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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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stumm. Er versuchte allein durch Blicke Verbindung mit Cyhera aufzunehmen, doch sie sah ihn nicht mehr an.
    Hazoh richtete sich wieder auf. »Eins verstehe ich nicht. Ich hätte gern eine Antwort, bevor ich entscheide, was mit dir geschehen soll.«
    Er kehrte zu Malden zurück und betrachtete den Dieb mit beunruhigenden Blicken.
    »Was du hier suchst, ist schon klar. Du wolltest zurückstehlen, wofür man dich bezahlt hat«, sagte der Zauberer. »Der Grund dafür ist kein Geheimnis. Du hast wahrscheinlich gehofft, mihilfe des zurückgeholten Gegenstands mit jenen, die ihn suchen, um dein Leben schachern zu können. Eine logische Schlussfolgerung, obwohl es in deinem Gedankengang einen Trugschluss gibt. Die Spieler in diesem Spiel sind dir weit überlegen, was Macht und Intellekt angeht. Sicherlich wären sie froh, wenn sie das Ding zurückbekämen. Aber sie ließen dich danach nicht am Leben. Begreifst du es nicht? Du weißt zu viel. Ein Tier, das ein Geheimnis kennt, ist ein gefährliches Tier. Sie würden dich sogar noch bereitwilliger schlachten als ich.«
    Malden biss sich auf die Unterlippe.
    »Du darfst sprechen«, sagte Hazoh. »Tatsächlich bestehe ich sogar darauf. Sag mir, wer dich geschickt hat, und was diese Leute mit der Krone vorhaben.«
    Malden runzelte die Stirn. »Sicherlich kennt Ihr die Antwort. Der Burggraf will zurückhaben, was man ihm gestohlen hat. Es brächte ihn in große Verlegenheit, wenn er morgen ohne seine Krone bei der Prozession erscheinen müsste.«
    Hazoh lächelte. »Der Burggraf? Sprichst du von Ommen Tarness? Ich glaube wirklich nicht, dass er dein Auftraggeber ist.« Bei dieser Vorstellung musste er lachen. »Nein, nicht Ommen.«
    »Warum sollte er nicht?«
    »Weil Ommen Tarness ein Narr ist«, erwiderte Hazoh.

Kapitel 84
    »Er mag ein Narr sein, gut, aber …«
    Hazohs Gesicht verfinsterte sich vor Wut. »Ich habe dir nicht erlaubt zu sprechen!«, brüllte er.
    Malden blieb das Herz stehen. Schmerzen rasten ihm durch die Glieder, und er krachte zu Boden, ein zuckendes Häuflein Elend. Er konnte nicht atmen, sich nicht bewegen, und jeder Laut im Raum war ein fernes Echo …
    … und dann war alles wieder vorbei. Vorsichtig setzte er sich auf, nicht sicher, ob er noch am Leben war oder schon im Jenseits.
    Hazoh fuhr fort, als wäre nichts geschehen. »Ich beschimpfe ihn keineswegs beiläufig als Narren. Geistig gesehen ist Ommen Tarness ein Kind. Und das schon, seit er dreizehn war, als sein Vater starb und er zum Burggrafen wurde – sein Gehirn hörte zu wachsen auf, während sich sein Körper gesund entwickelte. Er kann kaum allein essen. Soviel ich weiß, ist es jeden Morgen eine ermüdende Prozedur, ihn anzuziehen – er trägt nur ungern Staatstracht und bekommt einen Wutanfall, wenn ihm der Kastellan eine Robe um die Schultern legt.«
    Verwirrt runzelte Malden die Stirn. Er hatte Ommen Tarness viele Male in der Öffenlichkeit erlebt, der Mann war ihm stets überaus klug und unerschütterlich vorgekommen.
    »Ommens Vater Holger Tarness war genauso. Und Holgers Vater und der Vater seines Vaters – das Geschlecht der Tarness hat verdorbenes Blut. Schon seit Jahrhunderten kann sich keiner von ihnen auch nur anständig die Nase putzen«, fuhr Hazoh fort. »Eigenlich kann man Ommen nicht einmal als Burggrafen bezeichnen. Er ist wie ein Pferd, das einen Reiter trägt, und dieser Reiter ist der wahre Burggraf. Der im Augenblick in deiner Bleikiste versiegelt ist.«
    Malden starrte die Kiste zwischen den Baumwurzeln an.
    »Verrat es mir, Ungeziefer! Bist du schlau genug, um zu wissen, von wem ich spreche? Du darfst mir antworten, wenn du es begriffen zu haben glaubst.«
    Malden dachte sorgfältig über das Rätsel nach. »Als ich die Krone hielt, sprach sie zu mir. Sie gab sich sehr herrschaflich, als sei sie daran gewöhnt, dass man ihre Befehle widerspruchslos ausführt.« Malden schüttelte den Kopf. Er hatte nicht vergessen, wie sie mit ihm gesprochen hatte – und wie verteufelt schwer es gewesen war, ihre Befehle zu ignorieren. Sie hatte gewollt, dass er sie aufsetzte. Jetzt glaubte er genau zu verstehen, wie dumm das gewesen wäre.
    Er dachte über den zweiten Anhaltspunkt nach. »Außerdem sah ich den Raum, in dem man sie aufbewahrt, wenn sie nicht benutzt wird, und dieser Raum ist angefüllt mit Feldzugsbannern und Kriegstrophäen. Erinnerungen eines Soldaten, an einem Ort, den niemand normalerweise zu Gesicht bekam. Aber jemand schätzte sie sehr. Mir fällt nur ein

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