Ancient BladesDie Metropole der Diebe
Ehre verpflichtet war, ihnen ein Ende zu bereiten, die Verbrecher zu enlarven und sie ihrer Strafe zuzuführen. Falls Croy auch nur den Verdacht haben sollte, dass hier eine Verschwörung im Gange war … aber Bikker wusste, dass er mit Sir Croy fertigwurde, sollte es dazu kommen. Er hatte Croy ausgebildet – hatte dem jungen Ritter alles darüber beigebracht, wie man ein Schwert führte. Er hatte noch immer ein paar Tricks im Ärmel, von denen Croy keine Ahnung hatte.
»Es ist geschehen«, sagte eine Stimme hinter Bikker und überraschte ihn. »Die Krone hat den Schlosshügel verlassen. Gut.« Bikker drehte sich nicht tun, um den Sprecher anzusehen. Sein Auftraggeber hatte von Anfang an klargemacht, dass er sein Gesicht nicht zeigen wollte. »Nicht so reibungslos, wie ich gehofft hatte. Aber viele Leute sahen den Wächterdämon, bevor er getötet wurde – das gefiel mir. Es wird Tarness noch mehr demütigen.«
»Wenn Ihr wollt, kann ich noch diese Nacht nach Helstrow reiten. Dort kann ich den König darüber informieren, dass der Burggraf von Ness Dämonen beherbergt hat«, meinte Bikker. Er genoss die Vorstellung nicht – im Augenblick war er in der königlichen Festung nicht unbedingt beliebt. Aber es würde ihre Ziele fördern, und es würde ihn weit von Ness wegbringen, bevor die Dinge eskalierten.
»Noch nicht. Diese Anklage heben wir uns als Versicherung auf. Nein, das Göttinnenfest steht vor der Tür. Wenn Tarness ohne Krone in der Öffenlichkeit erscheint, wird er das nicht erklären können. Wenn wir Glück haben, wird das Volk von ganz allein Krawall machen, ohne weitere Provokation. Indem wir seinen Zorn manipulieren, können wir es zu einer echten Revolte aufstacheln. Die Stadt wird durch den Aufruhr zusammenbrechen, und dem König wird nichts anderes übrig bleiben als einzugreifen.«
Bikker runzelte die Stirn. Er starrte das Füllhorn an, als er fragte: »Das ist der Teil, den ich nicht verstanden habe. Der Burggraf wird wie ein Narr aussehen, wenn er ohne seine Krone auftritt, keine Frage. Aber er ist ein Mann von beträchlichen intellektuellen Fähigkeiten. Sicherlich wird er eine Entschuldigung finden, und das Volk wird ihm glauben. Schließlich liebt es ihn.«
»Es liebt ihn . Es wird nicht das lieben, was es am Göttinnenfest zu sehen bekommt.« Die Stimme schien das äußerst amüsant zu finden. »Glaubt mir, Bikker. Ich plane diese Tat seit Jahren. Ich weiß ganz genau, was ich tue.«
»Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Bikker. Er fragte sich, ob er seinen Auftraggeber über Croy informieren sollte. Aber nein. Falls die Verschwörergruppe Croy für eine Bedrohung hielt, würden sie gemeinsam Schritte unternehmen, um den Ritter zu töten. Das wollte Bikker nicht. Er wollte Croy selbst erledigen. Also hielt er den Mund.
»Nun … Ihr wisst, was Ihr jetzt zu tun habt? Wie Euer Auftrag lautet?«
»Aye, ich bringe die Krone in Sicherheit. Schaffe sie in Hazohs Haus, wo sie versteckt wird.«
»Genau. Nehmt dem Dieb die Krone ab – zahlt ihm, was immer er verlangt, es spielt keine Rolle.«
Bikker lächelte. »Sicher, da ich den kleinen Narren in dem Moment umbringen kann, in dem die Krone in meiner Hand ist. Das Geld kann ich mir dann zurückholen.«
»Was? Nein, Ihr sollt den Dieb nicht töten. Nach den Mühen dieser Nacht seid Ihr bereits ein gesuchter Verbrecher. Es ist noch immer ein Verstoß gegen die Gesetze dieser Stadt, einen Mann zu töten, und ich will nicht, dass Anselm Vrys Wächter Euch wegen so einem geringen Vergehen verhaften. Nicht solange ich Euch noch brauche. Nein, bezahlt den Dieb und lasst ihn in Ruhe.«
Bikker grunzte ärgerlich. »Das gefällt mir nicht. Der Dieb weiß zu viel, und man kann ihm nicht vertrauen. Ihn am Leben zu lassen, ist leichtsinnig.«
»Ja, dessen bin ich mir bewusst. Darum wird ihn Hazoh töten. Ihr braucht Euch Eure Hände nicht schmutzig zu machen, wenn wir einen der größten Zauberer der Welt auf unserer Seite haben.«
»Wie Ihr wünscht«, sagte Bikker. Auch wenn es ihm noch immer gegen den Strich ging. Nicht, weil er glaubte, Hazoh würde sich weigern. Sondern weil er Malden – den er fast schon respektierte – einen sauberen Tod hatte geben wollen. Er konnte sich die Einzelheiten nur vorstellen, aber er war sich sicher, dass das, was Hazoh mit ihm anstellen würde, verglichen damit einfach nur schrecklich sein würde.
Kapitel 31
Croy und Cyhera verbrachten einen Großteil der Nacht in angespanntem Schweigen, während sie
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