Andere tun es doch auch (German Edition)
Überholspur.
L ARA Zirrrp! Zirrrp!
»Kerstin! Na endlich!«
…
»Kerstin?«
…
»Hallo?«
» JUCHUUUUUUUUU !!!«
»Manno, mein Ohr. Los! Erzähl! Alles! Sofort!«
Kerstin beginnt mit ihrer Geschichte zwar kurz vor Adam und Eva, aber ich kann trotzdem schon am ersten Satz hören, dass sie einen wunderbaren Abend und eine aufregende Nacht mit ihrem schwarzen Prinzen hatte. Das Tolle dabei, ich bin kein bisschen neidisch mehr. Sie kann noch so viel von ihren amourösen Verzückungen erzählen, ich freue mich einfach nur.
Was ist mit mir passiert? Tja. Ich gebe es ja nur ungern zu, aber ich fürchte, alles hängt mit diesem sogenannten Hoffnungsschimmer zusammen, den Jenny für mich klargemacht hat. Das mit den 500 Euro kann noch so unverschämt sein, es ist mir gar nicht mehr wichtig. Wenn ich mitmache, kriege ich wieder Arbeit, alles andere ist pupsegal. Selbst dass ich nicht mit Kerstin zu Tim Bendzko gehen kann, weil es mir zu unsicher ist, den Rockerer jetzt schon in den Arsch zu treten. Und ich freue mich nun auch endlich richtig darüber, dass ich den Adrian-Schlussstrich gezogen habe. Peinliche Einlage im Schlussmonolog hin oder her, ich bin frei, ich habe wieder eine neue Perspektive, meine beste Freundin ist endlich glücklich verliebt, und bei mir passiert früher oder später bestimmt auch wieder was. Ich habe es gar nicht eilig.
Also, alles fein. Warum grummelt da trotzdem etwas ganz tief in meinem Magen herum und will nicht aufhören? Bestimmt nur wieder dieses unangenehme Gefühl, dass ich der unangenehmen Jenny dankbar sein muss. Das macht sie doch mit Absicht. Eine andere Erklärung gibt es nicht … Nein, Bauch, ich sagte, eine andere Erklärung gibt es nicht … Hey! Gib jetzt Ruhe! Wenn ich deine Meinung hören will, frage ich dich.
»Eieiei, Lara, ich sag dir, mir ist richtig schummerig vor Glück. Ehrlich, ich kann kaum stehen. Kennst du das? Du, ich sag dir eins, diese Schmetterlinge, du weißt schon, die sind gar nicht im Bauch, die sind vor allem in der Brust. Echt, als hätte ich Drogen genommen. Das kribbelt und zuckt so hin und her, aber man kann gar nicht beschreiben, was es ist, außer, na ja, Schmetterlinge halt. Hattest du das auch schon mal? Ich weiß gar nicht, ob ich das noch lange aushalte. Wie spät ist es eigentlich? Oh, wenn es doch schon Abend wäre! Ich …«
»Okay, Kerstin, okay. Aber eins muss ich dir sagen: Ich finde das alles nur gut, wenn du mich trotz Moha auch noch ein bisschen magst.«
»Lara!«
»Scherz. Du, sag mal, am Mittwoch Tim Bendzko, das steht noch, oder?«
»Natürlich steht das! Wie kannst du nur fragen. Wir beide, erste Reihe, Punkt.«
»Und wenn George Clooney, Brad Pitt und Hugh Jackman im Trio daherkommen würden und mit dir auf das Konzert wollen?«
»Würde ich jedem von ihnen einen Tritt in den knackigen Hintern geben.«
»Und wenn Moha daherkäme?«
»Ehrlich gesagt, er hat mich schon gefragt, als ich ihm davon erzählt habe. Er liebt Bendzko. Aber wir sind verabredet, deswegen geh ich mit dir . Das wird er verkraften müssen.«
»Du bist echt ein Schatz. Jetzt trau ich mich kaum noch, es dir zu sagen. Dieses Schwein von Rockerer hat mich für den Mittwochabend zwangsverpflichtet. Entweder ich mache Buffetdame bei einer Party, oder er schmeißt mich raus.«
»Nein! Wirklich? Das lassen wir uns nicht gefallen! Ich …«
»Hör zu, wenn Moha auch gerne gehen würde, wäre es okay für mich.«
»Klar würde Moha gehen. Aber das ist mir ganz gleich, wir beide gehen.«
»Pass auf, es wäre okay für mich, aber nur unter einer Bedingung: Wir beide fahren zum nächsten Tim-Bendzko-Konzert. Egal in welcher Stadt. Ich kaufe Tickets und buche ein Hotel für uns.«
»Aber …«
»Ich habe nämlich noch eine gute Nachricht: Ich kriege ziemlich sicher meinen Job wieder!«
»Echt? Wahnsinn! Larchen, ich freu mich so! Das ist heute unser Tag, was?«
»Ich glaube, ja.«
»Trotzdem, ich bekomme Pickel, wenn ich daran denke, dass du diesen Cateringjob machen musst, während Moha und ich …«
»Hey, es ist wirklich gar nicht so schlimm, wenn ich daran denke, dass …«
»Aber frsrrsblsrrrsbfsssrfblrr.«
»Wo bist du eigentlich gerade? Die Verbindung ist auf einmal ganz mies.«
»Rrssffffsblsss natürlich neue Unterwäsche für mich kaufen, was glaubst du frrrrrssssblrssssfffr.«
»Na, dann lass uns lieber Schluss machen.«
»Rrrfffblrssss muss ich dir aber noch unbedingt erzählen bsssfrrrsssblrrr.«
»Ich glaube, das
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