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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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den Weg vom Schlosshügel bis hinunter nach Gartenmauer zurücklegten. Die ganze Stadtwache war auf den Beinen und suchte nach ihnen, und sie mussten sich große Mühe geben, nicht gefasst zu werden.
    Zweimal entdeckte man sie beinahe. Sie hatten mit ihrem kleinen Boot im Qualmbezirk angelegt, zwischen zwei Gerbereien, die den Inhalt ihrer Bottiche direkt in den Skrait kippten. Cyhera glaubte, der Gestank würde die Wache fernhalten und ihnen erlauben, ungesehen an Land zu gehen. Und beinahe liefen sie direkt einem Wächter in die Arme, der neben einem gerade gelieferten Haufen ungegerbter Felle stand. Er rief sie an, als sie die Uferstufen erklommen, und sie mussten laufen, als er sie mit dem Knüppel in der Hand verfolgte. Natürlich hätte Croy den Mann mühelos erledigen können, aber das hätte nur noch mehr Aufmerksamkeit erregt.
    Der zweite Zusammenstoß mit der Wache war bedeutend ernster. Sie hatten fast die Wiese am Göttinnengarten erreicht und konnten Hazohs Herrenhaus und das Haus sehen, in dem Croy Zuflucht gefunden hatte – nur um entdecken zu müssen, dass es auf der Wiese vor Wächtern nur so wimmelte. Wie sich herausstellte, hatte früher am Abend ein Räuber den Laufburschen eines Geldwechslers ermordet. Es war eine besonders blutige Tat gewesen, und die Stadtwache war in voller Stärke ausgerückt, um Beweise zu finden und nach dem Täter zu fahnden.
    »Sie werden ihn nicht finden«, sagte Cyhera, als sie und Croy wieder unbelauscht sprechen konnten. »Das war Bikkers Werk.«
    »Bist du sicher?«, fragte Croy und erweckte den Anschein, als wollte er seine Schwerter ziehen und in die Nacht rennen, um den großen Schwerkämpfer zu finden.
    »Nein. Ich kann nichts beweisen. Aber er sollte für ein Ablenkungsmanöver sorgen, damit die Wache vom Schlosshügel fernbleibt. Ich hätte nicht gedacht, dass er so … zweckmäßig vorgeht.«
    Croy beruhigte sich wieder. In seinem persönlichen Kontobuch standen bereits genug Verbrechen unter Bikkers Eintrag. Eines mehr hatte keinen Einfluss auf seine Einstellung zu dem Mann.
    Sie mieteten unter falschem Namen ein Zimmer in einer Schenke und verbrachten die Nacht damit, auf ein Klopfen an der Tür oder den Lärm schwerer Stiefel im Flur zu warten. Aber niemand kam, um sie zu verhaften oder auch nur schwer zu beantwortende Fragen zu stellen. Als endlich der Morgen anbrach, hatte es den Anschein, als seien sie in Sicherheit. Die Zahl der Patrouillen hatte stetig abgenommen, und beide atmeten auf.
    »Ich muss bald zurück sein«, sagte Cyhera, als sie Croy durch die Gartenmarktstraße führte, die sich über den Hügel oberhalb von Hazohs Herrenhaus wand und von Läden und Verkaufsständen gesäumt war. Fischhändler schoben ihre Karren von Tür zu Tür – so früh am Morgen stank der tägliche Fang noch nicht –, während Fackelträger nach Hause ins Bett eilten, um den Tag zu verschlafen, bis ihre Dienste wieder gefragt waren. Noch Minuten zuvor hatten die beiden das Viertel buchstäblich für sich allein gehabt, nun aber schloss sich das Gedränge der Stadt um sie. Bäcker und Brauer waren natürlich schon lange vor Sonnenaufgang in ihren Geschäften. Aber mit dem Sonnenaufgang erwachte der Markt wahrlich zum Leben und wurde von Frauen bevölkert, die ihre Einkäufe tätigten. Der Morgen war kühl und klar heraufgezogen, während sie ihre alte Bekanntschaft aufgefrischt hatten – Croy hatte sich gewünscht, die Sonne möge noch unter dem Horizont bleiben, aber jeder Tag folgte seinem Lauf.
    »Wenn ich zu spät komme«, sagte Cyhera, »will Hazoh den Grund dafür wissen. Und er hat Mehoden, Lügen zu durchschauen.«
    »Sogar eine Mehode, die bei dir anspricht?«, fragte Croy. »Ich dachte, du seist gegen jede Zauberei immun. Sind seine Kräfte zu stark für deinen Fluch?«
    Sie lächelte freudlos. »Kein Zauberer auf dieser Welt könnte meinen Fluch durchbrechen. Aber Hazoh, nun … er verlässt sich nicht nur auf die Magie«, sagte sie. »Er ist der geschickteste Mann, den ich je kennengelernt habe.«
    »Geschickter als ich?«, fragte Croy mit verletzter Miene.
    »Bei Weitem«, erwiderte sie, aber dieses Mal verrieten die Fältchen um ihre Augen eindeutig Belustigung. Es freute ihn, dass er sie wenigstens immer noch auf so harmlose Weise erheitern konnte. Es hatte einmal eine Zeit gegeben – die scheinbar ein ganzes Leben lang her war –, da hatte er Kapriolen vollführt und für sie getanzt, bis sie die Hand vor den Mund geschlagen hatte, um nicht

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