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Androidenträume

Titel: Androidenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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den Kugelschreiber an. In den Tunneln verliere ich gelegentlich das Signal, aber es kehrt zurück, wenn sie sich einer U-Bahn-Station nähern.«
    »Sie fahren zum Außenministerium«, sagte Acuna.
    »Das glaube ich nicht.« Archie rief einen Plan der U-Bahnlinien auf. »Sehen Sie, hier ist die Station Foggy Bottom/GWU.« Dann tippte er auf das Fenster, das den Standort des Peilsenders mit Längen- und Breitengrad zeigte und jede Sekunde aktualisiert wurde. »Die Koordinaten sind über die Station hinausgewandert und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit, die zu einem U- Bahnzug passen. Also sind sie immer noch in der U-Bahn.«
    »Was reden die beiden miteinander?«, wollte Acuna wissen.
    »Ich empfange nichts«, sagte Archie. »Sie scheint den Stift in eine Handtasche gesteckt zu haben.« Dann blickte er noch einmal um. »Wo ist Ed?«
    »Höchstwahrscheinlich im Jenseits«, sagte Acuna und zeigte auf den Computerbildschirm. »Verlier ihn nicht, Freak. Ich will wissen, wo dieser Scheißkerl aussteigt und wohin er geht. Und ich werde dafür sorgen, dass dieser Hurensohn noch vor Sonnenaufgang tot ist. Also verlier ihn nicht. Hast du mich verstanden?«
    »Habe ich«, sagte Archie.
    Acuna grunzte und humpelte zum Bad hinüber.
    Archie blickte ihm nach und wandte sich dann an Takk. »Ist Ed wirklich tot?«
    Takk zuckte nur mit den Schultern und schaltete eine Quizshow ein. Wie es schien, wurde Ed nicht gerade schmerzlich von seinen ehemaligen Kollegen vermisst. Archie vermutete, wenn er es nicht schaffte, Creek aufzuspüren, würde man ihn genauso wenig vermissen.
    Er wandte sich wieder dem Monitor mit den Koordinaten des Kugelschreibers und dem U-Bahnnetz zu. Komm schon, Creek, dachte er. Wohin fährst du?

    »Wohin fahren wir?«, fragte Robin.
    »Ich habe noch keinen Plan«, antwortete Creek. »Lass mich eine Minute nachdenken.«
    »Okay. Aber ich würde mich wirklich viel besser fühlen, wenn du einen Plan hättest.«
    »Geht mir genauso. Macht es dir etwas aus, wenn ich mal telefoniere?«
    Robin zuckte mit den Schultern. »Es ist dein Kommunikator, Harry. Möchtest du, dass ich mich ein Stück entferne?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Creek, worauf sich Robin neben ihm auf den Sitz fallen ließ. Creek klappte seinen Kommunikator auf und griff auf sein privates Netzwerk zu. Eine Sekunde später meldete sich Brians Stimme.
    »Du lebst«, sagte Brian ohne Umschweife. »Du solltest wissen, dass in diesem Moment fast die komplette Polizei von Alexandria die Mall auf den Kopf stellt. In den internen Polizeimeldungen ist von einer Schießerei und drei oder vier Toten und ein paar Verletzten die Rede. Außerdem solltest du wissen, dass die Polizei von Alexandria eine Personenfahndung nach dir und deiner rothaarigen Freundin ausgegeben hat. Anscheinend hat ein Schuhverkäufer eine genaue Beschreibung von euch beiden abgeliefert. Hast du dort irgendwo deine Unterschrift hinterlassen?«
    »Auf einem Mietvertrag«, sagte Creek. »Für Schuhe.«
    »Das war nicht gerade deine klügste Entscheidung.«
    »Wir haben nicht damit gerechnet, von einem Trupp bewaffneter Schläger überfallen zu werden.«
    »Vielleicht solltest du daraus eine Lehre für die Zukunft ziehen«, sagte Brian. »Auf jeden Fall werdet ihr beiden aufgrund einer beeindruckend langen Liste von Vergehen gesucht. Wie ist eure Lage?«
    »Den Umständen entsprechend ganz gut«, bemerkte Creek. »Wir sitzen gerade in der U-Bahn.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Brian. »Ich kann eure Position mit Hilfe des Signals verfolgen. Das ich übrigens gerade umleite, falls irgendwer, zum Beispiel die Polizei, auf die geniale Idee kommen sollte, dich anzurufen, um deinen gegenwärtigen Aufenthaltsort zu ermitteln.«
    »Danke.«
    »Nicht der Rede wert. Dein Kommunikator hängt am Netzwerk. Es ist nicht schwieriger, als in einem Nebenzimmer umzuräumen.«
    »Hör zu«, sagte Creek. »Diese Kreditkartenzahlung, die du zurückverfolgen solltest… Was hast du erreicht?«
    »Das Ganze ist natürlich ein Betrug«, sagte Brian. »Das Geld auf dem Konto ist durchaus real – es ist eine Debitkarte. Aber der Name auf der Karte lautet ›Albert Rosenzweig‹, und die verfügbaren Daten zu dieser Person lassen sich auf einer halben Seite auflisten. Hinter der Karte kommt nichts mehr.«
    »Also hast du nichts über diesen Kerl herausgefunden.«
    »Das habe ich nicht gesagt!«, entgegnete Brian. »Der Mann unterschreibt jedes Mal mit diesem Namen, wenn er die Karte benutzt. Also wird die

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