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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Menge Gewürz, die Sie vertragen können. Ich werde Ihnen dazu sogar einen Softdrink ausgeben.«
    »Mensch, Dave!«, sagte Javna. »Wenn Sie so weitermachen, glauben die Leute, wir wären ein Liebespaar.«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich.« Phipps steckte das Wechselgeld ein und nahm sich zwei Cola. »Kommen Sie, setzen wir uns.« Die zwei Männer gingen zu einer Bank, wo sie eine Minute lang schweigend aßen und Jogger beobachteten, die auf dem Platz vorbeiliefen.
    »Schmeckt gut, nicht wahr«, sagte Phipps.
    »Keine Schließmuskeln«, bestätigte Javna.
    »Ich habe eine komische Geschichte über Bison-Eber gehört«, sagte Phipps. »Der Kingston-Lieferant für das Pentagon hat sie mir erzählt. Als Bison-Eber auf den Markt kam, soll es unter Rabbinern eine hitzige Diskussion gegeben haben, ob Juden das Zeug essen dürfen.«
    »Es ist doch Schweinefleisch«, sagte Javna. »Zumindest teilweise. Oder?«
    »Genau das war die Frage. Die Thora verbietet den Verzehr von Tieren mit gespaltenen Hufen. Aber dann meinte jemand, dass Bison-Eber nicht von einem Tier mit gespaltenen Hufen stammt, dass es genau genommen überhaupt nicht von einem Tier stammt. Es stammt von künstlich sequenzierter DNS, die darauf programmiert wurde, Muskelgewebe in einer Nährlösung wachsen zu lassen. Eins der Tiere, von denen die DNS stammt, hatte gespaltene Hufe, aber das andere nicht, und da es niemals einen tatsächlichen Bison-Eber gegeben hat, kann auch niemand sagen, ob dieses hypothetische Tier gespaltene Hufe gehabt hätte oder nicht.«
    »Man könnte sich mal das Firmenmaskottchen ansehen«, schlug Javna vor.
    »Anscheinend hat man genau das getan. Aber es hat nicht viel genützt. Es trägt Stiefel.«
    »Faszinierend«, sagte Javna. »Welche Entscheidung wurde getroffen?«
    »Gar keine. Irgendwann wies einer der Rabbiner darauf hin, dass sich die Thora über das Thema Gensequenzierung ausschweigt, so dass die gesamte Diskussion reine Spekulation war. So etwas wie die jüdische Entsprechung des theologischen Streits, wie viele Engel auf einer Nadelspitze tanzen können. Also lautete die eigentliche Frage gar nicht, ob das Fleisch von Tieren mit gespaltenen Hufen stammt, sondern warum man überhaupt darüber diskutierte.«
    »Ein kluger Mann«, sagte Javna.
    »Klar«, sagte Phipps. »Schließlich war er ein Rabbiner.«
    »Hat diese Geschichte irgendeine Bedeutung für unser derzeitiges Problem?«, fragte Javna. »Oder ist es nur irgendein Smalltalk beim Mittagessen?«
    »Mir ist da eine Idee gekommen, und ich würde gern von Ihnen hören, was Sie davon halten«, sagte Phipps. »Tun wir mal so, als würden wir auf derselben Seite stehen und als wollten wir beide unsere Posten länger als bis zum Ende dieser Woche behalten. Was meinen Sie dazu?«
    »Das klingt nach einer genialen Idee«, sagte Javna. »Weiter.«
    »Es könnte sein, dass Sie in den letzten Tagen feststellen mussten, dass Sie bei der Erreichung eines bestimmten Ziels gewisse Schwierigkeiten hatten«, fuhr Phipps fort.
    »Wo Sie es erwähnen, fällt es mir wieder ein, richtig«, sagte Javna.
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie von nun an auf weniger Schwierigkeiten stoßen werden. Und bevor Sie danach fragen, sagen wir einfach, dass wir in unserem Ministerium geglaubt haben, es wäre in unserem strategischen Interesse, wenn Sie bei der Erreichung dieses Ziels scheitern. Doch nun hat sich die Tatsachenlage innerhalb der letzten paar Stunden dramatisch verändert.«
    »Sie meinen, als sechs niduanische Zerstörer gleichzeitig in den N-Raum verschwunden sind, hatten Sie plötzlich Feuer unter dem Hintern.«
    »Wenn man wollte, könnte man es so formulieren«, sagte Phipps. »Das Pentagon und das Außenministerium haben unterschiedliche Ansichten, wie erstrebenswert es ist, gute Freunde der Nidu zu bleiben, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre uns ihre Freundschaft lieber.«
    »Es gibt da nur das kleine Problem, dass wir nicht wissen, wo sich das Objekt, das das Ziel unserer Bemühungen ist, derzeit aufhält.«
    »Ich werde Ihnen diese Information besorgen«, sagte Phipps. »Aber damit müssen wir warten, bis die heutige Besprechung mit Webster vorbei ist. Es gibt da einige Leute, mit denen ich vorher reden muss. Projekte, die abgeschlossen werden müssen.«
    »Je schneller ich es erfahre, desto glücklicher werde ich sein«, sagte Javna. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese plötzliche interministerielle Kooperation umsonst zu haben ist.«
    »Ich verlange

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