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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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aber er wies
zweifellos eine rötliche Färbung auf.
    Der Kampf dauerte Stunden. Tatsächlich hörte das Gemetzel tagelang nicht auf. Mörget führte das Heer über
die einzige Hauptstraße, die zum spirituellen Zentrum von Rotwehr
führte – zu seiner berühmten Bibliothek, der größten Sammlung von Büchern,
Schriftrollen und Manuskripten außerhalb des Alten Imperiums. Mörget war schon
einmal hier gewesen, lange bevor die Wolkenklinge einstürzte und die Barbaren
Skrae überrannten. Er war auf der Suche nach Wissen gekommen und hatte
niemandem Gewalt angedroht. Damals war er wie eine Kuriosität angestarrt
worden, ein lächerlicher Fremdling, denn er war allein gekommen.
    Mittlerweile fürchtete man ihn mehr als sämtliche
Dämonen des Höllenpfuhles.
    Die schweren Türen der Bibliothek dienten nicht der
Verteidigung. Mörgets Männer hatten sie in kürzester Zeit mit ihren Äxten
eingeschlagen.
    Im Innern erwartete ihn ein Mönch der Gelehrten
Bruderschaft. Er trug keine Waffen – das war den heiligen Männern
verboten –, aber er hob die Hände in einer Geste des Trotzes.
    Â»Ihr dürft diesen Ort nicht entweihen!«, kreischte er.
»Falls ihr dieses Gebäude niederbrennt, geht das Wissen von tausend Jahren
verloren! Die hier gesammelten Werke sind unersetzbar. Ich warne dich, Barbar.
Das wäre eine Sünde allergrößten Ausmaßes.«
    Mörget lachte sein dröhnendes, gehässiges Lachen.
»Keine Angst, kleiner Mann«, sagte er. »Mein
Vater, der Große Häuptling, hat deine Bücher bereits als unantastbar
erklärt. Er liebt die Gelehrsamkeit, und ich darf keine Seite beschädigen,
nicht ein Wort deiner kostbaren Sammlung verschandeln. Wir brauchen
jedes Buch, das du besitzt.«
    Langsam senkte der Mönch die Hände. Sein Gesicht
zuckte vor Erleichterung.
    Â»Euch Mönche brauchen wir allerdings nicht«, fuhr
Mörget fort. Er holte mit der Streitaxt aus und schlug zu, wie er es schon
unzählige Male zuvor getan hatte.

Kapitel 49
    Das Räuberlager bot einen traurigen Anblick.
Zwei Dutzend Männer in einer Schlucht, die Waffen neben einer Feuergrube
aufgeschichtet. Zerbrochene Flaschen und abgenagte Knochen übersäten den Zugang
zu dem Hohlweg, ein Müllhaufen, der den einzigen Fluchtweg behinderte.
Moosbewachsene hohe Felswände erhoben sich über dem Lager, und die Schreie der
gefangenen Frauen hallten laut von den Steinen wider.
    Der Anführer der Räuber war ein großer Mann mit dem
rußbeschmierten Gesicht eines ehemaligen Schmiedes. Unter einem Auge hatte er
eine besonders schlimme Narbe, die sich inmitten des Schmutzes hell
abzeichnete. Über seinem Wams trug er eine mit Eisennieten beschlagene
Lederweste. Vermutlich sollte dieses Kleidungsstück eine Rüstung ersetzen.
    Seine Männer gaben sich rings um das Feuer ihren
Ausschweifungen hin und waren zu betrunken, um etwas anderes als ihr Vergnügen
im Auge zu haben. Aus einem Dorf in der Nähe hatten sie zwei Frauen
entführt – nachdem sie alle alten Männer erschlagen hatten – und zu
Zwecken hergebracht, an die Croy lieber nicht denken wollte. Die Räuber hatten
die Zöpfe ihrer Opfer miteinander verknotet, sodass sie aneinandergefesselt
waren, und beobachteten voller Schadenfreude, wie die Frauen sich vergeblich zu
befreien versuchten.
    Croy kniete oben auf der Felswand hinter dem Lager und
hob eine Hand, zwei Finger ausgestreckt. Mit der anderen Hand deutete er auf
den Anführer der Räuber. Dann senkte er ruckartig beide Hände.
    Nichts geschah.
    Croy schloss die Augen und versuchte sich zu
beruhigen. Seine Soldaten waren nicht vernünftig ausgebildet worden. Dazu war
keine Zeit gewesen. Vermutlich hielten sie nicht einmal nach seinem Signal
Ausschau. Ihm kam der Gedanke, dass die Männer, die er da anführte, kaum besser
als die Räuber waren, die sie aus dem Hinterhalt angreifen wollten.
    Er hatte keine große Auswahl gehabt, als er seine
Kompanie rekrutiert hatte. Der kleine Trupp Deserteure, Gavin und seine Männer,
waren die Ersten und am besten Organisierten gewesen. Die meisten der Soldaten,
die er auf den Feldern rings um Helstrow angetroffen hatte, waren allein oder
höchstens in Begleitung eines Gefährten gewesen, und als er auf sie stieß,
waren sie alle durch Hunger oder Auskühlung dem Tod nahe gewesen. Eine

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