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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Seltene Erze, ausgeklügelte Werkzeuge, fremdartige Stoffe … und alle jene Dinge, mit denen wir mit Elfen und später mit euch Menschen handelten. Hier gab es Hunderte von Zwergen, zu jeder Tages- und Nachtzeit, die verbissen feilschten, Abkommen schlossen, auf Preise spekulierten …«
    »Einander bestahlen«, ergänzte Malden. Er zündete eine eigene Kerze an und begab sich zu dem nächsten Verschlag. »Hier gibt es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Ich sehe auf Anhieb drei verschiedene Möglichkeiten, einen dieser Läden zu berauben, während der Betreiber an seiner Theke steht.«
    »Wir bestehlen einander aber nicht, mein Junge.«
    Malden musterte den Zwerg mit hochgezogenen Brauen. »Ach?«
    »Niemals. Für einen Zwerg ist es undenkbar, sich dem Verbrechen zuzuwenden. Warum sollte er? In den Minen gibt es immer Arbeit, falls man Geld benötigt. Gute, ehrliche Arbeit. Ich habe nie verstanden, warum ihr Menschen euch so schnell vermehren müsst und dann viel zu viel Volk habt, das herumlungert und nichts zu tun hat. Das man nicht einmal ernähren kann.« Er schüttelte den Kopf. »In unseren Städten gibt es kein Verbrechen. Gut, gelegentlich bringen wir uns gegenseitig um, sollte es ein Hurensohn verdient haben. Aber Diebstahl liegt nicht in unserer Natur.«
    Malden schenkte ihm ein übertriebenes Grinsen. »In deiner schon. Du arbeitest für Cutbill.«
    »Nicht als Dieb«, beharrte der Zwerg.
    »Nein, du stellst bloß die Werkzeuge her, die menschliche Diebe benutzen.«
    Slag grunzte angewidert. »Wir fertigen auch Schwerter und Speere an, aber wir bringen keine Menschen um.«
    »Das macht dich aber zu einem Komplizen.« Malden konnte nicht aufhören. In ihm brannte noch immer ein heißer Zorn, weil Cythera ihn einen Feigling genannt hatte. »Du lässt etwas aus, Slag. Du verschweigst mir irgendetwas.«
    »Ach, halt die Fresse, mein Junge!« Slag fühlte sich eindeutig unbehaglich.
    »Jeder Lügner verrät sich. Ein Zucken des Mundwinkels, als stäche ihn die Lüge auf dem Weg nach draußen. Die Neigung, unruhig mit dem Fuß zu klopfen, aus Angst, entdeckt zu werden. Vielleicht schließt ein Lügner auch nur die Augen, wenn er von der Wahrheit abweicht. Was immer bei dir zutreffen mag, ich weiß, dass du mich mit Halbwahrheiten abspeist.«
    »Schluss damit!«, rief Cythera. Sie setzte sich den Rucksack wieder auf den Rücken und schritt an den Verschlägen vorbei. »Ist das der Weg nach unten?«
    »Das ist er.«
    »Dann lass uns gehen. Malden, du kannst uns beleidigen und große Reden schwingen, wenn wir eine Rast einlegen. Im Augenblick erwarte ich von dir bloß, dass du die Füße bewegst.«
    Malden zuckte zusammen. Diese Wesensveränderung bei Cythera gefiel ihm gar nicht, nicht im Mindesten. »Wie die Dame wünscht«, sagte er und verneigte sich auf höfische Weise.
    »Und die Artigkeiten kannst du dir sparen.«

Kapitel 40
    Der Korridor mit dem Marktplatz führte Hunderte von Fuß vom Schacht fort. In seiner Mitte verbreiterte er sich zu einem großen Platz, wo die Verschläge größeren, prächtigeren Läden wichen – Läden mit vier Wänden, von denen einige sogar die Decke erreichten. Die Eingänge standen offen und zeigten nichts als Dunkelheit.
    »Dort hingen einmal Vorhänge«, erläuterte Slag und deutete auf einen der aufklaffenden Durchgänge. »Natürlich sind sie schon vor Jahrhunderten verrottet. Die beschissene Zeit stiehlt alles, was von Wert ist.«
    »Die Zeit ist der gierigste aller Diebe«, stimmte Malden ihm zu. »Was ist das?«
    Er wies auf eine kräftige Säule, die genau in der Mitte des Platzes stand und einen größeren Durchmesser als jeder der Läden hatte. Die Säule strebte nicht in senkrechter Richtung vom Boden zur Decke, sondern beschrieb eine leichte Krümmung. Auf Augenhöhe der Zwerge hatte man Tausende von Messingnägeln in den Stein getrieben.
    »Die Nägel? Die Zwerge, die hier lebten, schlugen dort Botschaften für ihre Mitbürger an. Die Pergamentstücke haben sich längst aufgelöst.«
    »Nein«, sagte Malden. »Dieser … der Pfeiler, in den man die Nachrichten hineingeschlagen hat.«
    »Ach das! Das, mein Junge, ist eine der drei Hauptstützen der ganzen Stadt.« Slag trat darauf zu und tätschelte die Säule. »Die macht schon etwas her, nicht wahr? Ich habe es im Kopf durchgerechnet, und die Zahlen sind beeindruckend. Dieser Ort ist ein Meisterwerk. Ein verdammtes Juwel. Das Gewicht der Berge ruht nur auf diesen drei Säulen. Sie führen von ganz oben

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