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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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behaupten kann.« Creek stand auf und belastete vorsichtig sein Bein.
    »Wie fühlt es sich an?«, fragte Robin.
    »Als würden immer noch ein paar Splitter im Fleisch stecken«, sagte Creek.
    »Autsch!«
    »Lieber Plastikteile im Bein als eine Kugel. Irgendwann werden sie von allein herauskommen. Auf jeden Fall müssen wir jetzt, wo mein Kommunikator hin ist, den Marsch zum Kommunikationszentrum auf uns nehmen, von dem Leff gesprochen hat.«
    Robin zeigte auf einen hohen Sendemast, der etwa einen Kilometer entfernt war. »Ich vermute, das ist es.«
    »Damit dürftest du recht haben. Bist du bereit für einen kleinen Spaziergang?«
    »Ich mag es, wenn du mich so lieb fragst, als hätte ich eine Wahl«, erwiderte Robin. »Das machst du schon die ganze Zeit, seit wir uns kennen. Ich möchte dir nur sagen, dass ich trotzdem nicht das Gefühl habe, in diesen Dingen frei entscheiden zu können.«
    Creek lächelte. »Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich dich zu irgendetwas drängen will.«
    »Dazu ist es jetzt sowieso zu spät«, sagte Robin. »Na, komm. Ich bin mir sicher, dass dies früher einmal eine richtig nette Landschaft war, aber im Augenblick möchte ich lieber so schnell wie möglich ein gemütliches Raumschiff besteigen und wieder von hier verschwinden.« Sie lief in Richtung des Sendeturms los. Creek hob das Nidu-Gewehr auf, steckte den Finger in die Tasche, schnappte sich einen Wasserkanister und folgte Robin.
    Unter dem Sendeturm gab es ein kleines Gebäude, das als Kontrollzentrum diente und in einem natürlichen Amphitheater stand, das die Lavaströme hinterlassen hatten. Hier hätte die offizielle Gedenkfeier stattfinden sollen. Genauso wie der Rest der ehemaligen Ebene bestand auch das Amphitheater aus nacktem schwarzem Gestein ohne Anzeichen für tierisches oder pflanzliches Leben. Es war, als hätten Flora und Fauna aus Protest gegen den Einsatz des Planetenknackers beschlossen, sich fortan von der Ebene von Pajmhi fernzuhalten. Jedenfalls hätte sich Creek nicht über eine solche Entscheidung gewundert.
    »Harry«, sagte Robin und zeigte auf etwas neben dem Kontrollgebäude. Auf den ersten Blick sah es wie ein Haufen Abfall aus. Doch dann erkannte Creek, dass es sich um einen toten Nidu handelte. Wahrscheinlich der Kommunikationstechniker, der hierher gekommen war, um alles für die Ankunft der Passagiere von der Neverland vorzubereiten.
    Creek drehte sich wieder zu Robin um. »Lauf zur Kapsel zurück. Warte dort, bis ich komme und dich abhole.«
    »Harry…« Robin blickte auf etwas hinter seinem Rücken. Creek wirbelte herum und sah etwas in der Größe eines Grizzly-Bären, das auf ihn zustapfte. Es war durch die Tür zum Kommunikationszentrum gekommen. Creek hob das niduanische Gewehr, zielte und feuerte auf das Wesen.
    Aber er vergaß, dass sich der Nidu-Finger noch in seiner Hosentasche befand.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte Creek und wich zurück.
    Im nächsten Moment packte ihn das Wesen, hob den anderen riesigen Arm und versetzte ihm einen Schlag gegen die Schläfe. Creek hörte noch für einen Sekundenbruchteil, wie Robin schrie, bevor in seinem Kopf alle Lichter ausgingen.

    Creek spürte, wie ihm Wasser ins Gesicht und in die Nase spritzte. Er hustete, bis er vollends aufgewacht war, und richtete sich vom Boden auf.
    »Hallo, Creek«, sagte eine Männerstimme zu ihm. »Gut geschlafen?«
    Creek blickte auf und sah Rod Acuna vor ihm stehen. Der Mann lehnte sich gegen das Pult mit den Kommunikationskontrollen. Er hielt lässig eine Waffe in der Hand, doch seine Haltung ließ keinen Zweifel, dass er sie im Ernstfall benutzen würde. Schräg hinter Acuna sah Creek Robin, die sich im Griff eines Wesens befand, das Creek nun als Nagch erkannte.
    »Hallo, Acuna«, sagte Creek. »Ich hätte hier mit allen möglichen Leuten gerechnet, aber niemals mit Ihnen.«
    »Sie wissen also, wer ich bin«, sagte Acuna. »Ist das nicht ein ganz reizendes Wiedersehen? Es freut mich, dass ich Sie überraschen konnte. Überraschungen sind immer ein großer Spaß. Und ich muss Ihnen sagen, dass Sie meine Anwesenheit an diesem Ort als Kompliment betrachten sollten.«
    »Wirklich? Wieso das?«
    »Es beweist, wie treu ich Ihnen bin«, sagte Acuna. »Nachdem ich Ihr Bild im Newsletter meines Regiments gesehen und weitergeleitet habe, waren sich alle anderen so sicher, dass man Sie und die kleine Schäferin nur noch aus dem Kreuzfahrtschiff holen müsste. Aber ich wusste es besser. Ich wusste, dass Sie

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