Wiedergänger in Zuckungen aus und taumelten zurück. Die Hände, die Croy festhielten, lösten sich. Er trat mit dem Stiefel nach hinten und fühlte, wie der Unterkörper eines beinahe völlig skelettierten Kriegers zu Staub zerfiel. Als die Wiedergänger die dürren Arme in die Höhe rissen, um das Licht von Mörgets Klinge zu verdecken, ergriff Croy die Gelegenheit und ließ Ghostcutter in weitem Bogen kreiseln, der Finger und Ellbogen zerschmetterte und die Klinge am Ende in einen lautlos brüllenden Schädel bohrte.
    Ein Wiedergänger, der vor dem Licht zurückwich, trat mit einem stiefellosen Fuß auf eine scheinbar lockere Bodenfliese. Der Stein gab auf verborgenen Federn nach, und ein Klicken war zu hören.
    »Hinunter!«, brüllte Croy Mörget zu. Er und der Barbar duckten sich im gleichen Augenblick, während ihnen eine gewaltige Steinladung über die Köpfe pfiff. Die Brocken trafen jeden Wiedergänger, der im Weg stand, zerschmetterten die Körper und verteilten die brüchigen Knochen auf dem Boden.
    Croy sprang auf und stürzte sich auf eine kopflose Leiche, die Mörget einen Morgenstern in den Rücken schmettern wollte. Ghostcutter senste durch die Luft, und die Waffe klirrte mitsamt abgeschlagener Hand zu Boden. Croy duckte sich wieder, als die Steinkugel zurückkam, seinen kopflosen Gegner in alle Einzelteile zerlegte und Knochensplitter durch die Luft schickte.
    Mörget rollte sich aus der Gefahrenzone von Balints schwingender Falle. Er sprang wieder auf die Füße, Schwert und Keule erhoben. Croy wich der Steinkugel aus und deutete mit Ghostcutter zum Ende des Saales, in die Richtung, aus der die Wiedergänger gekommen waren.
    Dort war nun keiner mehr zu sehen. In der riesigen Lederwerkstatt stand kein einziger untoter Elf mehr auf den Beinen.
    Croy rang keuchend nach Atem. Sein Körper bebte vor Blutdurst. Er sah zu Mörget hinüber und entdeckte, dass ein körperloser Arm am Bein des Barbaren hinaufkroch.
    Mörget folgte seinem Blick, dann lachte er dröhnend und riss den Arm vom Stiefel. Wie die Blüten eines Gänseblümchens riss er einen Fingerknochen nach dem anderen aus und schleuderte ihn über die Schulter. Der Arm bewegte sich immer noch und versuchte sich aus Mörgets Griff zu befreien, aber er war mittlerweile harmlos, und der Barbar warf ihn einfach zur Seite.
    »Fertig?«, fragte Mörget.
    »Zumindest mit diesem Haufen«, erwiderte Balint und trat aus den Schatten hervor. Der Klopfer sprang ihr von der Schulter, landete mit dumpfem Aufprall auf dem Boden und lief los, klopfte dabei immer wieder jeden Stein mit den Knöcheln ab.
    Croy wischte sich den Schweiß von der Oberlippe und sah sich um. Sie waren so mit dem Kampf gegen die Wiedergänger beschäftigt gewesen, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, die Umgebung näher in Augenschein zu nehmen. Wie sich herausstellte, gab es in der Lederwerkstatt nicht viel zu sehen. Der Saal war angefüllt mit steinernen Bänken, und hohe Regale an den Wänden enthielten Kisten voll rostiger Werkzeuge. An hundert Stellen hingen Haken von der Decke, aber die Häute, die man hätte säubern, zurechtschneiden oder färben sollen, waren schon vor langer Zeit vermodert.
    »Dahinten geht es zu einem Fluchtschacht«, sagte Balint und wies in die Dunkelheit. »Da kamen meine Mannschaft und ich herein, als ich noch immer der Ansicht war, dieser Ort sei so tot wie der Schoß einer alten Jungfer. Wir wollten die Fässer dort hinausschaffen, also ließ ich sie von Murin hier heraufschleppen. Hätten Slurri und ich ihn doch bloß begleitet … Stattdessen musste ich ja unbedingt Urin finden, um mich an seinem Scheitern zu ergötzen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich