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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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aber wir schienen einander gut verstehen zu können.«
    Darüber hatte sich auch Malden gewundert. Durch die Ereignisse – die Gefangennahme, die Kerkerhaft, den drohenden Tod und die Notwendigkeit, Slags Diener zu spielen – hatte er es wohl wieder vergessen. Aber es war auf wunderbare Weise erstaunlich. Nicht einmal alle Menschen sprachen dieselbe Sprache. Er hatte Matrosen aus Skilfing und Rifnlatt und den anderen Nördlichen Königreichen kennengelernt und sich nicht mit ihnen verständigen können. Ganz zu schweigen von der höfischen und gekünstelten Sprache des Alten Imperiums mit ihren zahllosen Zeitformen und Deklinationen. Die Zwerge hatten ebenfalls eine eigene Sprache und benutzten ein völlig anderes Alphabet. Aber die Sprachen der Elfen und der Skraelinge klangen beinahe gleich.
    »Euer Soldat sagte, ich spräche Elfisch«, erzählte Cythera. »Ich hatte gehofft, Ihr könntet dieses Rätsel lösen.«
    Der Zweifel in Aethils Miene wandelte sich in Mitleid. »Ihr armen Geschöpfe. Wie mir scheint, kennt ihr nicht einmal eure eigene Geschichte.«
    »Wie bitte?«, fragte Cythera nach.
    »Aber natürlich, euer Leben ist so kurz, und ihr habt keine Vorfahren, die euch unterrichten.« Aethil legte Cythera eine zierliche Hand auf den Arm. »Ihr sprecht unsere Sprache und wir die eure, weil es sich um dieselbe Sprache handelt.«
    »Aber … wieso?«, wollte Malden wissen.
    Aethil legte den Kopf schief. »Was wisst ihr über eure Vergangenheit? Bringt man euch überhaupt bei, dass euer Volk aus dem Alten Imperium kam, und zwar, weil man es ins Exil geschickt hatte? Dass ihr nur mit der notwendigsten Habe an den Küsten dieses Kontinents gelandet wart? Es klingt, als brächte man euch nichts über das Zeitalter der Bruderschaft bei, das unsere Völker teilte.«
    »Nein, das hat keiner je erwähnt«, gestand Malden ein. »Weil es so ein Zeitalter gar nicht gab.« Er warf Cythera einen Blick zu. »Oder doch? Wir kämpften gegen die Elfen, und wir siegten. Das habe ich gelernt.«
    Aethil lachte. »Oh, vielleicht. Aber erst später. Als ihr hier gelandet wart, da gab es ein paar Scharmützel, das ist richtig, da wir nicht wussten, was ihr wolltet. Aber bald wurde uns klar, dass ihr euch nicht einmal selbst ernähren konntet. Ihr wusstet nicht, welche Pflanzen essbar sind und welche giftig. Ihr hattet noch nie zuvor Schnee gesehen, und ihr wart nicht auf den ersten Winter vorbereitet. Ihr wärt ausgestorben, hätten wir kein Mitleid mit euch gehabt.«
    Cythera schüttelte den Kopf. »Ihr sagt, dass unsere Vorfahren nur durch die Elfen überlebten? Dass wir nicht ständig Krieg um das Land führten?«
    »Wohl kaum. Der Kontinent ist gewaltig. Es gab mehr als genug Platz für unsere beiden Nationen. Wir nahmen euch unter unsere Fittiche. Brachten euch bei, wie man hier überlebt, und noch vieles andere mehr. Wir lehrten euch unsere Sprache und sogar die Ausübung von Magie. Jahrhundertelang lebten wir miteinander – heirateten sogar untereinander, obwohl aus diesen Verbindungen nie Nachwuchs hervorging.« Sie schenkte Slag einen sehnsuchtsvollen Blick. »Oh, ihr Menschen! Wir liebten euch, wie Älteste ihre Nachkommen lieben sollten.«
    »Aber dann geschah etwas«, sagte Malden. »Etwas veränderte sich. Es gab einen Krieg. Einen Krieg, der wie lange dauerte? Zwanzig Jahre?« Er sah, dass Cythera nickte.
    »O ja«, stimmte Aethil ihm zu. »Und er endete erst, als wir an diesen Ort kamen.«
    »Aber … warum das Ganze? Wenn wir doch zusammen so glücklich waren?«
    Aethil blinzelte. »Ihr wisst nicht einmal etwas über die Prophetin? Wie eine von uns – eine der Ältesten, eine unserer Hieromagi – ihr eigenes Volk verriet? Wie sie eurem Volk die Religion brachte und sie gegen uns wandte? Sie verlangte, dass die Menschen sie anbeten, und das taten sie auch. Dann ging sie zu weit und verlangte, dass auch wir sie anbeten, dass wir uns von den Vorfahren lossagen und sie als einzige Göttin annehmen sollten. Als wir uns weigerten, übertrug sie euch unsere Vernichtung.«
    »Wir … sie … wer … was?« Malden war so verwirrt, dass er keinen Satz zusammenbrachte. Davon hatte er noch nie gehört.
    »Ihr erhobt euch gegen uns, und wir wurden völlig überrascht«, fuhr Aethil fort. »Alles geschah mit großer Heimlichkeit und Berechnung. In einer Nacht erschlugt ihr neun von zehn Ältesten in ihren Betten. Die wenigen Überlebenden hielten noch zwanzig Jahre lang durch, aber am Ende zogen wir uns hierher

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