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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Kapitel 38
    Malden hatte die Hälfte des Seiles hinter sich gebracht, als er nach oben spähte und seinen Verfolger entdeckte. Der Wiedergänger hatte keine Augen, aber der Dieb spürte, dass er ihn anstarrte und mit einem Hass durchbohrte, der niemals gestillt werden konnte.
    Vor Entsetzen schrie Malden laut auf und ließ sich noch schneller an dem Seil hinunter, der Galerie entgegen, wo Cythera und Slag bereits warteten. Es handelte sich um einen schmalen Steinsims, der aus einer breiten Öffnung an der Schachtseite hervorragte. Jenseits des Simses lag nur Dunkelheit, aber Malden erschien er wie ein sicherer Hort, wie das Leben selbst, und er hatte noch nie ein größeres Verlangen verspürt, in einen dunklen Ort zu kriechen und sich zu verstecken. Der Sims befand sich zwanzig Fuß unter ihm, und wenn er sprang, bräche er sich vermutlich die Beine.
    Über ihm hangelte sich der Wiedergänger schnell wie eine Spinne am Seil herunter. Mit einem Geheul sinnloser Wut verdoppelte er seine Geschwindigkeit. Eine Knochenhand griff nach Maldens Haar.
    Und dann riss das Seil.
    Einen Augenblick lang hatte Malden das Gefühl, als sei er gewichtslos. Als stürzten Seil und Wiedergänger in die Tiefe, während er in der Luft schwebte. Als fiele er nicht, würde aber auch nicht länger klettern, da es nichts mehr zum Klettern gab. Dann holte ihn die Schwerkraft ein, und in rasender Schnelligkeit ging es wieder abwärts. Voller Panik streckte er Arme und Beine aus und versuchte irgendeinen Halt zu finden. Der Sims raste ihm entgegen, er stieß die Hände nach vorn und nahm in Kauf, wenn sie beim Aufprall brächen. Das wäre immer noch besser, als in den Abgrund zu fallen. Er hatte nicht die geringste Vorstellung, was ihn dort unten erwartete, und er wollte es auch gar nicht wissen. Er spreizte die Finger, um die Steinkante zu umklammern – und verfehlte sie. Seine Fingerspitzen rieben darüber, und er stürzte weiter hinab.
    »Nein!«, schrie er und glaubte, für alle Ewigkeit fallen zu müssen. Aber das Wort hatte seinen Mund kaum verlassen, da packte ihn etwas, und er wurde nach oben gerissen. Sein ganzer Körper pendelte richtungslos. In der Annahme, der Wiedergänger habe ihn erwischt, wehrte er sich wie eine Katze in einem Sack.
    »Halt still!«, verlangte Cythera. Malden blickte auf und erkannte ihr Gesicht, ein schmales, bleiches Oval in der Dunkelheit. Sie lag auf dem Sims und hielt ihn fest. Ihr Gesicht verzerrte sich, als sie ihn nach oben zu ziehen versuchte, und die Adern an ihren Armen traten vor Anstrengung hervor.
    Er griff nicht nach ihr, sondern nach dem Sims und kämpfte sich in die Höhe. Da sah er, dass der Zwerg ihr geholfen hatte, indem er ihre Füße festhielt – ohne Slags zusätzliches Gewicht hätte er Cythera vermutlich mit in die Tiefe gerissen.
    »Du hast mich gerettet«, keuchte er, sobald sie sich beide auf die Sicherheit der Galerie gewälzt hatten. Er beugte sich vor und küsste sie leidenschaftlich, und es scherte ihn nicht, dass Slag ihm dabei zusah.
    Vor Überraschung riss sie die Augen auf und wich zurück. »Malden!«
    »Ich kann mich nur entschuldigen«, erwiderte er, »aber nicht um Verzeihung bitten, denn ich verspüre kein Bedauern …«
    »Malden! Der Wiedergänger!«
    Ein brennender Schmerz zuckte ihm durch den Knöchel, als sich Knochenfinger darum schlossen. Sein Gesicht verlor jede Farbe, während er sich aufsetzte und die Kreatur entdeckte, die sich an ihm festklammerte und über ihn auf den Sims klettern wollte.
    Malden trat dem Angreifer mit dem freien Stiefel ins Gesicht, und der Kopf brach knackend am Hals ab. Doch das hielt den Untoten keineswegs auf. Der Dieb trat immer wieder zu, während er zugleich versuchte, Acidtongue aus der gläsernen Scheide zu ziehen.
    Der nun kopflose Wiedergänger umkrallte Maldens Knie und zog ihn wieder der Kante entgegen. Cythera und Slag packten den Dieb an den Schultern und versuchten ihm zu helfen, aber es war ein vergeblicher Kampf. Als Erfolg verzweifelter Anstrengungen glitt das Schwert schließlich aus der Scheide. Mittlerweile grub der Wiedergänger die Knochenfinger bereits in Maldens linken Oberschenkel.
    »Weg mit dir!«, schrie er und stach mit dem Schwert zu. Säuretropfen landeten auf seiner Kleidung, und der Geruch von brennendem Haar stieg ihm in die Nase, aber die Klinge durchbohrte den Wiedergänger. Der Dieb riss das Schwert in die Höhe, und die Kreatur wurde in zwei Hälften geteilt. Die eine Hälfte rutschte

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