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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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die Rampe hinauf.
    Sie hatten etwa ein Viertel der Strecke geschafft, und nun lagen noch gute hundert Fuß Steigung vor ihnen.
    Jedes der Fässer war zu schwer, als dass der Ritter oder der Barbar es hätten allein tragen können, und alle fünf zusammen stellten ein gewaltiges Gewicht dar. Man hätte sie umkippen und auf ebenem Untergrund rollen können, aber sie zu der höheren Ebene hinaufzuschaffen, überforderte die menschliche Kraft.
    »Zieht!«
    Glücklicherweise hatte Balint einen Flaschenzug und genügend Seil dabei. Croy hatte nicht so richtig verstanden, wieso das helfen sollte – laut Zwergin hatte es irgendetwas mit der Vervielfältigung von Kraft zu tun. Er hatte nicht richtig zugehört. Ihm war nur wichtig, dass sich die Fässer langsam die lange Rampe zur obersten Ebene des Vinculariums hinaufbewegten.
    »Zieht!«
    Natürlich würden mit Sicherheit die Wiedergänger kommen, um sie zu töten, sobald sie dort oben waren. Dann müssten er und Mörget die untoten Elfen so lange abwehren, bis die Fässer an Ort und Stelle geschafft worden waren.
    Aber darüber machte er sich keine Sorgen. Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf sein Seil. Es half, wenn er sich vorstellte, dass in der Schlinge am anderen Ende ein Elf steckte.
    »Zieht!«
    »Halt die Klappe, du nutzlose Zwergin!«, brüllte Mörget. »Das ist nicht hilfreich.«
    Balint blickte von oben gekränkt zu dem Barbaren herunter. »Wenn ihr nicht gleichzeitig zieht, kann das Seil zerreißen. Und dann rutschen die Fässer den ganzen Weg zurück – und hoffentlich über deinen Klumpfuß!«, keifte sie. »Und jetzt zusammen – zieht!«
    Croy stemmte die Stiefel gegen die Oberfläche der Rampe und zog, so gut er konnte.
    »Ich verstehe nicht, warum wir uns so abmühen«, sagte Mörget. »Jaja, es ist eine mächtige Waffe. Mächtiger als alles, was ich zuvor gesehen hätte, hast du behauptet. Aber mein Schwert und meine Axt sind auch gute Waffen. Und zwar gut genug, wenn du mich fragst.«
    »Zieht! Und was ist mit deinen Dämonen, mein Freund? Was ist mit dieser schleichenden Vogelscheiße? Du bist doch eigens hergekommen, um sie zu vernichten? Und hast du nicht erlebt, wie schwer es ist, sie mit deinem Schweinestecher und dem Holzbeil zu töten? Hättest du keine Lust, sie alle auf einen Streich auszulöschen? Zieht!«
    Mörget grunzte laut, aber er zog.
    »Dann erklär mir noch einmal, warum der Inhalt dieser Fässer so wirksam sein soll!«, beharrte er.
    Balint seufzte dramatisch. »Zieht!« Ihr Blauling klopfte auf einem der Fassdeckel herum, als wolle er den Inhalt ergründen. »Das ganze Vincularium wird von drei riesigen Säulen aufrecht erhalten. Zieht! Das ist ein genialer Entwurf, eine Freude, das Bauwerk anzusehen, aber es ist auch so verletzlich wie ein Jungfernhäutchen, wenn die Flotte einläuft. Zieht! Wie ein dreibeiniger Hocker. Der taugt nicht mehr viel, wenn man ein Bein abschlägt. Zieht! Zerschmettert man eine der Säulen, nur eine, dann …«
    »kracht das ganze Ding in sich zusammen«, führte Mörget den Satz zu Ende.
    »Zieht!«
    Croys Rücken brannte vor Anstrengung, aber er tat, was Balint verlangte.
    »Mit den Waffen im Fass lässt sich so eine Säule durchschneiden?«, fragte der Barbar. »Muss nicht einer von uns dabei sein, um die Waffen zu schwingen? Und wird der Betreffende dann nicht getötet?«
    »Zieht! Das ist der beste Teil. Wir verteilen die Fässer auf die Weise, dass sie erst hochgehen, wenn wir schon weg sind. Wenn sie entflammen, sind wir bereits im Fluchtschacht auf dem Weg nach Hause. Wir müssen zwar rennen wie ein schwangeres Mädchen zum Abort – zieht! –, aber wir kommen mit heiler Haut davon. Der ganze verdammte Berg stürzt ein und zerquetscht in diesem Loch alles Lebende. Zieht!«
    »Der ganze Berg, sagst du?«, wiederholte Mörget. Dann lachte er brüllend.
    »Zieht!«, rief er zusammen mit Balint im Chor.
    Croy legte sich kräftig ins Zeug. Er fragte sich, ob er die anderen begleiten würde, wenn der Augenblick gekommen war. Was erwartete ihn außerhalb dieser dunklen Grube? Vielleicht würde er bleiben und zusehen, würde zuhören, wie die Elfen schrien, wenn ihre Körper zermalmt wurden.
    Ja. Das wäre vielleicht nach seinem Geschmack.
    »Zieht!«

Kapitel 86
    Auf dem Rückweg zu Aethils Gemächern wurden sie von einem atemlosen Elfensoldat aufgehalten. Er nahm die Königin zur Seite und teilte ihr irgendeine unerfreuliche Botschaft mit, die ihr Gesicht sofort vor Sorge verdüsterte. Als

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