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Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren

Titel: Ancient Blades 3: Der Thron der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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Jünglinge, die sich zeitlebens nicht weiter als eine Meile
von ihren Hütten entfernt hatten. Alle zeigten den gleichen ungläubigen
Ausdruck, als sie zum ersten Mal die Farben und das Getümmel von Helstrow
sahen. Aber selbst wenn sie schon zuvor eine Stadt zu Gesicht bekommen hätten,
wären sie überrascht gewesen, was sich ihren Blicken darbot. Der Äußere Burghof
war mit Menschen vollgestopft. Jedes Haus diente als Truppenunterkunft, jede
Schenke als Arsenal. Überall marschierten Männer im Gleichschritt durch die
Straßen, während Sergeanten mit Topfhelmen Befehle brüllten und Schläge
austeilten, wenn nicht in Reih und Glied gegangen wurde.
    Die wenigen Zwerge, die nicht alles zusammengepackt
und zurück in ihr Königreich im Norden geflohen waren, schufteten Tag und
Nacht, um Waffen und behelfsmäßige Rüstungen herzustellen. Seite an Seite
arbeiteten sie mit menschlichen Schmieden, und die Nacht war erfüllt von
Hammerschlägen und erhellt von den Funken, die aus den Schornsteinen eines
jeden Schmiedeofens schossen. Ständig brachen Feuer aus, aber wenigstens
standen genügend Männer zur Verfügung und hielten Eimer mit Wasser und Sand
bereit. Das Eisen strömte nur so, und die Stadt bewaffnete sich – mit
Hippen, Hellebarden, Äxten und Schwertern. Mit Lanzen, Dreschflegeln und
Streitkeulen, gespickt mit grotesken Stacheln am oberen Ende. Mit Lederwämsern,
eisenverstärkten Jacken, Kettenhemden und Plattenrüstungen.
    Am dritten Tag ritt Sir Rory vors Tor und schlug mit
dem Knauf von Crowsbill dagegen, um Einlass zu fordern, und ein weiterer
Ancient Blade zog die Farben des Königs an. Sir Rory wurde allmählich dick und
war der Älteste des Ordens. Er kam mit seiner Frau und sechs Kindern, die
hinter ihm herritten. Er brachte auch eine Kompanie Freiwilliger mit, die der
König nur zu gern in Empfang nahm. Jeder, der aus freien Stücken für Skrae
kämpfte, erhielt den Rang eines Sergeanten und durfte sich die besten Waffen
aussuchen.
    Â»Sie werden bis zu ihrem letzten Atemzug kämpfen«,
versprach Rory, als seine Männer halbwegs geordnet auf den Bergfried zumarschierten.
»Wenn auch vermutlich nicht allzu gut.«
    Â»Ich freue mich, Euch zu sehen, mein Freund!«, rief
Croy und umfasste die Unterarmschiene des alten Ritters. »Gibt es Neuigkeiten
von Sir Orne?«
    Rory strich sich mit dem Finger durch den dicken
Schnurrbart. »Die letzte Nachricht lautete, dass er oben im Norden einen
jahrhundertealten Zauberer jagte. Gewiss hat er den Ruf vernommen.«
    Croy hoffte es. Orne hatte mehr Militärerfahrung als
sie alle zusammen. Nachdem Ulfram der Fünfte alle Ancient Blades entlassen
hatte, war Orne nach Norden gezogen, wo unablässig gekämpft wurde. Endlose
Scharmützel mit den Bergbewohnern hatten den Ritter zu einem Meisterstrategen
gemacht – und einen solchen Mann brauchte Helstrow dringender als Eisen
oder Stahl.
    Â»Wie ich hörte, gibt es nur noch vier von uns, denn
Bikker ist tot, und Acidtongue befindet sich in unbekannten Händen«, sagte Sir
Rory und schlug das Zeichen der Göttin über der Brust. »Gegen zwei.«
    Â»Es bereitet mir keine großen Sorgen, dass die
Barbaren Dawnbringer und Fangbreaker besitzen«, meinte Hew im Brustton der
Überzeugung. »Sie genossen nicht unsere Ausbildung. Sie legten nie unsere
Schwüre ab. Und einer davon ist ein Mädchen!«
    Â»Aber Ihr habt Mörgain doch erlebt«, gab Croy zu
bedenken.
    Â»Sie ist eine Frau. Es ist mir einerlei, wie groß sie
ist – kein Weib hat den Mumm, einen Mann vom Schlund bis zum Schwanz
aufzuschlitzen.«
    Croy hätte sich diese Ansicht gern zu eigen gemacht,
aber er hatte etliche Kriegerinnen kennengelernt, und sie waren mehr als wild
gewesen. Frauen, die zum Schwert griffen, mussten unablässig ihre Stärke
beweisen, und das machte sie entschlossener und gefährlicher als jeden Mann.
Und Mörgain hatte viel zu sehr ihrem Bruder Mörget geähnelt – dem
stärksten und gefährlichsten Kämpfer, dem Croy je begegnet war.
    Â»Die Göttin wird uns Kraft schenken«, sagte er, mehr
um sich selbst Mut zuzusprechen als den anderen.
    Am sechsten Tag tauchte Balint auf dem Hof vor dem
Bergfried auf. Croy hatte ihr bisher aus dem Weg gehen können, aber als sie an
diesem Abend einen Zug Ballisten aus den Kellern der Waffenkammer rollte,

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