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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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der Scorpio IV zugeteilt worden, weil sie qualifiziert war, das Militär auf dieser zivilen Reise zum Planetoidengürtel des Antares zu vertreten. Sie allein war verantwortlich, das Einsammeln der Planetoidenkristalle sowie deren Transport in die den Mars umkreisenden ExxTel-Lagerhallen zu überwachen.
    Und trotzdem ... stirnrunzelnd schob Harper das Essen beiseite. Sie wußte nur zu gut, daß sie nichts weiter war als ein Passagier. Man hatte diesem Raumschiff nur eine Militärperson zugeteilt, weil es genügte, wenn eine Person untätig herumsaß. Sie würde die Aufgaben, für die sie so sorgfältig ausgebildet worden war, nur dann übernehmen, wenn der Captain der Scorpio IV krank wurde oder gar starb.
    In einem solchen Fall würde sie das Schiff zur nächsten Raumstation bringen, es sei denn, die Krankheit oder der Tod waren innerhalb des Planetoidengürtels eingetreten. Dann mußte - wenn überhaupt möglich - ein anderer Transportcaptain die Rettung versuchen, denn sie, Harper, wäre dazu nicht fähig. Verdrossen gestand sie sich ein, daß ihre Hauptaufgabe auf dieser Reise vergleichbar war mit der eines schwebenden Aasgeiers, eines Friedhofswächters.
    Nur ein Transportcaptain mit Drakes Erfahrung wagte sich in den Planetoidengürtel des Antares, den die Erde unangefochten in Besitz genommen hatte, da alle näher gelegenen Zivilisationen ihn für mysteriöses, gefährliches Ödland aus treibenden Felsbrocken hielten. Vor fast zwei Jahrhunderten waren zwölf Militärraumkreuzer - darunter neun Forschungsschiffe - nahe Antares verschwunden, ohne aufschlußreiche visuelle oder mündliche Aufzeichnungen zu hinterlassen. Daraufhin hatte man den Sektor ganz aufgegeben. Man sah in ihm das Weltraumäquivalent zum Bermuda Dreieck und verbot jegliche Militärpatrouillen und Transportschiffe in diesem Bereich.
    Vor zehn Jahren wurde dann eines der verlorenen Schiffe, die Pisces II , von dem Radargerät des zivilen Transportcaptains Reba Morton geortet - wahrscheinlich aufgrund einer Sonneneruption des gewaltigen Antares, die bewirkte, daß die Pisces II sich aus der geringen Schwerkraft des Planetoidengürtels lösen konnte. Als Morton sich dem Planetoidengürtel und der Pisces II näherte, fielen sämtliche Kontroll- und Kommunikationsgeräte ihres Raumschiffs aus. Trotzdem schaffte sie es, das tote Schiff anzudocken und ihr eigenes manuell zur Space-Service-Überwachungsstation zu steuern. Nur ein ziviler Transportcaptain wie Morton hatte den Ausfall ihrer robotergesteuerten Reparaturgeräte verkraften und die Instrumente ihres Raumschiffs so weit wieder in Funktion setzen können, um diese enorme Leistung zu vollbringen.
    Anscheinend hatte die Besatzung der Pisces II , vom Wahnsinn in den Selbstmord getrieben, die Heckluken geöffnet und war ins Freie geschleudert worden. Die Planetoidenkristalle des Antares waren in das Schiff eingedrungen, und so entdeckte man rein zufällig ein wichtiges Element für das menschliche Leben auf der Erde und anderen Planeten mit gleicher Schwerkraft. Morton und die Crew der Raumstation kamen als erste in den Genuß der wundersamen Eigenschaft dieser Planetoidenkristalle.
    In direktem Verhältnis zu ihrer Größe und Menge verliehen die Kristalle Schwerelosigkeit. Ihre Verwendung auf praktisch allen technischen Gebieten zeitigte umgehend sensationelle Erfolge, besonders in den Bereichen Transport und Medizin. Aber den größten Tumult lösten die Gerontologen aus. Nach einem ganzen Jahrhundert gut finanzierter Forschung hatten sie es bislang nicht vermocht, die derzeitige Lebenserwartung von einhundertundzehn Jahren zu erhöhen. Zwar verliehen die Planetoidenkristalle des Antares nicht die ewige Jugend, aber sie verhalfen zu einem fundamentalen Durchbruch, indem sie die Menschen von den aufreibenden, altmachenden Wirkungen der normalen Erdschwerkraft erlösten. Die Kristalle konnten das Körpergewicht auf ein Zehntel der normalen Schwerkraft reduzieren und somit die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen um bis zu dreißig Jahre erhöhen.
    Die Kehrseite dieser Errungenschaft war Knappheit. Zum ersten Mal seit dem einundzwanzigsten Jahrhundert herrschte wieder eklatante Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Diesmal ging es jedoch nicht um die Güter, die die Lebensqualität beeinflußten, sondern um das Gut des Lebens selbst. Die Kristalle waren teuer und sehr begehrt - zum einen, weil ihre Einfuhr sehr aufwendig war, zum anderen, weil sie sich verbrauchten; im Laufe der Zeit

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