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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Pressekonferenz nach, die er für den nächsten Morgen anberaumen wollte und bei der er erklären würde, dass die Nidu dank seiner unermüdlichen Überzeugungsarbeit an den Verhandlungstisch zurückkehren würden. Also rief er im Büro von Jim Heffer an. Heffer war immer noch auf seiner Asien-Reise – er schien sich ständig irgendwo anders herumzutreiben –, so dass er sich stattdessen mit Ben Javna verbinden ließ.
    »In Anbetracht Ihrer Hilfe bei den Gesprächen mit den Nidu wollte ich fragen, ob jemand vom Außenministerium an der morgigen Pressekonferenz teilnehmen möchte«, sagte Soram.
    »Minister, ich fürchte, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte Javna.
    »Ich werde eine Pressekonferenz abhalten, bei der ich bekanntgebe, dass die Nidu an den Verhandlungstisch zurückkehren«, erklärte Soram. »Ich komme gerade von einem Gespräch mit dem Botschafter der Nidu. Die Nachricht, die Sie mir geschickt haben, hat die Wende bei der Beilegung des Konflikts gebracht. Ich dachte mir, dass das Außenministerium vielleicht einen Beitrag zur Pressekonferenz leisten möchte. Ich werde sie auf neun Uhr fünfzehn ansetzen. So werden wir in allen Mittagsnachrichten sein. Kommen Sie schon, Ben! Es wird bestimmt ein Riesenspaß!«
    »Minister«, sagte Javna mit eigentümlich monotoner Stimme. »Ich habe Ihnen seit mindestens einer Woche keine Nachricht mehr geschickt. Und ich habe Ihnen ganz bestimmt keine Nachricht geschickt, in der es um die Nidu geht, und wenn ich es getan hätte, hätte ich niemals vorgeschlagen, dass Sie den Nidu irgendwelche Informationen anvertrauen.«
    »Oh«, sagte Soram.
    »Darf ich fragen, was in dieser Nachricht stand, Minister?«
    »Dass Sie das Mädchen gefunden haben, nach dem Sie gesucht hatten.«
    »Und was haben Sie dem Botschafter gesagt?«, fragte Javna.
    »Ich habe ihm gesagt, dass wir uns glücklich schätzen würden, wenn wir ihnen die Frau zur Verfügung stellen können. Sie haben sie doch, oder? Sie hat sich doch bestimmt einverstanden erklärt, uns zu helfen.«
    »Nein und nein, um Ihre Fragen zu beantworten, Minister«, sagte Javna. »Soweit mir bekannt ist, haben wir die Frau nicht, also hat sie sich offensichtlich auch nicht bereit erklärt, uns zu helfen. Sie haben soeben etwas versprochen, das wir vermutlich gar nicht einhalten können, und zwar einem Volk, das ohnehin einen Groll gegen uns hegt.«
    »Oh«, sagte Soram wieder und spürte, wie ihm plötzlich kalt wurde. »Ach du liebe Güte.«
    »Dürfte ich Ihnen einen Vorschlag machen, Minister?«, fragte Javna.
    »Ja, natürlich.«
    »An Ihrer Stelle würde ich diese Pressekonferenz ganz schnell absagen. Außerdem würde ich mir diese Nachricht schicken, die ich Ihnen angeblich geschickt haben soll. Ich würde auch mit niemandem über diese Sache und Ihren Besuch bei den Nidu reden. Und schließlich, sofern Sie nichts Gegenteiliges von mir, Minister Heffer oder Präsident Webster hören, würde ich Ihnen dringend anraten, keine allzu langfristigen Pläne zu machen, die Ihr derzeitiges Amt betreffen. Mit allem gebührenden Respekt vor Ihrer Stellung, Sir, aber Sie haben soeben ganz tief ins Klo gegriffen. Wenn Sie Glück haben, müssen Sie nicht mehr tun, als zurückzutreten.«
    »Und was passiert, wenn ich kein Glück habe?«, fragte Soram.
    »In diesem Fall werden wir alle von unserer glorreichen Vergangenheit schwärmen, während wir im Gefängnishof Auslauf bekommen«, sagte Javna. »Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Nidu uns am Leben lassen, nachdem sie die Erde erobert haben.«

    Javna unterbrach die Verbindung mit Soram und rief sofort bei Heffer an, bekam jedoch nur eine Verbindung mit Adam Zane, seinem Sekretär. Heffer hatte gerade mit der Rede begonnen, in der er den Chef der Niederlassung in LA lobte, der sich zur Ruhe setzte, und durfte höchstens bei unmittelbarer Kriegsgefahr gestört werden. Javna überlegte kurz, ob Sorams Dummheit und Inkompetenz eine eindeutige und unmittelbare Gefährdung der Erde bedeuteten, und sagte dann zu Zane, dass Heffer ihn sofort zurückrufen sollte, wenn er mit seiner Rede fertig war.
    Als Javna auflegte, sah er das blinkende Symbol für den Eingang einer Nachricht. Soram hatte den Text geschickt. Javna öffnete ihn und verzog das Gesicht, als er ihn las. Wer das geschrieben hatte, wusste genauso viel wie er über das Mädchen, und das war natürlich sehr schlecht. Javna rief die Protokolldaten ab. Er war kein Experte für so etwas, aber er war sich

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