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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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abwischen,
wenn ich …«
    Â»Wenn du nicht seine Unterstützung brauchen würdest«,
vollendete die Zwergin seine Worte. »Stimmt, Barbar, diese Aufgabe schaffst du
nicht allein. Falls du sie überhaupt noch erledigen willst. Hör zu, du musst
dich einmal entscheiden. Ein Mann, der zu lange auf einem Zaun sitzt, hat
irgendwann eine Latte im Hintern stecken.«
    Aber Mörget hatte sich bereits entschieden. Horfnüng
hatte die Wahrheit gesagt, als er erwähnte, viele seien seiner Meinung. Mörget
hatte bereits ähnliche versteckte Drohungen von hundert anderen Männern gehört
und wusste, dass sie keine Fragen stellen würden, wenn er zum Zug käme. Mörgs
Plan, die Stadt zu erobern, zog sich zu lange hin. Die Barbaren waren nicht
gerade für ihre Geduld berühmt. »Wenn du willst, kleine Frau, gehe ich und
fordere ihn heraus.« Er griff nach der Streitaxt.
    Â»Wag es bloß nicht! Wenn du dich umbringen lässt,
machen sie mich zu einer Leibeigenen. Dann kann ich für den Rest meines Lebens
Steine schleppen und Waffen schärfen«, sagte Balint. »Natürlich könnte ich mich
in einem Monat aus der Leibeigenschaft herausvögeln, aber das wäre doch ein sehr
übel riechender, sehr wunder Monat. Nein, du musst auf herkömmliche Weise
vorgehen. Mitten in der Nacht, wenn keiner zusieht.«
    Mörget runzelte die Stirn. Er hätte es vorgezogen,
seinem Vater im hellen Licht des Tages den Garaus zu machen. Aber vermutlich
hatte die Zwergin nicht ganz unrecht. Mörg betrog – dafür war er berühmt.
Vielleicht war es an der Zeit, dass zur Abwechslung einmal seine Regeln gebrochen wurden.

Kapitel 89
    Es regnete immer noch Felsbrocken, wenn auch
nicht mehr so häufig wie zu Beginn des Angriffes. Die meisten Geschosse trafen den Schlosshügel – da er so weit über
die Mauer herausragte, bot er ein ausgezeichnetes Ziel – und
richteten wenig Schaden an. Die ständige Angst vor einem Überfall hielt die
Leute weitgehend von der Straße fern, und das war Malden nur recht.
    Zusätzlich zu allen anderen Anfechtungen wie
Hungersnot, Diebstählen und dem möglichen
Einfall der Barbarenhorde bereiteten ihm inzwischen auch jene Fanatiker
Kopfzerbrechen, die Ness im Innern zu schwächen drohten.
    Der Ruf nach Blutopfern hatte die ganze Stadt wie ein
Fieber ergriffen. Die Diebe und Huren schienen sich davon zwar größtenteils nicht anstecken zu lassen, aber die
ehrlichen Leute hatten sich dem religiösen Wahn ergeben. Jeden Tag waren
es mehr, die behaupteten, entsprechende Opfer
am Gottstein würden gewiss dafür sorgen, dass die Barbaren einpackten
und abzogen. Zu allem Überfluss machte das Gerücht die Runde, dass die
Stadtmauern einstürzen würden, falls der Blutgott nicht beschwichtigt würde.
    Eine solche Einstellung beruhte nicht einmal auf purer
Einbildung. Als Kind war Malden das Gerücht zu Ohren gekommen – nichts
hörten Straßenbengel lieber als grausige Geschichten –, dass Juring
Tarness beim Bau der Stadtmauer vor achthundert Jahren Sadu drei seiner
Architekten geopfert und ihr Blut mit dem Mörtel vermischt habe, damit die
Ziegel besser hielten. So sei der Wall für die Waffen von Sterblichen
unbezwingbar geworden. In acht Jahrhunderten war diese Theorie niemals einer
Prüfung unterzogen worden. Nun schien es plötzlich zu einem Glaubenssatz zu
werden, dass das blutgetränkte Bollwerk in Zeiten der Not aufgefrischt werden
müsse.
    Bei seinem täglichen Rundgang durch die Stadt fand
Malden eines Tages Tierkadaver vor dem Gottstein. Er war klug genug, diese
Opfer nicht zu verbieten – obwohl das Fleisch als Nahrungsmittel für die
darbenden Menschen verzweifelt benötigt worden wäre. Anscheinend verhungerten
die Bürger von Ness lieber, als die ewige Strafe ihres Gottes auf sich zu
ziehen. Nachdem der Burggraf damals die Priester des Sadu davongejagt hatte,
war dieser Altar rituell geschändet worden, aber anscheinend war der Stein
erneut dem Blutgott geweiht worden. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten wurde er
wieder für seinen ursprünglichen Zweck genutzt.
    Die alte Religion war nie ausgestorben. Sie hatte eine
Weile im Untergrund überdauert, aber nun erwachte sie zu neuem Leben, und der
ganze alte Wahnsinn begann von Neuem. Sadu verlangte Blut, und die Menschen
waren verängstigt genug, diesem Wunsch

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