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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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hier, dass innerhalb einer Stunde sechs Glar- Zerstörer in den N-Raum gesprungen sind.«
    »Richtig, Sir«, bestätigte Phipps.
    »Einschließlich der beiden, die Sie genauer im Auge behalten haben«, sagte Pope.
    »Auch das ist zutreffend, Sir.«
    »Und dass wir keine Ahnung haben, wohin diese sechs Schiffe unterwegs sein könnten.« Pope warf den Bericht lässig auf seinen Schreibtisch. »Also wurden drei Viertel der militärischen Streitmacht der Nidu gleichzeitig gegen ein unbekanntes Ziel in Marsch gesetzt, und das unmittelbar nach unseren gescheiterten Versuchen, dieser Schaffrau habhaft zu werden, weil sie zusammen mit Creek abgetaucht ist. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls ein?«
    »Was wollen Sie tun?«, fragte Phipps.
    Pope blickte zu seinem Assistenten auf und stieß ein kurzes bellendes Lachen aus. »Scheiße, Dave! Ich würde mich am liebsten unter meinem Schreibtisch verstecken. Ich muss zu Präsident Webster gehen und ihm erklären, wie wir uns gegen sechs Zerstörer der Glar- Klasse zu verteidigen gedenken. Und ich werde ihm mitteilen müssen, dass wir zumindest von zweien wussten, dass sie sich schon seit Tagen auf einen Einsatz vorbereiten. Wenn ich am Ende des heutigen Tages noch meinen Posten habe, darf ich mich glücklich schätzen.«
    »Wir wollten doch etwas Unruhe stiften.«
    »Aber wir wollten dadurch nicht sechs Zerstörer aufscheuchen!«, entgegnete Pope. »Mann! Denken Sie nach, Dave. Zwei Kriegsschiffe im Hafen warmlaufen zu lassen ist eine Botschaft. Auf eine Botschaft können wir diplomatisch reagieren. Wir können sie für unsere Zwecke umbiegen. Aber sechs Zerstörer, die gleichzeitig in den N-Raum springen, sind viel mehr als nur eine Botschaft. « Pope trommelte gereizt mit den Fingern auf den Schreibtisch, dann zeigte er auf den Bericht. »Haben Sie das von Hunter bekommen?« Hunter war der Leiter der UNE-CIA.
    »Ja«, bestätigte Phipps.
    »Und was haben die Jungs gesagt? Stehen die Nidu plötzlich in bewaffnetem Konflikt mit jemand anderem?«
    »Nein, Sir«, antwortete Phipps. »Einer ihrer Nidu-Experten meinte, es könnte etwas mit der Krönungszeremonie zu tun haben – vielleicht nehmen die Zerstörer in irgendeiner Form daran teil. Aber diese Einschätzung wird von keinem der anderen Experten geteilt. Sie haben keine Ahnung, was auf einmal los ist.«
    »Und was meinen unsere Jungs?«, hakte Pope nach.
    »Auch sie haben keinen Schimmer, was das Ganze zu bedeuten hat.«
    Pope trommelte wieder auf die Schreibtischplatte. »Wo ist Webster?«
    »In South Dakota, um sich die Flutschäden anzusehen«, sagte Phipps. »Er wird heute Abend zurück sein. Er hat für halb sechs eine Besprechung anberaumt: mit ihm selbst, Vizepräsident Hayden, Ihnen und Heffer.«
    »Heffer!«, sagte Pope schnaufend. »Wir stecken ziemlich tief in der Scheiße, Dave. Aber das ist gar nichts im Vergleich zu der Situation, in der sich Heffer wiederfinden wird.«

    »Was ist das?«, wollte Jim Heffer von Narf-win-Getag wissen, der mit einem Aktenordner in sein Büro gekommen war.
    »Das, Minister, ist eine Kopie der Anklage, die die Regierung der Niduanischen Nationen und Kolonien gegen die Regierung der Vereinten Nationen der Erde erhebt«, sagte Narf-win-Getag. »Diese Anklageschrift wurde bereits beim Bezirksgericht der Großen Konföderation hier in Washington eingereicht, zusammen mit einem Antrag der niduanischen Regierung, das Verfahren zu beschleunigen und in der Sache zu einem schnellen Urteil zu gelangen.«
    Heffer nahm den Aktenordner entgegen, schlug ihn aber nicht auf, sondern reichte ihn an Javna weiter, der sich sofort an die Lektüre machte. »Ich vermute, dabei geht es um Miss Baker«, sagte er.
    »Es geht um das Lebewesen, das die Androidentraum-DNS in sich trägt, ja.« Narf-win-Getag setzte sich auf den Stuhl vor Heffers Schreibtisch. »Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass es Ihrem Mitarbeiter offenbar nicht gelungen ist, es ausfindig zu machen und an uns zu übergeben, damit es an der Krönungszeremonie teilnehmen kann, die in weniger als einer Woche stattfinden soll. Also sahen wir die Notwendigkeit, die Angelegenheit mit juristischen Mitteln zu beschleunigen.«
    »Mit allem gebührenden Respekt, Botschafter, aber ich weiß nicht, was Sie damit zu erreichen hoffen«, sagte Heffer. »Als menschliches Lebewesen hat Miss Baker Rechte. Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu bewegen, Ihnen zu helfen, aber wir können

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