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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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nicht einmal fähig, die
einfachen Worte zu begreifen.
    Als der Moment vorüber war und er wieder denken
konnte, gelangte er zu dem Schluss, sich verhört zu haben. »Es tut mir leid.
Könnt Ihr das mit seiner Gefährtin bitte noch einmal wiederholen? Ich glaube,
ich habe Euch falsch verstanden.«
    Tarness schob das Helmvisier hoch. Seine Miene war
anzüglich und boshaft – aber vielleicht war auch das nur Croys Einbildung.
    Â»Er treibt es schamlos mit der Frau namens Cythera«,
erläuterte der Burggraf. »Ich glaube, Ihr kennt sie, oder?«

Kapitel 109
    Es blieb keine Zeit, über all das
nachzudenken, was geschehen war. Es blieb überhaupt keine Zeit zum Denken.
Malden rannte von Haus zu Haus, pochte an die Türen und weckte die Bewohner.
»Zu den Waffen! Zu den Waffen!«, schrie er, und wann immer er einem Mann auf
zwei gesunden Beinen begegnete, schickte er ihn los, um die Nachricht zu
verbreiten. »Wir kämpfen im Morgengrauen! Im Morgengrauen sind die Barbaren an
der Roggenmauer! Zu den Waffen!«
    Â»Die Priester sagen, wir können sie aufhalten«,
erwiderte ein Junge mit einem verkrüppelten Bein.
    Â»Und ob wir sie aufhalten werden«, erwiderte Malden
entschlossen und klopfte dem Kleinen auf die Schulter.
    Â»Sie sagen, dazu müssen wir ihm nur sein Blut geben.«
    Malden wandte sich um, um etwas zu erwidern, aber das
Kind war verschwunden.
    Er eilte weiter zum
Arsenal und stieß die großen Türen auf. Dort hatte sich bereits eine Menge
versammelt, die auf den Trümmern des Universitätskreuzganges hockte oder sich
auf dem Marktplatz herumtrieb, um bei den Waffen die erste Wahl zu haben.
Malden hatte befürchtet, dass seine Bürger zu große Angst hätten, Stangenwaffen
und Armbrüste zu ergreifen, wenn der Augenblick gekommen wäre. Anscheinend
hatte er ihren Patriotismus unterschätzt – vielleicht auch ihre Angst. Sie
schienen zum Kampf bereit zu sein. Bereit, jeden Barbaren umzubringen, der ihre
Heimatstadt stürmen wollte.
    Er sah zu, wie einer nach dem anderen das große
Gebäude betrat und wieder herauskam. Männer und Frauen schwenkten rostige Äxte
oder Gleven mit wackeligen Klingen an den Stangen. Die Menge hinter ihnen
jubelte und konnte es kaum erwarten, sich selbst zu bewaffnen, um sich und die
Ihren zu beschützen.
    Sie würden kämpfen.
    Â»Für den Blutgott!«, verkündete einer der frisch
Bewaffneten, und lauter Beifall erhob sich. »Ich vergieße Blut in Sadus
Namen!«, rief ein anderer.
    Solange sie so viel Entschlossenheit zeigten, war es
Malden herzlich gleichgültig, wessen heiligen Namen sie priesen. Er hastete
weiter über die Brücke nach Königsgraben, um die Huren zusammenzutrommeln und
sich davon zu überzeugen, dass er auf ihre Bogen zählen konnte. »Auf die
Mauer – auf die Westmauer und die Sumpfmauer! Haltet euch von der
Roggenmauer fern!«, rief er Herwig, Elody und den anderen Puffmüttern zu. »Die
wird einstürzen.«
    Â»Einfach so?«, fragte Elody mit furchterfülltem Blick.
»Sie reißen sie mit Magie nieder?«
    Malden schüttelte den Kopf. »Fragt mich nicht, wie sie
es anstellen. Es ist jedoch Zwergenwerk und keine Magie. Wir können uns aber
darauf verlassen, dass die Mauer im Morgengrauen einstürzt.«
    Eins der Mädchen, ein dürres Straßenkind mit dunklen
Schatten unter den Augen, flüsterte einer Gefährtin etwas ins Ohr. Die nickte
bedeutungsschwer.
    Â»Was sagst du da?«, fragte Malden und deutete auf das
Mädchen.
    Herwig durchbohrte sie mit Blicken, bis sie nach vorn
trat.
    Sie starrte auf ihre Füße und mied Maldens Blick. »Es
ist nur … mit deiner Erlaubnis, Lord Bürgermeister … wir können uns auch auf
etwas anderes verlassen.«
    Malden seufzte. »Auf den Blutgott?«
    Das Mädchen nickte und lächelte einfältig. »Wenn ihm
das richtige Opfer gebracht wird, so hat man uns erzählt, schenkt er uns seine
Gunst. Das richtige Opfer ist alles …«
    Â»Sei still, du kleine Närrin!«, schalt Herwig das
Mädchen. »Hör einfach nicht hin, Malden! Unter uns gibt es auch Frauen, die es
besser wissen.«
    Malden runzelte die Stirn und begriff das alles nicht
so recht. Anscheinend hatten Sadus Priester ganze Arbeit geleistet und Unheil
verbreitet. Vielleicht verlangten sie nun doch nach einem Menschenopfer.

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