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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Sie alle sahen
entmutigt und erschöpft aus. Während Malden zur Audienz beim König gewesen war,
hatten diese Männer ihren Tag mit
militärischer Ausbildung verbracht. Brüllende Sergeanten hatten sie endlos
herumgescheucht, hatten ihnen die Handgriffe beigebracht, wie man die
langen Hippen als Waffe benutzte oder in schweren Lederrüstungen marschierte
und sogar rannte. Zur Belohnung für die harte Arbeit hatte man sie zu sechst
aneinandergekettet, damit sie nicht fliehen konnten, und ihnen eine Schüssel
mit dünnem Eintopf gegeben. Dann hatte man sie sich selbst überlassen.
    Vermutlich war das alles noch besser, als öffentlich
gehängt zu werden. Aber Malden fragte sich, wie viele der stöhnenden Männer ihm
da wohl zugestimmt hätten. Nun, zumindest für einen von ihnen sah die Zukunft
ein wenig rosiger aus. Er musterte die Gruppen zwischen den Gräbern, bis er
Velmont entdeckte, seinen Freund aus dem Burgsaal.
    Â»Der da«, sagte er zu Croy.
    Sie näherten sich den
aneinandergeketteten Männern, und Velmont blickte mit zaghaftem Lächeln auf,
als er Malden erkannte. Dann fiel sein Blick auf das Schwert am Gürtel des
Diebes, und das Lächeln erlosch. Sicherlich fragte er sich in diesem
Augenblick, ob es sich bei dem Mann, an den er im Burgsaal gefesselt gewesen
war, nicht in Wirklichkeit um einen Spitzel der Königsmänner handelte. Malden
musste zugeben, dass er große Schwierigkeiten gehabt hätte, Velmont zu
vertrauen, wäre er in dessen Lage gewesen. »Halt einfach den Mund, und es geht
gut aus für dich«, flüsterte er.
    Â»Du hast mich nach allen Regeln der Kunst gelinkt,
stimmt’s?«, fragte Velmont und ging nicht auf Maldens Worte ein. »Das ganze
Geschwätz von wegen Brüder des Handwerkes zu sein …«
    Â»Nur Mut, Velmont«, erwiderte Malden. »Ich bin nicht
gekommen, um dich hereinzulegen.«
    Â»Du bist gar kein Dieb, oder?« Velmont spuckte in das
Unkraut zwischen zwei Gräbern. »Was willst du? Weitere Geheimnisse erfahren?«
    Â»Die anderen hier – gehören sie zu deiner
Mannschaft?«
    Â»Du willst, dass ich Namen nenne? Die musst du schon
aus mir herausprügeln.«
    Â»Hör dir erst einmal meinen Vorschlag an, bevor du ihn
ablehnst«, beschwichtigte ihn Malden. Er griff nach dem Eisenkragen um Velmonts
Hals, aber der Dieb riss sich von ihm los. »Ich will dich befreien, du Narr!«
    Â»Gewiss – mich von meinem irdischen Dasein
befreien, meinst du. Alles, was ich dir sagte … ich verriet genug, um zu
baumeln.«
    Croy bückte sich, um
Velmonts Ketten zu untersuchen, dann zog er das Gürtelmesser, um das Schloss zu
knacken. Malden sah auf und entdeckte, dass man sie beobachtete. Die Wächter,
die man abgestellt hatte, um die Zwangsrekruten zu bewachen, hatten sich um ein
Lagerfeuer neben der Kirche versammelt, aber nun rannte ein Sergeant mit einem
verrosteten Helm auf sie zu. Er hatte ein grünes und gelbes Band um den
Helmrand gewunden und hielt eine schwere Keule in der Hand.
    Â»Entschuldigt, Herr«, wandte er sich an Croy, »aber
darf ich fragen, was Ihr da vorhabt?«
    Maldens Hand legte sich auf den Schwertgriff, aber
Croy stellte sich vor ihn und trat dicht an den Sergeanten heran. »Das Werk des
Königs«, sagte er. Seine Stimme war hart – härter, als Malden sie jemals
wahrgenommen hatte. »Sir Hew höchstpersönlich, der Hauptmann der Wache, hat mir
diesen unsinnigen Auftrag erteilt. Ich will ihn schnell erledigen, damit ich
mich wieder um die wichtigen Aufgaben kümmern kann. Und jetzt lass diese Männer
frei!«
    Â»Aber … es sind doch Verbrecher!«, protestierte der
Sergeant.
    Â»Man benötigt sie in der Festung für eine besondere
Arbeit. Wir brauchen Leute, die vor Anbruch der Morgendämmerung jedes Stück
Eisen im Arsenal säubern und ölen. Natürlich kann ich auch dich und deine
Männer zu diesem Zweck mitnehmen, wenn dir das lieber ist.«
    Malden blieb der Mund offen stehen. Noch nie zuvor
hatte er Croy so befehlsgewohnt erlebt – oder gar eine Drohung aussprechen
gehört. Er hatte ihn auch noch nie zuvor bei einer Lüge ertappt. Nie hätte er
ihn dazu für fähig gehalten. Anscheinend besaß der Ritter verborgene Talente.
    Der Sergeant schüttelte hastig den Kopf. »Nein, nein,
Herr! Ich hole die Schlüssel.«
    Wenige

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