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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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erreicht. Ihnen zumindest eine
blutige Nase verpasst. Warum habe ich das Gefühl, dass du mir gleich die gute
Laune verderben wirst?«
    Slag runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Ich
will ja nicht in dein Fass pinkeln, mein Junge, aber …«
    Malden schloss die Augen und seufzte. »Also gut.
Verrat mir einfach, was schon wieder danebengegangen ist.«
    Der Zwerg führte Malden zur Straße an der Roggenmauer.
An manchen Stellen war sie nur sechs Fuß breit und wurde auf der einen Seite
von der Stadtmauer und auf der anderen von einer Reihe hoher Häuser flankiert,
die einen Wohnblock bildeten. Hier hatte Slag etwas Seltsames vorbereitet. In
dieser künstlichen Schlucht lag nur wenig Schnee, trotzdem hatte der Zwerg
große Mühe darauf verwandt, einige der Pflastersteine gründlich zu säubern.
Dann hatte er in einer Reihe schmale Schalen aufgestellt, die einen Abstand von
je zehn Fuß voneinander hatten.
    Unter dem Arm hielt er ein Fässchen Wein und fingerte
an dem Spund herum. Malden nahm ihm das Fass ab und hielt es sich über den
Kopf, damit ihm der Wein geradewegs in den Mund floss. »Danke. Ein guter
Schluck kommt mir jetzt gerade recht.«
    Knurrend entriss Slag dem Dieb das Fass. »Das ist
nicht für dich gedacht, mein Junge. Eigentlich müsste ich ja Wasser nehmen,
aber bei dieser Saukälte gefriert das Wasser. Wein eignet sich genauso gut.« Er
schritt von Schale zu Schale und goss jeweils drei Finger hoch Wein hinein.
Dann ließ er sich vor einem der Behältnisse auf die Knie fallen und starrte die
Oberfläche an.
    Â»Wahrsagen?«, fragte Malden. »Zwerge wirken doch keine
Magie, zumindest nahm ich das immer an. Auch wenn wir derzeit zu verzweifelten
Mitteln greifen müssen.«
    Slag stand wieder auf und
starrte ihn böse an. »Du solltest mich ernst nehmen, denn was ich dir hier
zeige, ist kein Witz. Ich glaube, der Angriff auf die Mauer war ein
Ablenkungsmanöver.«
    Malden
hatte so etwas auch schon befürchtet. Auch wenn er noch so lästerte, machte er
sich doch allergrößte Sorgen. »Wie kommst du darauf?«
    Â»Wenn ich recht habe, dann sollte der ganze Lärm nur
unsere Beobachter ablenken, während sie uns aus einer anderen Richtung
angreifen. Und nun sieh hin und halt die Klappe! Beobachte die Oberfläche des
Weines!«
    Malden kniete neben dem Zwerg nieder und bemühte sich,
ganz flach zu atmen. Zuerst sah er nichts, aber dann huschte ein kaum wahrnehmbares Kräuseln über die
Flüssigkeit. Einen Augenblick später wiederholte sich die Bewegung. Es
hätte der Wind sein können, aber … nein, das war kein Wind. Der Wein bewegte
sich in einem bestimmten Rhythmus. Immer wieder und wieder.
    Â»Ein alter Trick, den wir oben im Norden in den Minen
angewendet haben«, flüsterte Slag. »Besteht der Verdacht, dass irgendwelche
Kerle zu dicht an deinem abgesteckten Bereich graben, stellst du Wasserschalen
auf. Die Vibrationen ihrer Werkzeuge pflanzen sich durch die Erde fort und
erschüttern das Wasser. Stellt man genug Schalen auf, kann man triangulieren
und errechnen, wie weit sie entfernt sind und aus welcher Richtung sie kommen.«
    Wieder erbebte der Wein. Ein ums andere Mal.
    Slag sprang auf und eilte zur nächsten Schale. Er
beugte sich einen Augenblick lang darüber, dann rannte er zum dritten Gefäß.
»Hier. Hier ist es am stärksten.« Malden stellte sich neben seinen Freund.
Tatsächlich erzitterte der Wein an dieser Stelle bedeutend stärker. Auf der
Oberfläche verliefen deutlich sichtbare Wellen.
    Â»Was bedeutet das?«, fragte Malden leise.
    Slags Körper spannte sich an. »Sappeure. Verfluchte
Sappeure. Sie graben einen Tunnel unter der Mauer. Stützen die Decke mit
Holzbalken ab. Ist der Tunnel lang genug, kippen sie die Balken um, und – zack!  – die Mauer kann ihr Gewicht nicht länger
halten. Sie bricht in den Hohlraum ein.«
    Malden fiel etwas ein. »Mir kam ein Gerücht zu Ohren,
dass Mörget die Mauer von Rotwehr in nur drei Tagen einschlug. Ich nahm immer
an, dass er dafür Spitzhacken und Bohrer brauchte, aber …«
    Â»Du sagst es, mein Junge. Er muss auch Sappeure gehabt
haben.« Slag schüttelte den Kopf. »Dies und die Triboke, nachdem man doch nie
zuvor von Barbaren mit Belagerungsmaschinen hörte … Offenbar hat Mörg einen
verdammten Zwerg auf seiner

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