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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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ist passiert«, sagte Phipps. »Und dann ist das Gleiche mit ihm passiert.«
    »Auch das ist sehr bedauerlich«, stellte Schroeder fest. »Ich hatte noch einiges mit ihm vor.«
    »Das mit Moeller scheint Ihnen richtig nahezugehen, wie?«
    Schroeder zuckte mit den Schultern. »Er war das Projekt meines Vaters, nicht meins. Ich war nett zu ihm, weil er nützlich war. Und seine Grillabende waren immer klasse. Pope ahnt immer noch nichts von meiner Verbindung zu Moeller und meiner Beteiligung an diesem Ereignis, vermute ich.«
    Phipps zeigte auf das Protokoll. »Dadurch wird ziemlich offensichtlich, dass es kein Unfall war. Er kennt Moellers Vorgeschichte und weiß, dass er für Ihren Vater gearbeitet hat. Aber jetzt glaubt er, Moeller hätte ausschließlich seine eigenen Pläne verfolgt.«
    »Hat er auch. Ich habe nur bei der Ausführung mitgeholfen.«
    »Wie auch immer«, sagte Phipps. »Die Kurzfassung lautet, dass niemand Sie verdächtigt. Genauso wenig wie mich. Pope hat vorgeschlagen, dass ich Kontakt mit Ihnen aufnehme, weil Sie uns schon mehrfach bei inoffiziellen Ermittlungen behilflich waren. Diesmal wird sogar von mir erwartet, dass ich hier bin. Wir könnten Ihre Hilfe gebrauchen.«
    »Ich liebe es, wenn ein Plan allmählich Gestalt annimmt«, sagte Schroeder.
    Phipps runzelte die Stirn. »Das klingt so, als wäre es Ihr Plan gewesen, dass sich alles so entwickelt.«
    »Ganz und gar nicht«, gestand Schroeder ein. »Wir sind weit von dem Punkt entfernt, den ich anvisiert hatte. Aber vielleicht ist es sogar besser so. Wir hatten nur gehofft, die Verhandlungen und die Krönungszeremonie zu stören. Jetzt haben wir möglicherweise sogar eine Revolution angezettelt.«
    »Es sei denn, sie finden die Schafe«, konstatierte Phipps.
    »Sie werden die Schafe nicht finden«, sagte Schroeder. »Sie müssen in einer Woche eine Milliarde Schafe unter die Lupe nehmen. Und sie müssen die Schafe schneller als wir finden. Vielleicht schaffen sie das eine, aber niemals das andere. Ganz gleich, wie gut dieser Freund von Javna ist, so gut kann niemand sein.«

3

    Harris Creek saß Lingo Tudena gegenüber, dem Kulturattache der Kathungi, und spielte seine Rolle, die er für das Außenministerium spielen sollte: Er überbrachte schlechte Nachrichten.
    »Es tut mir leid, Mr. Tudena«, sagte Creek. »Aber ich fürchte, wir können Ihre Gattin nicht auf dem Planeten landen lassen.«
    Tudenas rudimentäre Schulterflügel, die in aufgeregter Vorfreude auf das Visum für seine Frau geflattert hatten, stellten schlagartig die Bewegung ein. »Wie bitte?«, fragte er über seinen Vocoder.
    »Ihre Frau, Mr. Tudena«, sagte Creek. »Ihr Visum wurde nicht bewilligt.«
    »Aber warum? Die Kulturverwaltung hat mir versichert, dass es überhaupt kein Problem mit ihrem Visum geben würde. Nur ein paar Routinechecks. Gar kein Problem.«
    »Normalerweise gibt es auch kein Problem«, sagte Creek. »Aber dann ist uns bei diesen Checks etwas aufgefallen.«
    »Was?«
    Creek zögerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass es weder für ihn noch für Tudena eine behutsame Möglichkeit gab, aus dieser Sache herauszukommen. »Ihre Frau, Mr. Tudena«, sagte Creek, »ist vor kurzem in ihren fruchtbaren Zyklus eingetreten.«
    Tudena zuckte mit dem Kopf, was bei den Kathungi die Entsprechung eines überraschten Blinzeins war. »Unmöglich.
    Ich bin gar nicht bei ihr gewesen und kann ihn demnach nicht ausgelöst haben. Das muss ein Irrtum sein.«
    Creek griff in seine Aktenmappe und reichte Tudena den ärztlichen Bericht. Tudena nahm ihn mit einem seiner Vorderarme und hielt ihn vor eins der simplen Augen, mit denen die Kathungi Dinge aus der Nähe betrachteten. Nach ein paar Sekunden zuckten seine rudimentären Schulterflügel unkontrolliert. Die Kathungi hatten zwar keine Tränen, aber nach allen emotionalen Maßstäben war klar, dass er weinte.
    Die Kathungi waren ein Volk mit einer wunderschönen und künstlerisch wertvollen Kultur und einem Fortpflanzungsprozess, von dem jede andere intelligente Spezies, mit der sie in Kontakt kamen, zutiefst angewidert war. Nach einer fast einen Monat langen Phase, in der die weiblichen Kathungi durch ihren Partner zum fruchtbaren Zyklus angeregt wurden, lösten die Pheromone beider Partner bei ihnen eine unkontrollierte »Spuckphase« aus. Die weiblichen Kathungi erlitten unvorhersehbare Krämpfe, worauf aus ihrem Eierbeutel eine milchige, ranzig riechende Flüssigkeit spritzte, in der hunderttausende winzige Eier

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