Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
musterte sie immer noch sprachlos.
»Hör auf, Malden! Was starrst du mich so an?«
»Weil es mir herzlich gleichgültig ist, was diese Kreatur ist . Mir ist es aber alles andere als gleichgültig, ob wir von ihr gefressen werden oder nicht. Wir brauchen einen Plan. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir hier wegkommen, und das muss bald geschehen.«
Cythera atmete tief durch. »Ja. Natürlich. Slag?«
»Hm?« Der Zwerg sah nicht von seinen Papieren auf. »Ah!« Er schob ein Stück neben ein anderes. »Ja … so …«
»Slag«, sagte Malden. »Sir Croy. Urin!«
»Bin beschäftigt«, nuschelte der Zwerg. Mit zitternden Fingern nahm er einen weiteren Fetzen von dem Stapel neben seinem Ellbogen und drehte ihn herum, dann legte er ihn auf die anderen. »Ha!«, rief er und sprang auf.
»Alles in Ordnung, Slag?«, fragte Malden.
»Ich habe es! So einfach! Freunde, das ist ein Wunder! Nur drei Zutaten, die es alle in ausreichender Menge gibt. Ich verstehe nur nicht, warum das so lange verschollen blieb, warum in der Zwischenzeit keiner darauf kam. Hurra! Scheiße, hurra!«
Malden sah Cythera an. Sie hob die Schultern.
»Ich habe es! Und zwar ganz genau. Als ich dieses Buch sah, da wusste ich, dass es Geheimnisse enthält. Es ist das Handbuch der angewandten Mischungen . Eins der größten Werke der Zwergenliteratur, ein Kompendium von Formeln, um die verschiedensten Substanzen herzustellen. Seit Jahrhunderten verschollen. In keiner Zwergenbibliothek gibt es eine Ausgabe, nur hier, in dieser vermoderten alten Todesfalle, in diesem verfluchten Loch – und ich habe es!«
»Was hast du?«, fragte Malden.
»Die Natur des Pulvers. Das Rezept der Beimischungen. Ich brauche diese Fässer nicht. Balint kann sie, verdammte Pest, ruhig behalten. Ich kann so viel davon herstellen, wie ich will. Großartig – ich werde reich, mein Junge. Scheiß auf das Exil, ich werde reicher als der Zwergenkönig selbst. Ich kaufe ihm die verdammte Krone vom Kopf, dann sehen wir ja, wer ein richtiger Zwerg ist!« Slag schlug fröhlich auf den Tisch. Malden hatte ihn noch nie zuvor so glücklich gesehen. »Reich!«
Malden seufzte verzweifelt und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ihr beiden! Ihr habt euch in Geheimnissen und Spukgeschichten verloren! Cythera, alles, was wir heute gesehen und erfahren haben, wird morgen nichts bedeuten. Slag, deine Entdeckung …«
»…bedeutet, dass wir fliehen müssen«, sagte Slag und hüpfte vor Aufregung auf und ab. »Ein Zwerg, der von einem Dämon gefressen wurde, braucht kein Geld mehr. Hört auf zu schmollen, ihr beiden! Wir brauchen einen Fluchtplan – und wir brauchen ihn sofort. Ich muss hier weg und die Mischung ausarbeiten, wenn ich je Geld damit verdienen will.« Seine Lippen verzogen sich, und er lachte fröhlich. »Reich!«
Kapitel 87
Als Aethil zurückkehrte, lag Slag wieder auf dem Diwan und presste den Unterarm gegen die Augen. »Oh, weh mir!«, stöhnte er und wiegte den Kopf hin und her.
Malden hoffte, dass er nicht allzu sehr übertrieb.
Aber dieses Mal schien die Elfenkönigin den Gefühlszustand ihres Angebeteten nicht zu bemerken. Sie trat zur Kommode, füllte einen Becher mit dunklem Wein und hob ihn mit zitternder Hand. Sie sah noch blasser aus als sonst.
»Sir Croy«, sagte sie leise, »Ihr habt doch nicht …« Sie schien den Gedanken nicht zu Ende führen zu können. Einen Augenblick später trank sie den Wein und schüttelte den Kopf. »Nein. Natürlich nicht. Ihr seid ein ehrenhafter Mensch. Nicht wie die Menschen in den Geschichten.«
Cythera erhob sich von ihrem Stuhl in der Ecke. »Euer Hoheit«, sagte sie. »Ihr seht nicht gut aus.«
Aethil schenkte ihr ein bitteres Lächeln, dann seufzte sie und sah sie mit einem aufrichtigeren Gesichtsausdruck an. »Nur ein bisschen müde. Die Soldaten wurden schrecklich verletzt, und viele von ihnen haben nicht überlebt. Gewöhnlich sehe ich nicht … so viel Blut.«
»Ein Höhleneinsturz muss hier unten ein schreckliches Unglück sein«, sagte Cythera voller Mitleid.
»Es war kein Unfall. Die Wunden, die ich verband, wurden von Schwertern geschlagen. Eisenschwertern … man hat mir gesagt, dass sich noch andere Menschen in unserer Welt befinden. Zwei wilde Krieger, Schlächter, die keine Gnade kennen. Angeblich hilft ihnen ein Zwerg – ausgerechnet. Sie locken unsere Soldaten in den Hinterhalt und metzeln sie ohne Vorwarnung nieder.«
Cythera keuchte auf, aber sicher nicht vor Entsetzen, wie
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