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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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diesen Ort
finden«, schlussfolgerte Halvir. Sie wandte den Kopf ab, nickte aber.
»Vielleicht auch diesen Croy finden. Sein Kopf wäre eine schöne Beute für den
Großen Häuptling. Aber wenn wir das Haus verlassen vorfinden …«
    Â»Zumindest hätten wir einen Unterschlupf für die
Nacht«, unterbrach ihn Mörgain.
    Halvir schien noch immer nicht so recht überzeugt zu
sein. Aber er war zu vorsichtig, um sie weiterhin herauszufordern. Mörgain
stieg auf ihr Pferd und führte den Tross an. Das Herrenhaus lag in der Tat
unmittelbar in der Nähe, und es war auch leicht zu finden, wenn man danach
suchte. Wie erwähnt war das Tor verschlossen und das Haus verrammelt, aber
Mörgains Nasenflügel bebten, als sie trotzdem näher ritt. Nichts bereitete ihr
größeres Vergnügen, als sich mit dem Schwert in der Hand einem Ort zu nähern
und keine Ahnung zu haben, was sie dort vorfand.
    Die Erregung, etwas zu entdecken, dachte sie. Die
Erregung, neue Feinde zu finden und sie niederzumachen. Wer vermochte schon zu
sagen, was sich in diesem Haus befand? Staub und Schatten? Sir Croy, der seine
Wunden versorgte und zu hilflos wäre, sich gegen sie zur Wehr zu setzen?
    Der Leichnam des seit
Langem gesuchten Königs von Skrae? Das könnte sich nun
wirklich als das höchste aller Beutestücke erweisen.
    Mörgets Männer banden Seile an das Tor und zerstörten
es mithilfe ihres Pferdes. Mit lautem Dröhnen krachte es auf die Straße. Jeder,
der sich in dem Haus aufhielt, musste das Getöse hören, aber es öffnete sich
keine Tür, und es schien auch niemand aus dem Fenster zu sehen. Mörgain zog
Fangbreaker und trat näher an das Gebäude heran, blieb geduckt, als erwarte
sie, mit einem Pfeilhagel eingedeckt zu werden.
    Hinter ihr drängten die Plünderer nach, allerdings
längst nicht so vorsichtig.
    Â»Seht euch die Tür an!«, sagte Halvir laut genug, dass
man ihn im Haus hören musste.
    Mörgain verzichtete auf eine Rüge, befolgte aber
seinen Vorschlag. Vor der Haustür lag trockenes Laub. So wie es aussah, hatte
diesen Weg schon seit Wochen niemand mehr betreten. Allmählich fragte sich Mörgain,
ob sie nicht doch einen Fehler begangen hatte.
    Â»Das wird mir zu dumm«, sagte Halvir und stürmte an
Mörgain vorbei.
    Als also ein Bauer aus dem Westen aus einem Baum über
ihren Köpfen herabsprang, landete er auf Halvir und nicht auf Mörgain. Der kleine
Mann riss den Plünderer zu Boden und schlug ihm mit einem Stein auf den Kopf.
Blut floss, und Halvir schrie schmerzerfüllt auf.
    Anscheinend blieb es Mörgain erspart, den Plünderer
selbst umbringen zu müssen.
    Sie sprang mit Fangbreaker vor und durchbohrte den
Bauern. Der Mann schrie auf und starb, während zwei Dutzend seiner Gefährten
mit gezogenen Waffen und nach dem Blut der Eindringlinge dürstend aus den
Seiteneingängen des Hauses oder den Ställen hervorstürmten.
    Die Plünderer hinter Mörgain hatten sich alle bei
Überfällen bewährt. Sie bildeten eine enge Gruppe hinter ihr, Schwerter und
Streitäxte erhoben. Sie befanden sich in der Unterzahl. Aber Mörgain warf nur
einen Blick auf die Waffen der Bauern – Knüppel oder Werkzeuge –, und
auf ihrem Gesicht breitete sich ein bösartiges Lächeln aus.
    Offensichtlich hatte sie gefunden, was sie gesucht
hatte.

Kapitel 64
    Malden umfasste den Fenstersims und zog sich
in die Höhe. Einen Fuß auf dem Stein, stieß er die Arme nach oben, um die
Dachkante zu ergreifen. Dann schwang er sich ächzend hinauf und kroch über die
Schindeln zum Dachfirst. Er umtänzelte einen Schornstein, eilte zum Dachrand
und sprang ins Leere, erwischte gerade eben noch den Kopf einer Marmorstatue
auf dem dahinterliegenden Platz. Bevor er den Schwung verlor, stieß er sich von
der Schulter der Statue ab und landete nach einem Salto auf einem Balkon im
zweiten Stock des gegenüberliegenden Hauses.
    Durch das Fenster entdeckte er eine vierköpfige
Familie, die am Mittagstisch saß. Der Vater sah auf, und einen Wimpernschlag
lang blickte er Malden in die Augen – einem Dieb, der an seinem Haus
heraufkletterte.
    Der Mann winkte ihm fröhlich zu und eilte zum Fenster,
um es aufzureißen. »Lord Bürgermeister! Lord Bürgermeister!«, rief er, aber
Malden befand sich bereits auf dem Dach und rannte die Schräge hinunter,

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