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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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Besatzung, die Herausforderung und das Abenteuer hatten sie völlig begeistert, und die Psychotests vor und während der Mission hatte sie problemlos bestanden.
    Aber als sie dann wieder auf dem festen Boden der Erde zurück war, hatte sie sich noch monatelang wie abgeschnitten gefühlt. Ihr Verstand - oder vielleicht ihre Seele - schien weiterhin in jenen spektakulären Weiten zu weilen, durch die sie wie ein von fremden Winden getragenes schwereloses Samenkorn getrieben war. Und aus den Andeutungen der anderen Mitglieder ihres Offizierskorps entnahm sie, daß sie nicht die einzige war, die so empfand.
    Sie schob den Ausrüstungsballon in die Kabine und programmierte das Türschloß so, daß es sich nach vier rhythmischen Fingerklopfzeichen öffnete. Auch sie würde ihre Privatsphäre haben.
    Müde streckte sie sich und wünschte, auf dem großen, einladenden Bett entspannen zu können. Der Sex mit Niklaus letzte Nacht war so ausgiebig und erschöpfend gewesen, als wollten sie beide eine Art Vorrat schaffen für die dürren Zeiten, die vor ihnen lagen. Sie begann, ihre Ausrüstung zu verstauen.
    »Lieutenant Harper, willkommen an Bord.« Die leise Stimme erinnerte an den Klang eines Cellos.
    Erschrocken drehte Harper sich um.
    Die große, blasse Gestalt in der Tür - dunkelhaarig, in schwarzen Hosen und hochgeschlossener grauer Bluse - war von so außergewöhnlich androgyner Schönheit, daß Harper ihr Geschlecht niemals erraten hätte, wäre es ihr nicht schon vorher bekannt gewesen.
    »Captain Drake«, stieß sie hervor, fasziniert von den schwerlidrigen, dunklen Augen, die erschöpft schienen von der Last ihrer Intelligenz.
    »Ich möchte mich entschuldigen«, sagte Drake. »Ich hatte Sie um diese Uhrzeit erwartet, aber mein Tagesrhythmus ist noch ein anderer.« Das flüchtige Lächeln war auf eine Art gewinnend, die Harper erstaunte. »Als Sie ankamen, hatte ich mich gerade in meinem Quartier ausgeruht.«
    Der Captain verschränkte die Arme und musterte Harper interessiert. »Ich nehme an, daß Sie auch bequemere Kleidung dabei haben. Ich akzeptiere die Notwendigkeit Ihrer militärischen Präsenz, aber ich verabscheue Militärkleidung.«
    Um ihren Ärger zu verbergen, blickte Harper auf ihre Raumfahrtuniform hinunter. Für das waldgrüne Jackett hatte sie hart arbeiten müssen, und sie war stolz darauf - ebenso stolz wie auf den silbernen Lieutenantsorden. Aber wenn sie bei ihrer Ausbildung und der Mission zum Orion eines gelernt hatte ... »Ich habe ein paar Overalls dabei«, erwiderte sie kühl.
    »Gut. Ich würde Sie gern darin sehen. Abflug ist für einundzwanzig Uhr bestätigt. Ich erwarte Sie um sechzehn Uhr zur abschließenden Überprüfung in der Kommandokabine.«
    Im letzten Moment beherrschte sich Harper, als ihre Hand reflexartig zum Salutieren in Richtung Kopf hochschnellen wollte. »Ja, Captain.«
    Wieder das kurze, verführerische Lächeln. »Nennen Sie mich Drake,« sagte sie und verschwand lautlos den Korridor hinunter.
    Drake . Als ob das viel freundlicher als Captain klänge. Mißmutig zog Harper einen grünen Konfektionsoverall aus ihrem Gepäck. Wenn sie keinen Vornamen hat, habe ich eben auch keinen.

    Als die Scorpio IV den Sprung in den Hyperraum vollzogen hatte, ließ sich Harper in der Kommandokabine erschöpft in den Sessel fallen.
    »Trinken Sie einen Kaffee oder auf was Sie sonst Lust haben«, sagte Drake und bedeutete ihr damit, daß sie gehen konnte; bis auf ein Dutzend Monitore war alles ausgeschaltet. »Sie sind gut geschult, Harper; Ihre technische Kenntnis meines Schiffs ist ausgezeichnet.«
    Harper nickte. Sie sah zu, wie Drake den Flugkurs überprüfte, mit kräftigen, langfingrigen Händen gewandt über die Konsole glitt, Daten eingab und Standardvorgaben änderte.
    Sie selbst war in den letzten drei Stunden von den Datenmonitoren völlig absorbiert worden. Hin und wieder hatte sie Kursprobleme für die einschüchternde Frau im Kommandosessel neben sich verifiziert und erläutert und dabei mit wachsender Ehrfurcht Drakes umfassendes Verständnis und ihre Handhabung der sich ständig verändernden Computeranalysen beobachtet. Zwar waren ihr all die sagenhaften Geschichten über die außergewöhnlichen Fähigkeiten ziviler Transportcaptains wohlbekannt, aber sie hatte sie doch immer für etwas übertrieben gehalten - besonders die Behauptung, daß einige dieser Leute tatsächlich einen Robomech-vier steuern konnten. Jedes Militärraumfahrzeug wurde vor dem Abflug von einem

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