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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Vorsichtig schob sie die losen Seiten, die sich bei ihrer Berührung nicht in Staub verwandelt hatten, zurück in den Einband. »Was wolltet Ihr damit?«, fragte sie.
    »Dieses Buch hielten die Zwerge für verloren!«, rief Slag aus. Er griff danach, aber Aethil hielt es außerhalb seiner Reichweite. »Ich kann kaum fassen, dass ich es gefunden habe!«
    »Ein Zwergenbuch? Ja, ich erkenne einige dieser Runen, aber nicht viele.« Aethil runzelte die Stirn. »Sir Croy, was soll denn ein Mensch damit anfangen?«
    Slags Augen weiteten sich, und er brachte keinen Ton hervor.
    Was sollte ein Mensch mit einem Zwergenbuch anfangen?
    Malden, der nie um eine rasche Ausrede verlegen war, eilte zu Hilfe. »Sir Croy ist ein großer Gelehrter. Er hat die Überlieferungen sämtlicher Rassen von Skrae studiert«, erklärte er eifrig. »Selbst die dieser verräterischen Halsabschneider.«
    »Diese abgefeimten Hurensöhne«, stimmte Slag ihm zu. »Ich sage immer, trau niemals einem Zwerg!«
    »Ich wusste gar nicht, dass es noch Zwerge gibt«, wunderte sich Aethil und betrachtete das Buch. »Es muss zurückgeblieben sein, als sie diesen Ort aufgaben. Wollt Ihr das Buch lesen?«
    Slag nickte vorsichtig. »Es ist von geringem … akademischen … Wert, aber … nun ja …«
    »Dann schenke ich es Euch«, sagte Aethil. Sie kniete nieder und überreichte es Slag. »Vielleicht gebt Ihr mir etwas anderes dafür.« Für Maldens Dafürhalten bestand nicht der geringste Zweifel, welches Geschenk sie sich erhoffte. »Aber lest es später. Wir sollten nun wirklich die Halle der Ältesten aufsuchen.«
    »Was gibt es dort zu sehen?«, wollte Malden wissen.
    Aethil lächelte. »Unsere Vorfahren. Wie versprochen. Ich will, dass ihr sie kennenlernt.«

Kapitel 84
    Aethil führte sie durch eine Reihe gewundener Tunnel, die in einer unregelmäßigen Höhle endeten – keiner Zwergenhalle, sondern einer Naturhöhle. Fackeln steckten in Ständern und erleuchteten die Höhle fast taghell. Von der hohen Decke hingen Stalaktiten, die Malden an die Türme von Ness erinnerten, nur umgedreht und von einem steinernen Himmel herabhängend. Er berührte einen der Tropfsteine beim Vorbeigehen und fühlte seine feuchte, glatte Oberfläche. »Warum fallen die nicht herunter?«, fragte er und schauderte bei der Vorstellung, in der Nähe zu stehen, wenn das geschah.
    »Das weiß keiner«, erwiderte Aethil. »Auch ist nicht bekannt, warum sie überhaupt wachsen. Ich hörte einmal die Theorie, dass es die Wurzeln eines gewaltigen Baumes über uns sind. Ich halte diese Annahme für wenig glaubhaft. Und warum sollten Baumwurzeln aus Stein bestehen?«
    Einst musste der Boden ebenfalls mit Stalagmiten bedeckt gewesen sein, aber von denen hatte man viele entfernt, um einen Weg zu bahnen – andernfalls wäre der Höhlenboden völlig unpassierbar gewesen. Der Pfad vor ihnen ähnelte einer Treppe und verlief von einem Ende der Höhle zum anderen. Eigentlich erinnerten diese Stufen eher an Baumstümpfe, was Malden auf einen Gedanken brachte. »Bäume. Es heißt, die Elfen hätten ihre Bäume geliebt, als sie noch an der Oberfläche lebten.«
    Aethils Antlitz zeigte einen wehmütigen Ausdruck. »Ich habe viel über Bäume gelesen. Sie müssen wunderschön sein. Wie gern sähe ich einmal ein solches Gewächs … aber natürlich ist das nicht möglich.«
    »Sie sind noch … schöner, als Ihr es Euch vorstellen könnt«, sagte Cythera. Sie sah Malden mit geweiteten Augen an und nickte ihm kaum merklich zu. »Sie sind … so … grün. Und groß.« Sie schüttelte den Kopf und sah den Dieb an. »Mir fehlen die passenden Worte, ich …«
    »Sie schimmern«, fuhr er fort, als er Cytheras Geste verstanden hatte. »Im Sommer, wenn sie voller grüner Blätter sind, rauschen sie im Wind. Die Blätter rascheln, wenn sie sich berühren. Es hört sich an, als würden sie sich Geheimnisse zuflüstern. In ihrem Schatten ist es gleichzeitig hell und dunkel. Und kühl – ein Segen an einem heißen Tag. Ah, aber ihre besten Seiten sparen sie für die Herbsttage auf, wenn die Luft kühl wird und sie alle Farben des Feuers annehmen. Tausend Bäume in geschlossenen Reihen schimmern wie ein brennendes Meer – rostfarben und gelb und rot. Die Stämme beugen sich im Wind, die Blätter fallen wie ein Goldregen … ein prächtiger Anblick.«
    Aethils Gesicht verlor jeden Ausdruck, als sie dem Dieb lauschte. Es blieb völlig unbeweglich, während er seine Beschreibung fortsetzte. Er

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