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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Finsternis.
    »Scheiße!«, fluchte Slag. Malden hörte, wie er in seiner Ausrüstung herumkramte. »Ich habe Kerzen, aber keine Möglichkeit, ein verfluchtes Licht zu entzünden. Malden, hast du eine Zunderbüchse oder …«
    Grünes Licht flammte auf Cytheras Handflächen auf. Es war eine erbärmliche Flamme in einer Farbe, für die sich jedes ordentliche Feuer geschämt hätte. »Schnell!«, sagte sie. »Ich benutze die Magie, die ich dem Wiedergänger stahl. Die hält nicht lange vor.«
    Slag eilte zu ihr, um den Kerzendocht zu entzünden. Sobald er brannte – in einem anständigen gelben Licht –, brachte Cythera die grüne Flamme zum Erlöschen.
    »Danke, Mädchen«, sagte der Zwerg. Er hielt die Kerze hoch, um ihr Gesicht zu beleuchten. Es war tränenverschmiert, aber sie wirkte einigermaßen gefasst.
    »Mir geht es gut«, sagte sie zu Slag. Dann wandte sie sich an Malden. »Ich bin sicher, dass er noch lebt. Aber du hast recht, wir kommen nicht an ihn heran. Wir haben nicht genug Seil. Also müssen wir einen anderen Weg nach unten finden.«
    Malden atmete tief durch. »Ich glaube, das gelingt uns am ehesten, wenn wir seinem Rat folgen. Dass wir einen Ausgang aus dem Vincularium finden müssen. Slag, deiner Meinung nach gibt es doch mehrere Fluchtschächte. Sicherlich sind sie alle versiegelt, aber mit etwas Mühe lässt sich vielleicht …«
    »Ich lasse Croy nicht zurück«, erklärte Cythera.
    »Nur damit wir Hilfe holen können«, versicherte ihr Malden. »Und wenn wir bloß Herward bitten, dass er uns bei der Suche hilft.«
    »Croy opferte sein …« Cythera schloss die Augen und atmete tief durch. »Er setzte für dich alles aufs Spiel. Er hätte sterben können, als er dir half, heil hier herunterzukommen. Willst du dich davonmachen, wenn er dich einmal braucht?«
    »Welchen Nutzen hat ein solches Opfer, wenn wir dabei alle ins Gras beißen?«, wollte Malden wissen.
    »Was taugt ein Mann, der nicht einmal ein geringes Wagnis eingeht, um seinen Freund zu retten?«
    »Nennst du mich etwa einen Feigling?«, wollte Malden wissen. »Willst du das behaupten?«
    »Jeder weiß es doch«, schleuderte ihm Cythera entgegen.
    Maldens Augen weiteten sich vor Wut. »Wenigstens bin ich schlau genug und erkenne, wann eine Sache verloren ist und …«
    »Wie kannst du es wagen?« Ihre Augen blitzten vor Zorn. Sie presste die Lippen fest aufeinander, als hätte sie Angst, ihrem Mund könne ein verheerender Fluch entschlüpfen. Aber sie schwieg. Wahrscheinlich hatte sie eingesehen, dass er recht hatte. Wortlos wandte sie sich ab und trat in die Dunkelheit. Aber nur wenige Schritte weit – immerhin behielt er ihren Rücken im Blick.
    »Du benimmst dich wie eine Närrin!«, rief er ihr in seiner Hilflosigkeit hinterher.
    Sie fuhr herum, und er war überzeugt, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben. Cythera war keine Hexe, aber es bedurfte nur geringer Magie, um jemanden zu verfluchen. Mit einer einzigen Verwünschung konnte sie seine Eingeweide in Brei oder seine Haut in Glas verwandeln.
    Slag rettete ihn, denn er selbst war unfähig zum Nachgeben. »Wartet! Wartet!«, rief der Zwerg und trat zwischen die Streitenden. »Seid friedlich, ihr beide. Verdammte Menschen! Sind immer so schnell beleidigt. Euch beiden sollte klar sein, dass ihr das gleiche verfluchte Ziel vor Augen habt.«
    Malden sah den Zwerg an. »Ach ja?«
    Cythera wandte ihnen den Rücken zu.
    Slag schüttelte den Kopf und spähte in die Dunkelheit. »Sie will nach unten, um ihren Verlobten zu finden. Du suchst nach einem Fluchtschacht. Ich sage euch, den gibt es auf dieser Ebene nicht. Wir müssen hinunter, in die Stadt, in der die Zwerge lebten. Dort werden wir auf Schächte stoßen.« Er hob die Kerze in die Höhe.
    Zum ersten Mal erkannte Malden, wo er gelandet war.
    Die Galerie war bloß eine weite Öffnung in den Schacht, aber dahinter lag ein langer, breiter Tunnel, der von niedrigen Bauten gesäumt war. Jeder Bau hatte nur drei Wände und kein Dach – es handelte sich eher um Verschläge als um richtige Häuser. Darin standen hüfthohe Theken, nahm man die Größe von Zwergen als Maßstab. Jeder Verschlag war mit vielfältigen Zeichen versehen, Zwergenrunen, die Malden nicht lesen konnte.
    »Ist das ein Zwergenmarkt?«, fragte er.
    »Ja, ein Markt aus früheren Zeiten«, bestätigte Slag. Beim Anblick der Spuren seiner Vorfahren hellte sich sein Gesicht ein wenig auf. »Stell dir nur die Waren vor, die man hier bekommen konnte.

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