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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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und schwach an. Was sie getan hatte … was sie zusammen
getan hatten, ergab für sie keinen Sinn. Sie hatte die Macht gefühlt, die sich
wie ein leiser Wind durch den Raum bewegt hatte. Dieser Wind war einerseits so
schwach gewesen, dass er nicht einmal ihr Haar bewegt hätte, aber andererseits
so heftig und weltumfassend, dass er ganz Ness ins Meer hätte wehen können.
    Â»Es … ist … immer …«, keuchte sie. Sie konnte den Satz
nicht zu Ende führen.
    Das brauchte sie auch nicht. »Es wird einfacher. Du
wirst noch lernen, mit den natürlichen Strömungen und Wirbeln des Äthers zu
arbeiten, statt dagegen anzukämpfen. Das ist die Arbeit einer Hexe. Sie geht
von den Stoffen aus, die bereits vorhanden sind. Verstehst du?«
    Cythera glaubte es allmählich zu begreifen. Und das
bereitete ihr schreckliche Angst.
    Â»War … das …?«
    Â»Nötig?«, fragte Coruth. »Du willst wissen, warum wir die
Pläne deines Geliebten durchkreuzten? Das erscheint seltsam, nicht wahr? Ich
mag ihn. Ich wollte ihm keine Unannehmlichkeiten bereiten. So kleinlich bin ich
nicht. Schließ die Augen!«
    Cythera fühlte, wie Coruths Daumen ihre geschlossenen
Lider berührten, spürte, wie sich die Finger ihrer Mutter durch ihr Haar bis
auf die Kopfhaut wühlten. Coruths Nägel waren schartig und zerkratzten ihr die
Haut. »Du wirst jetzt eine Vision haben, Kind. Nur einen kleinen Einblick.«
    Doch was Cythera zu Gesicht bekam, war so schrecklich,
dass sie ihre Mutter anschrie, sofort damit
aufzuhören. Krieg … Blutvergießen … Leichenstapel vor der Stadtmauer … Feuer
schoss über Schlachtfelder … ein Schwert … immer das Schwert … das Schwert, Acidtongue, das sie im Augenblick der
Morgendämmerung mit einem Hexenfluch belegt hatte. Das Schwert, das sie mit
ihrer eigenen Macht berührt hatte. Sie sah das Schwert in vielen Händen und
wusste, dass sie verschiedene mögliche Zukünfte sah. Sie sah Skrae fallen. Sie
sah, wie man die Barbaren zurücktrieb, wie man sie in Stücke schlug, während
sie um Gnade flehten, und Skrae gerettet wurde. Sie sah einen Krieg, der nie endete.
Alle Bilder überlagerten sich, und doch sah sie sie so deutlich und lebendig,
dass sie Wirklichkeit sein mussten.
    Die Hände, die das Schwert hielten, waren blutig, nur
Maldens Hand – sie erkannte sie sofort – war lediglich mit einigen
Blutspritzern bedeckt, während die der anderen so in Rot getaucht waren, als
könnten sie sich nie wieder reinwaschen.
    Â»Das wenigste ist notwendig«, sagte Coruth. »Aber
manches wünscht man sich inbrünstiger herbei als anderes. Das Schwert muss in
Maldens Händen bleiben. Gleichgültig, um welchen Preis.«
    Â»Selbst … wenn er es … nicht will?«
    Coruth schnalzte mit der Zunge. »Das ist der
springende Punkt, wenn man in die Zukunft sehen kann. Man erkennt, wie
bedeutungslos der Wille des Menschen doch ist. Und man beobachtet, wie sie
schreckliche Entscheidungen treffen und Handlungen begehen, die sie später
bereuen werden. Malden wird an diesem Schwert keine Freude haben. Aber wenn er
es nicht behält, werden alle darunter zu leiden haben.«
    Cythera stimmte ihrer Mutter zu, wenn auch
widerstrebend. Als Hexe musste man schwierige Entscheidungen treffen. Und vermutlich
hatte man auch gar keine Wahl.
    Â»Selbst wenn Malden das Schwert behält«, sagte sie und
war den Tränen nahe. Sie glaubte auf der Stelle zusammenbrechen und in einen
tiefen, finsteren Schlaf versinken zu müssen. Für alles andere fehlte ihr die
Kraft, aber sie konnte nicht ruhen, bevor sie Klarheit gewonnen hatte. »Selbst
wenn er es … behält. Ich sah die verschiedensten Zukünfte, in denen er die
Klinge noch immer hatte. Welche wird eintreffen?«
    Â»Dafür bin ich nicht zuständig – das ist deine
Entscheidung.«
    Â»Meine?«
    Â»Ich habe nicht ohne Grund verlangt, dass du sofort
mit deiner Ausbildung beginnst. Malden wird seinen Teil zur Entwicklung des
Schicksals beitragen. Deine Rolle wird sogar noch größer sein – und
dunkler.«
    Coruths Miene war nun fast mitleidig. Cythera kannte
den Grund, weil sie sich in diesen flüchtigen Visionen selbst gesehen hatte.
Sie hatte ihr eigenes Schicksal geschaut.
    Aber in einigen der Ausblicke

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