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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Gedanken in eine andere Richtung. »Fünfzig Menschen«, sagte er kopfschüttelnd. »Alle innerhalb von acht Stunden nach der Landung von Scoop VII gestorben. Es geht hauptsächlich um die Frage nach der Übertragungsart.«
    »Vermutlich Ansteckung durch die Luft«, sagte Burton. »Ja. Vermutlich.«
    »In unmittelbarer Umgebung der Stadt scheinen alle gestorben zu sein«, sagte Burton. »Liegen Berichte über Todesfälle aus der weiteren Umgebung vor?« Stone schüttelte den Kopf. »Ich habe die Armee gebeten, diese Frage zu untersuchen. Sie arbeiten mit den Autobahnstreifen zusammen. Bisher wurden von außerhalb noch keine Todesfälle gemeldet.«
    »Wind?«
    »Damit haben wir Glück. Gestern abend wehte ein ziemlich steifer und gleichmäßiger Wind aus Norden. Rund fünfzehn Stundenkilometer. Aber um Mitternacht legte er sich. Ziemlich ungewöhnlich für diese Jahreszeit, wie man mir sagte.«
    »Aber für uns ein Vorteil.«
    »Ja.« Stone nickte. »Wir haben auch noch in anderer Hinsicht Glück gehabt. Im Umkreis von fast einhundertsiebzig Kilometern gibt es keinerlei Ansiedlung von Bedeutung. Außerhalb dieser Zone liegen natürlich im Norden Las Vegas, im Westen San Bernardino und im Osten Phoenix. Wäre nicht gerade angenehm, wenn die Keime eine dieser Städte erreichten.«
    »Aber so lange es windstill bleibt, haben wir Zeit.«
    »Vermutlich«, antwortete Stone.
    Während der nächsten halben Stunde besprachen die beiden Männer das Übertragungsproblem. Dabei zogen sie immer wieder Verbreitungskarten zu Rate, die über Nacht von den Computern des Stützpunktes Vandenberg ausgearbeitet worden waren. Bei diesen Karten handelte es sich um äußerst verwickelte Analysen geographischer Probleme, in diesem Falle um Darstellungen des Südwestens der Vereinigten Staaten unter Berücksichtigung der Windrichtungen und der in dieser Jahreszeit vorherrschenden Windgeschwindigkeiten.
    Das Gespräch wandte sich sodann dem zeitlichen Ablauf beim Eintreten des Todes zu. Beide hatten das Tonband vom Dialog mit dem Bergungswagen abgehört. Sie waren sich darin einig, daß in Piedmont alle Todesfälle ziemlich plötzlich eingetreten sein mußten.
    Burton meinte: »Selbst wenn man einem Menschen mit einer Rasierklinge die Gurgel durchschneidet, tritt der Tod nicht so rasch ein. Auch nach Durchtrennung beider Halsschlagadern und beider Jugularvenen dauert es bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit noch zehn bis vierzig Sekunden und fast eine Minute bis zum Tode.«

     
    Anmerkung zu den Computer-Karten: Diese drei Karten sind Beispiele für die verschiedenen Stadien der durch Computer erstellten Output-Karten. Die erste Karte sieht noch verhältnismäßig normal aus; es kommen nur die Computer-Koordinaten in der Umgebung der besiedelten Flächen und anderer wichtiger Gebiete hinzu.

    Die zweite Karte ist so abgewandelt, daß sie Angaben über die Windverhältnisse und über die Bevölkerung macht; sie ist daher verzerrt.

     
    Die dritte Karte stellt eine Computer-Projektion der Auswirkungen von Wind und Bevölkerung im Rahmen eines ganz bestimmten Planspiels dar.
    Keine dieser Output-Karten stammt vom Unternehmen Wildfire. Sie sind ähnlich, verkörpern jedoch das Ergebnis eines Planspiels in bakteriologischchemischer Kriegführung und nicht die eigentliche Wildfire-Situation.
    (Mit freundlicher Genehmigung der General Autonomics Corporation)
     
     
    »In Piedmont scheint es aber nur eine bis zwei Sekunden gedauert zu haben.«
    Burton zuckte die Achseln. »Trauma«, vermutete er. »Ein Schlag auf den Kopf.«
    »Ja. Oder ein Nervengas.«
    »Ist sicher auch möglich.«
    »Es kann nur das oder etwas sehr Ähnliches gewesen sein«, sagte Stone. »Auch wenn es sich um einen irgendwie gearteten enzymatischen Block gehandelt hätte, wie bei Arsen oder Strychnin, müßte man doch mit fünfzehn bis dreißig Sekunden rechnen, womöglich mit noch mehr. Aber eine Blockierung der Nervenbahnen oder der neuromuskulären Funktionen oder eine Vergiftung der Großhirnrinde – das kann sehr schnell gehen. Es kann augenblicklich zum Tode führen.«
    »Wenn es sich um ein rasch wirkendes Gas handelt«, sagte Burton, »so muß es ein sehr hohes Diffusionsvermögen über die Lungen …«
    »Oder die Haut«, unterbrach ihn Stone. »Schleimhäute – irgend etwas. Jede poröse Fläche.«
    Burton berührte die Plastikhaut seines Schutzanzugs. »Wenn dieses Gas ein so hohes Durchdringungsvermögen aufweist …«
    Stone lächelte ein wenig. »Das werden wir

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