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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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einem seiner Diebe.
Sie trugen alle Tyburns Züge.
    Malden wandte sich langsam um und sah ein Dutzend
Bogenschützinnen hinter sich stehen. Jede Einzelne von ihnen sah genauso aus
wie Guennie, eine von Herwigs Mädchen. Verblüfft beobachtete er, wie die Frauen
ihre Bogen hoben und einen Barbaren von der Leiter stießen. Ihre Pfeile flogen
in vollkommener Übereinstimmung und trafen
denselben Mann, die Spitzen bohrten
sich keinen Zoll voneinander entfernt in seinen Körper. Weitere Barbaren
stürmten die Leiter herauf, aber sechs gleiche einarmige Männer stemmten sich
mit behelfsmäßigen Gerätschaften dagegen, die aus ihren Krücken
zusammengebunden waren. Die Leiter kippte und zerbrach.
    Die Schützen und der Einarmige sahen nicht wie Geister
aus. Für Malden waren sie so greifbar wie er selbst. Und doch war es unmöglich,
völlig unmöglich.
    Â»Hexerei«, keuchte Malden.
    Ãœber dem Schlosshügel kreiste ein Schwarm schwarzer Vögel
und wurde dabei immer schneller. Allein vom Hinsehen schwindelte Malden. Er
wandte sich um und begutachtete den nächsten Mauerabschnitt, das Stück, das man
Grabenmauer nannte. Dort drängten sich Bogenschützen und Gabelträger. Sie
standen Seite an Seite, so dicht, dass sich ihre Ellbogen berührten.
Nein – nicht bloß berührten. Wenn sie sich bewegten, um neue Ziele zu
finden, oder loseilten, um eine Leiter umzukippen, glitten sie ineinander, ganz
gleich, wie körperlich sie auch erscheinen mochten. Sie waren Illusionen, das
Ergebnis eines Hexenzaubers, den Coruth wirkte.
    Und doch waren die Pfeile
bösartig und echt. Die Gabeln, die geschwungen wurden, stemmten sich mit echter
Kraft gegen die Leitern. Wie konnte das sein? Nach Maldens Erfahrung vermochten
derartige Phantome die Lebenden nicht zu berühren und ihnen erst recht nicht zu
schaden. Er dachte an die geisterhaften Pferde auf Coruths Insel oder die Illusionen, die er im Sommer in
Hazoths Herrenhaus besiegt hatte. Sie
waren dämonisch verschlagen gewesen und hatten ihn zu vernichten versucht, aber
sie selbst hatten ihm nichts antun können.
    Coruths Doppelgänger töteten Barbaren, sobald diese
die Mauer erreichten. Sie setzte offenbar eine gewaltige Energie ein. Malden
spähte wieder zu dem kreisenden Vogelschwarm hinauf und sah einen der Vögel wie
einen Stein zur Erde stürzen. Einen Augenblick lang war die Grabenmauer wieder
ohne seine Bogenschützen, aber dann waren sie plötzlich wieder da.
    Coruth konnte ihr Hexenwerk nicht mehr lange
aufrechterhalten. Glücklicherweise musste sie das auch nicht. Als man sah, wer
ihnen auf der Mauer gegenüberstand, waren die Barbaren klug genug, den Rückzug
anzutreten.
    Der Angriff war so schnell zu Ende, wie er begonnen
hatte. Leere Leitern fielen zu Boden. Zerschmetterte Leichen türmten sich, wo
sie heruntergefallen waren. Die Phantombogenschützen hielten ihren verheerenden
Beschuss aufrecht und verfolgten die Barbaren bis zu ihrem Lager. Mehr als ein
Berserker, der sich so sehr in seine Wut hineingesteigert hatte, dass er den Rückzug
anzutreten vergaß, wurde niedergemacht, während er die Stadtmauer mit den
bloßen Fäusten anzugreifen versuchte.
    In kürzester Zeit war alles wieder friedlich –
die Barbaren waren außer Reichweite in Sicherheit, die Bogenschützen senkten die Waffen. Einer nach dem anderen
flackerte auf und verschwand aus der Realität, nachdem er nicht länger
gebraucht wurde. Nur die Männer und Frauen, die ihnen als Vorbild gedient
hatten, blieben zurück.
    Ãœber dem Schlosshügel
flogen nur noch wenige Vögel hinweg und kreisten wie wild. Schließlich wurden
auch sie langsamer und flatterten völlig erschöpft zum nächsten Schlafplatz.
    Malden wartete noch eine Stunde, um sicherzugehen,
dass der Rückzug der Barbaren keine List war. Schließlich setzte er sich auf
den Wehrgang und legte das Gesicht gegen den kalten Stein einer Zinne.
    Dort fand ihn Slag.
    Â»Mein Junge«, sagte der Zwerg, »ich will dir etwas
zeigen.«

Kapitel 96
    Malden folgte dem Zwerg eine Treppe zur
Straße hinunter. Da und dort lagen tote Barbaren, denen es gelungen war, die Mauer
tatsächlich zu überwinden.
    Â»Im Augenblick fühle ich mich recht zufrieden«, sagte
Malden. Tatsächlich war ihm schwindelig. Als hätte er zu viel Wein getrunken
und würde gleich ohnmächtig. »Wir haben etwas

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