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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Er
hätte versuchen sollen, solche Machenschaften im Keim zu ersticken, aber er
hatte einfach nicht die Zeit, sich auch noch um dieses Problem zu kümmern. Er
eilte weiter durch den östlichen Rand des Stinkviertels. Er überquerte die
Dächer, um schnell durch diesen Bezirk zu gelangen, wo Ausrufer alle Bürger zu
den Waffen holten. Anscheinend hatten sich viele auf dem Gottsteinplatz
versammelt, vielleicht auf der Suche nach einem Anführer, der ihnen ihren Platz
zuwies. Ein Priester verteilte Brotlaibe – bestimmt die allerletzten
Lebensmittel, die es in der Stadt noch gab. Malden hatte nichts dagegen. Es war
besser, mit vollem Magen in der Schlacht zu
sterben als hungrig. Er rannte weiter zu den Werkhöfen im Qualmbezirk,
wo er die Gilden Tag und Nacht an Verteidigungsmaschinen hatte arbeiten lassen.
Rus Galenius’ Handbuch hatte Zeichnungen davon enthalten,
kompliziert anmutende Holzkonstruktionen, die ein Erobererheer zumindest für
gewisse Zeit aufhalten sollten. Große Holzbalken mit Eisenspitzen auf Rädern,
die als bewegliche Barrikaden dienten. Lederblasebälge, die brennendes Öl auf
die Angreifer spritzten und sie zurückdrängten. Schutzwände mit riesigen Rädern, hinter denen Armbrustschützen
Deckung suchten, während sie ihre Waffen nachluden. »Bringt sie zur Roggenmauer«, rief Malden, »ob sie nun fertig sind
oder nicht! Bringt sie einfach dorthin!«
    Ein ehemaliger Geselle der Stellmachergilde salutierte
und versprach, die Maschinen rechtzeitig an Ort und Stelle zu schaffen, und
wenn er sie selbst hinschleifen musste. »Sadu hilft jenen, die sich selbst zu
helfen wissen«, sagte er und blinzelte Malden zu.
    Der Dieb wollte schon weitereilen, aber dann blieb er
doch stehen. »Ich habe das Gefühl, dass hinter deinen Worten mehr steckt. Wenn
du weißt, was ich meine.«
    Â»Je weniger man darüber spricht, umso besser«,
erwiderte der Geselle und kicherte. »Lord Bürgermeister, du sollst nur wissen,
dass wir alle deine Taten schätzen. Und alles das, was du morgen für uns tun
wirst.«
    Malden fühlte sich noch verwirrter. »Wenn du meinst …
Ich hoffe, dass du das morgen auch noch so siehst.« Rätsel. Nichts als Rätsel.
Es gab noch so viel zu tun.
    Und es würde schlimmstenfalls kaum etwas bewirken. Die
Barbaren würden sich nicht von einem Haufen Städter aufhalten lassen,
gleichgültig, wie verzweifelt die auch sein mochten. Mörget würde nicht
innehalten, bevor alle tot wären, bevor …
    Nein. Er ließ sich nicht von Verzweiflung übermannen.
Slag hatte recht. Man musste weiterkämpfen oder aufgeben. Und wenn er sich zum
Aufgeben entschied, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu verstecken und
angstschlotternd darauf zu warten, dass man ihn erschlug. Wenn er auf den
Beinen blieb, verlor er wenigstens seine aufrechte Haltung nicht.
    Und wer vermochte schon den Ausgang des Kampfes
vorauszusagen? Vielleicht käme ihnen der Blutgott ja tatsächlich zu guter Letzt
noch zu Hilfe. Vielleicht würde er den Höllenpfuhl öffnen, und eine
Dämonenlegion käme heraus, um die Stadt mit Reißzähnen und albtraumhaften
Gestalten zu retten.
    Malden gestattete sich ein leises Lachen, als er
weiter über die Dächer hinunter zum Aschehaufen und dem Unterschlupf von Cutbills
Diebesgilde eilte. Er lachte über sich selbst, weil er irgendwie selbst daran
glaubte. Anscheinend war die Zuversicht der Bürger ansteckend.
    Als er die ausgebrannte Schenke über Cutbills Versteck
erreicht hatte, sprang er zur Straße hinunter und betrat das Trümmerhaus. Er
hielt nach Levenfingers oder Lockjaw Ausschau. Einer der Alten sollte stets den
Eingang bewachen, aber er entdeckte keinen von beiden.
    Doch das war nicht weiter schlimm. Da es in Ness keine
Stadtwächter und auch keinen Vogt mehr gab, die eine Razzia hätten veranstalten
können, war die Sicherheit des Versteckes kaum noch von Bedeutung. Malden
hoffte, dass die Alten sich irgendwo vergnügten, vielleicht einen letzten
Becher tranken oder die sanften Berührungen einer gefügigen Magd genossen,
bevor der verzweifelte Augenblick kam. Er stieg durch die Falltür nach unten,
durchquerte den leeren Gemeinschaftsraum und hielt auf Cutbills Gemach zu. Dort
musste Velmont warten und die letzten Berichte seiner Diebe entgegennehmen.
    Tatsächlich saß der
Helstrower hinter

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