Androidenträume
nicht vorbei«, sagte Fixer. »Wir müssen jetzt die Fotos machen, damit ich Ihre Pässe fälschen kann. Sind Sie bereit?«
»Nur noch ein paar Minuten«, sagte Creek.
»Nein«, sagte Robin und griff erneut nach dem Waschbecken, diesmal, um sich aufzurichten. »Wir sind bereit.«
»Gut«, sagte Fixer und musterte ihre Frisur. »Nachdem wir die Fotos gemacht haben, kann ich Ihnen einen Hut geben.« Dann ging er.
»Er scheint voll auf mein neues Outfit abzufahren«, sagte Robin und sah Creek mit einem matten Lächeln an.
»Also kommst du jetzt klar?«, fragte Creek.
»Natürlich«, sagte Robin. »Heute haben ein paar Leute versucht, mich umzubringen, die Polizei sucht nach mir, und ich habe soeben erfahren, dass ich an jedem Osterfest meiner Kindheit ein Stück von meinen Verwandten als Lammbraten in Minzsauce gegessen habe. Es geht mir einfach wunderbar!«
»Die Androidenträume sind eine sehr seltene Rasse«, sagte Creek.
»Das heißt?«
»Das heißt, dass es wahrscheinlich keine sehr nahen Verwandten waren«, meinte Creek.
Robin starrte Creek ein paar Sekunden lang an. Dann lachte sie plötzlich.
Wo ist Chuckie?, dachte Fixer, als er rückwärts die Kellertreppe hinunterfiel. Wo zum Teufel ist mein Hund?
Fixer machte sich so große Sorgen um seinen Hund, weil er nach dem Öffnen der Tür zwischen dem Keller und dem Erdgeschoss seines Ladens plötzlich zwei Männer und ein verdammt großes Ding sah, die auf der anderen Seite auf ihn warteten. Das hätte eigentlich nicht sein dürfen. Chuckie war ein Akita. In Gegenwart von Freunden und nahen Familienangehörigen verhielt sich diese Rasse sehr ruhig, aber sie bellten wie verrückt, wenn Fremde in ihr persönliches Revier eindrangen. Chuckie war so gut darin, Fixer zu alarmieren, wenn Leute das Geschäft betraten, dass Fixer sich nie die Mühe gemacht hatte, eine Türglocke anzubringen, weil sie einfach überflüssig gewesen wäre. Fixer war im Keller gewesen und hatte unter einiger Lärmentwicklung Beweise vernichtet und sich auf seine Abreise vorbereitet. Also hatte er Chuckies Bellen vielleicht überhört, als die Leute in den Laden gekommen waren. Aber Chuckie hätte weitergebellt, bis Fixer ihn gehört hätte, die Treppe heraufgekommen wäre und ihm gesagt hätte, dass er sich beruhigen konnte. Ergo stimmte irgendwas mit Chuckie nicht.
Fixer hätte die Männer im Laden danach gefragt, wenn er das obere Ende der Treppe erreicht hätte, aber bevor er so weit kam, schlug ihm einer von ihnen brutal ins Gesicht, worauf Fixer rückwärts die Stufen hinunterstolperte. Jeder Gedanke an seinen Hund wich aus Fixers Geist, als sein Kopf mit dem Betonboden am Fuß der Treppe in Kontakt kam und er ein ohrenbetäubendes Knacken vernahm und ihm weiß vor Augen wurde. Als Fixers Sehvermögen zurückkehrte, stand der Mann, der ihn geschlagen hatte, über ihm und hielt ihm eine Pistole ins Gesicht. Der Mann sah aus, als wäre er durch die Hölle gegangen.
»Wo ist mein Hund?«, fragte Fixer.
Der Mann zeigte ein schiefes Grinsen. »Ist das nicht reizend?«, sagte er. »Takk!«
Eine helle Stimme antwortete vom oberen Ende der Treppe, außerhalb Fixers Sichtfeld. »Ja?«
»Gib diesem Mann seinen Hund wieder.«
Wenig später kam Chuckie die Treppe heruntergepoltert und landete mit einem dumpfen Aufprall neben seinem Herrchen. Seine Zunge war bläulich-schwarz verfärbt und hing ihm aus dem Maul. Fixer strich über Chuckies Fell, das sich feucht und verklebt anfühlte.
»Ach, Chuckie«, sagte Fixer.
»Ja, ja«, sagte der Mann. »Unendlich traurig. Jetzt stehen Sie auf.«
Fixer gehorchte. »Was wollen Sie von mir?«
»Sie hatten heute zwei Besucher. Ich will wissen, wohin sie gegangen sind.«
»Ich habe viele Besucher«, sagte Fixer. »Ich führe ein sehr erfolgreiches Reparaturgeschäft.«
Der Mann nahm seine Waffe aus Fixers Gesicht und feuerte auf Chuckie. Der Schädel und das Gehirn des Hundes verteilten sich über die Treppenstufen.
»Verdammte Scheiße!«, sagte Fixer und hielt sich die Ohren zu. »Warum haben Sie das getan?«
»Weil Sie mir auf den Geist gehen«, sagte der Mann. »Und nur weil Ihr Hund tot ist, heißt das nicht, dass ich seinem verdammten Kadaver nichts Schlimmes mehr antun kann. Also hören Sie auf, mich zu verarschen. Dann können wir diese Sache vielleicht mit einem Minimum an Dramatik hinter uns bringen. Was halten Sie von diesem Vorschlag?«
Takk zwängte seinen monströsen Körper durch die Tür am oberen Ende der Treppe. »Alles
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