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Andere tun es doch auch (German Edition)

Andere tun es doch auch (German Edition)

Titel: Andere tun es doch auch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Sachau
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hat keinen Sinn. Sollen wir nochmal telefonieren, wenn du wieder draußen bist?«
    »Sssssrblffffsssrrrrrsblrrr was eingefallen, wie ich Gummistiefel-Kai mal richtig ärgern kann frblsssrrrrrrfffffsssrfff hallo? Hallo? Bei mir ist es jetzt auch ganz schlecht. Ach, weißt du was? Lass dich einfach überraschen. Ich erzähl dir dann alles. Bis brffffsssrrrrblrssssrrr.«
    »Ja, bis bald. Ich muss dir auch noch was ganz Wichtiges erzählen, ich hab nämlich mit Adrian … Hallo? Hallo?«
    K AI    Genug ist genug. Ich weiß ja, dass es eine Zumutung ist, so schnell von einem Tag auf den anderen die kompletten sanitären Anlagen für einen Kellerclub fertigzuzimmern, vor allem, wenn er eine so extravagante Damentoilette hat, aber irgendwie muss der Knöpper jetzt auch mal klarkommen. Er hat seinen Plan, und wir haben mindestens fünf Mal über jede Fliesenfuge gesprochen. Das muss reichen. Außerdem, Telefon gibts ja auch noch. Wobei, hoffentlich ruft er nicht an. Ich habe genug damit zu tun, die Pläne für die Möbelschreiner fertigzuzeichnen, die morgen früh kommen. Das wird auf jeden Fall die nächste Nachtschicht. Aber wenn Jochen es heute Abend wieder auf einen Sitzfleisch-Zweikampf anlegt, schmeiße ich ihn raus. Also, ich nehme es mir jedenfalls vor.
    Ich trete ans Tageslicht. Mist, der blöde Kellerstaub ist eine ganz fiese Verbindung mit dem Restsenf auf meinem Schuh eingegangen. Hoffentlich kriege ich das überhaupt noch ordentlich weg. Vielleicht erst mal mit Lederreinigungsschaum, und dann trocknen lassen …
    »Hast du was verloren, Kai?«
    »Oh, hallo Caro.«
    »Wuff!«
    »Und hallo Beppo.«
    »Ich wollte nur mal vorbeischauen und gucken, was der Club so macht.«
    »Da unten wütet jetzt ein gewisser Herr Knöpper mit seinen Mannen und stemmt Kloschüsseln. Ehrlich gesagt, ich würde ihn jetzt lieber in Ruhe machen lassen, die stehen ziemlich unter Zeitdruck.«
    »Aber ihr schafft es?«
    »Bei meiner hin und wieder vorhandenen Architektenehre, ja.«
    Bei diesem Honorar nicht pünktlich fertig zu werden, könnte ich mir wirklich nicht verzeihen, das wird mir gerade klar. Meine Knie werden noch etwas weicher, als sie ohnehin schon sind.
    »Da bin ich aber beruhigt, Kai. Weißt du, ich hab mir da ganz schön viel vorgenommen, merke ich so langsam.«
    »Das wird schon.«
    »Und jetzt habe ich auch noch Beppo um die Ohren.«
    »Ganz ehrlich, da bewundere ich dich. Ich könnte nie einfach so einen kleinen Bellkerl bei mir aufnehmen. Ich habe überhaupt keinen Plan von Hunden.«
    »Ich auch nicht.«
    »Echt?«
    »Nein. Aber ich habe mich noch mal ganz lange mit Herrn Kanubski unterhalten, als meine Mama den Mietvertrag für den Keller mit ihm abgeschlossen hat. Der hat richtig Ahnung. Und ist total nett. Mal sehen, vielleicht kaufen wir ihm das Haus ab. Mein Bruder und ich brauchen ja auch noch eine Stadtwohnung, wenn wir mal hier sind. Wär doch nicht schlecht, gleich über dem Club.«
    Hoffentlich merkt sie nicht, dass es mich bei solchen Sätzen jedes Mal fast rückwärts umhaut.
    »Muss natürlich erst mal sehen, ob es Beppo gefällt, nicht wahr, mein Kleiner?«
    »Wuff!«
    »Und woher weißt du, wann der fressen muss? Und was? Und trinken und schlafen? Ich glaube, ich würde ganz kirre werden.«
    »Ach, man muss ihn einfach kennenlernen, dann klappt das schon.«
    »Wuff!«
    »Na gut. Wenn du mir nicht böse bist, würde ich dann mal wieder zurück ins Büro. Ich muss noch schnell den Bartresen zeichnen, der morgen gebaut werden soll.«
    »Was? Der wird morgen erst gebaut?«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    Die Sorgen, die ich mir gerade mache, reichen nämlich für drei.
    »Na, ich bin gespannt. Vielen Dank schon mal für alles, Kai. Bis morgen Abend dann.«
    »Bis morgen Abend.«
    »Wuff!«
    »Oh nein, Beppo, nicht schon wieder auf den Arm.«
    L ARA    Jetzt, mit der Aussicht auf meinen neuen alten Job, kann ich es auf einmal wieder genießen, nichts zu tun zu haben. Die Badewanne war ganz wunderbar und das Von-Kopf-bis-Fuß-Eincremen danach auch. Muss gar kein teures Zeugs sein, viel wichtiger ist, dass man Zeit dafür hat. Überhaupt, ich sollte mich nochmal richtig erholen, bald muss ich ja wieder ranklotzen. Ich habe vorhin Kassensturz gemacht. Wenn ich meinen nächsten Rockerer-Lohn dazunehme, kriege ich die 500 Euro zusammen, ohne jemanden anpumpen zu müssen. Darauf bin ich sehr stolz.
    Hoffentlich klappt es auch. Ach was, es muss klappen. Jenny hat gesagt, wenn ich den Holzhüttenkäse mitmache,

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