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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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Erinnerung zwar drastischer reduzieren, als man zunächst dachte. Und vermutlich glaubt sie nicht einmal, was ich eben sagte - eine weitere Sicherung, für die man sorgte. Tatsächlich hat man sie auf höchste Effizienz gebracht. Ich bezweifle, daß in irgendeiner Sektion eine bessere Stürmerin zu finden ist.«
    »Das klingt gut.« Aus den Lautsprechern war nun kein Sprechen mehr zu hören, sondern statt dessen ein merkwürdiges Zirpen und Quieken. Der andere D’drendt quiekte zurück. Ich war zu sehr aus der Fassung, um darauf zu achten. Wie konnte er so etwas sagen ? Ich starrte auf meine Fußspitzen und fühlte, wie mir schwindelte.
    Ja, meine erste Erinnerung an Mark war mit einer Institution verbunden; doch ich hatte geglaubt, es sei eine Schule oder Krankenhaus gewesen.
    Der D’drendt mit der männlichen Stimme meldete sich wieder. »Wir möchten jetzt mit dir allein sprechen.«
    Mark deutete zur Tür, und ich ging langsam hinaus. Kaum nahm ich Narses wahr, als ich an ihm vorbeiging.
    Möglicherweise war es auch eine Schule oder ein Krankenhaus gewesen. Das Schlimme an Mark war, daß er durchaus solche Dinge zu erfinden vermochte, aus einem ganz bestimmten Interesse gegenüber seinen Gesprächspartnern heraus - oder, um mich weiterhin aus dem Gleichgewicht zu halten.

    Ich war entschlossen, nicht mehr daran zu denken. Nur eines stand fest, daß Mark es nicht sonderlich mit der Wahrheit hielt. Ich zögerte meinen Rückweg zum Laboratorium ein wenig hinaus, um zu schauen, ob Angelo ein Beruhigungsmittel für mich habe.
    »Ich war gerade bei Mark.« Weitere Ausführungen schienen mir überflüssig. »Hast du irgendwelche Pillen dagegen?«
    Er lachte. Seit der Party hatte ich ihn nicht gesehen, aber ich konnte mir zusammenreimen, daß er und Lady Mary die Nordhalle noch ziemlich in Atem gehalten hatten. Er soll sogar eine Woche lang bei ihr gewohnt haben, ziemlich lang für seine Verhältnisse. Jedenfalls gab es kein Dementi, und Klatsch verbreitete sich schnell in den Hallen.
    Er zauberte eine Flasche Wein hervor und sah mich fragend an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich muß arbeiten.«
    Dann wühlte er nach einem kleinen Glasgefäß, das ein kristallines Pulver enthielt, und reichte es mir. Aber ich nahm es gar nicht. Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf.
    »Angelo«, begann ich, meine Idee auszuspinnen, »es geht um die beiden Stürmer, die verbannt werden sollen. Die Regierung setzt sie doch bestimmt von allen Zeitdrogen ab, damit sie nicht fliehen können. Bist du derjenige, der ihnen die Gegenmittel verabreicht?«
    »Könnte sein.« (Typisch Angelo!) »Warum fragst du?«
    Wenn er es nicht war, könnte er arrangieren, es zu werden. So fuhr ich fort: »Ich möchte, daß du an einem von beiden kleine Veränderungen vornimmst.« Er sah mich stutzend an.
    »Sie werden so oder so sterben«, erklärte ich.
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Schieß los, Ceece!«

    Ich fühlte mich großartig. Und das lag nicht an dem Pülverchen, denn ich nahm es gar nicht ein. Wenn Mark das Märchen ersonnen hatte, um mich außer Balance zu halten (und das würde ich nie mit Sicherheit herausbekommen), dann gab es nur einen Grund dafür: Ich sollte nicht auf den Gedanken kommen, daß die beiden D’drendt seine Schwarzmarktpartner waren. Es gab einen florierenden Markt für echte Erdkunstobjekte. (Die Echtheit war wesentlich. Man wollte keine Kopien, seien sie auch perfekt. Mir schien zwar eine perfekte Kopie gut genug, aber in mir schlug wohl nicht das Herz eines Sammlers.) Ich bezweifelte, daß die Möwe jemals das Regierungsmuseum von innen sehen oder an einen reichen Touristen verkauft werden würde, um die Staatskasse aufzubessern.
    Entgegen aller Propaganda hatte ich selbst kaum Aufträge ausgeführt, die der Aufzeichnung der Geschichte dienten. Was ich zu tun hatte, war meist Plünderung. Stürmer waren gut dazu erzogen, nicht über ihre Aufträge zu sprechen. Das gab mir Anlaß zu einigen Fragen. Wurden wir alle zur Plünderung im großen Stil benutzt, Mutter Erde ihrer Schätze zu berauben? Oder waren die Dämmerschwingen Marks privater Zirkel von Dieben? Oh, es gibt eine Menge Dinge, die ich überaus gern durchschaut hätte!
    Zurück im Laboratorium stieß ich gleich auf Banny. Sie teilte mir mit: »Mark hat uns angewiesen, so schnell wie möglich mit der Bergung voranzukommen. Er hat gerade eine Botschaft heruntergeschickt.«
    Vielleicht wurden die D’drendt kribbelig. Ich vergewisserte mich. »Es

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