Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren
seinen Blick
nicht erwidern zu können. »Warum sollte ich das wollen?«, fragte sie. Ihr
Lächeln schwand. »Ich habe die letzten sieben Nächte im Bett einer Hure
verbracht, und noch nie habe ich sieben süÃere Nächte erlebt.«
Malden fuhr mit der Hand über die Bettdecke. Er hatte
keinen Gedanken daran verschwendet, dass er sie in ein Bordell gebracht hatte,
oder sich gefragt, wie es ihr damit erging. Er fühlte sich hier zu Hause.
»Ich bat Elody, die Laken zu wechseln«, scherzte Cythera.
»Heirate mich!«, bat Malden plötzlich mit drängender
Stimme.
Viele Male hatte er sie schon darum gebeten. Er hatte
daraus ein Spiel gemacht, weil sie stets Nein gesagt hatte, aber auf eine
Weise, als könne sie es sich vielleicht eines Tages anders überlegen. Als sehne
sie sich danach, seine Frau zu werden, so wie er sich danach sehnte, ihr Mann
zu sein.
»Nein«, sagte sie wieder.
Dieses Mal lag in ihren Augen kein Versprechen
verborgen.
Er seufzte und bettete den
Kopf auf das Kissen. Er wollte sie nach dem Grund fragen.
Er wollte eine Erklärung erzwingen. Wann ergab sich der richtige Augenblick,
wenn nicht jetzt? Andererseits hatte er schreckliche Angst herauszufinden,
warum sie seine Geliebte sein wollte, aber nicht seine Dame. Er hatte
schreckliche Angst vor ihrer Antwort.
Vor allem weil er den Grund für ihre Absage allmählich
erahnte.
»Sieben Nächte der Seligkeit«, sagte er und tänzelte
um das Thema herum, »aber vor acht Nächten sprach ich mit deiner Mutter. Wir
haben uns zusammen den Brand des Schlosshügels angesehen. Sie riet mir, diesen
Mantel anzulegen, oder ein anderer zöge ihn sich über, jemand, mit dem ich
nicht einverstanden wäre.«
»Sie sieht viel. Vielleicht mehr, als gut ist.« Cythera
griff nach seiner Hand und hielt sie fest, als befürchte sie, ein gewaltiger
Wind könne sich erheben und alles wegblasen, was sie besaÃen.
»Ich glaube, sie wusste schon vorher, was geschehen
würde. Als ich versuchte, Ommen Tarness mein Schwert zu überreichen. Ich konnte
es nicht aufheben. Hexerei hielt es am Boden.«
Cythera schloss die Augen.
»Ich ahne, warum sie nicht zulieÃ, dass ich Acidtongue
loswurde. Eine Klinge, die ich nie besitzen
wollte und auch nie zu führen gelernt habe. Die ich nicht einmal
verkaufen kann. Sie hat eingegriffen. Sie sorgte dafür, dass ich dem Burggraf
trotze, damit ich Lord Bürgermeister werde.«
»Coruth tat nichts dergleichen.«
»Was?«
»Es war nicht Coruth, die diese Magie wirkte.«
Er setzte sich auf, vielleicht etwas zu brüsk. Falls
es nicht Coruth gewesen war, dannâ⦠Cythera rückte von ihm ab, zuckte zusammen,
als hätte er sie geschlagen. Das war nicht seine Absicht gewesen. »Cytheraââ¦Â«
»Ich höre die Furcht in deiner Stimme. Und ich weiÃ,
warum du Angst hast«, flüsterte sie. »Sei unbesorgt! Stell mir die Frage, die
dich bedrängt, und ich beantworte sie.«
»Du?« Es war beinahe ein Flüstern. »Du hast das
getan?«
Sie wandte sich von ihm ab. »Croy hat dir das Schwert
aus einem ganz bestimmten Grund gegeben. Er hielt dich für den rechtmäÃigen
Besitzer und nicht den Burggrafen. Das ist alles.« Was seine Frage nicht einmal
im Ansatz beantwortete, sondern bloà eine weitere aufwarf.
»Croy«, sagte er. »Der dein Verlobter war.«
»Croy«, wiederholte sie. »Der jetzt weit weg ist.«
Sie streckte die Hand nach
ihm aus, und er nahm sie. Zog sie näher zu sich heran, bis sich ihre Gesichter
beinahe berührten. Er war noch immer Malden. Sie war noch immer Cythera. Selbst wenn sie noch etwas
anderes war. »Du bist eine Hexe«, sagte er, und seine Lippen bewegten sich auf
ihrer Stirn.
»Noch nicht. Aber ich lerne.«
»Aberâ⦠warum? Warum solltest du das wollen, wenn du
etwasâ⦠ganz anderesâ⦠sein könntest?« Wenn sie seine Gemahlin sein könnte.
»Als Kind flehte ich Coruth an, mir mehr darüber
beizubringen. Ich habe sie so oft darum gebeten.« Sie setzte sich auf. »In
dieser Welt haben es die Frauen nicht leicht.«
»Das weià ich nur zu gut«, erwiderte er. Das Leben
seiner Mutter war eine Litanei des Elends gewesen. Armut, Hunger, Krankheit.
Ein qualvoller früher Tod. Und doch hatte sie immer behauptet, froh zu sein,
nie geheiratet zu haben. Männer in Ness
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