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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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jung sein, wenn ich mich recht erinnere, nicht wahr?“
    „Stimmt, Renyan. Er ist erst zweiunddreißig, aber sein Vater war damals auch nicht sehr viel älter. Zudem hat Bradagos schon in frühen Jahren dafür gesorgt, dass seinem Sohn alles gelehrt wird, was ein Thronfolger wissen muss. Bradagos wäre sicher sehr stolz auf seinen Sohn.“
    Sie gingen weiter die Straße hinab, bis diese sich nach einigen Metern vor ihnen gabelte. Von dort konnte man entweder rechts oder links über die erste Ebene gehen und so nahmen sie den Weg nach rechts, da Tasken diesen für kürzer erklärte.
    Hier und da liefen einige Leute aus den Gebäuden, um den niederfallenden Schnee aus dem Weg zu schaufeln, und das machten sie auf eine Weise, die Renyan und Crydeol äußerst beeindruckte. In Windeseile wurde der Schnee mit Hilfe von großen Schaufeln von der Straße getragen und sogleich in große Bottiche geschüttet, die von dicken Seilwinden an der äußeren Stadtmauer hinaufgezogen und oberhalb der Zinnen wieder entleert wurden. In einem Abstand von weniger als vierzig Metern verlief dieser Mechanismus weiter die gesamte Stadtmauer entlang und bei genauerer Betrachtung bemerkte Renyan, dass sich dieser Vorgang bereits von der untersten Ebene, weiter nach oben, bis letztlich zu der ersten Ebene vollzog. Ein äußerst durchdachtes und aufeinander abgestimmtes System, das den Schnee genauso schnell aus der Stadt beförderte, wie er in sie hinein rieselte.
    Vorbei an einigen Handels- und Gasthäusern führte sie ihr Weg jetzt weiter nach Westen, bis sie nach einer Weile vor dem Torbogen standen, der ins Innere der Offiziersquartiere führte.
    „Wir sollten uns zuerst bei der Wache dort drüben anmelden, dann können wir nachfragen, ob sich dein Bruder in seinem Quartier befindet“, sagte Tasken und forderte die beiden auf ihm zu folgen. So betraten sie die große Eingangshalle und fanden sich sogleich vor einem kleinen Fenster zu ihrer linken wieder, wo zwei Wachen in dem dahinter liegenden Raum an einem kleinen Tisch saßen und Karten spielten.
    „Halt! Wohin wollen die Herren?“, fragte eine der Wachen, nachdem sie die drei Männer erblickt hatte.
    „Zu einem der Anwärter aus Vaskaan“, antwortete Tasken. „Sein Name ist Nomys. Hält er sich zurzeit in den Quartieren auf?“
    Ohne gleich zu antworten erhob sich die Wache und wandte sich einer Liste zu, die an der gegenüberliegenden Wand hing. Dann fuhr er langsam mit seinem Zeigefinger über einige Namen hinweg und sagte: „Der Anwärter befindet sich in den Quartieren, die Herren. Wen darf ich anmelden?“
    Bevor Tasken antworten konnte, ergriff ihn Crydeol bei der Schulter und zog ihn sachte zur Seite.
    „Ich wäre dir dankbar, wenn du meinen und Renyans Namen nicht nennen würdest! Ich möchte zu gern Nomys überraschtes Gesicht sehen, wenn er zu uns gebracht wird.“
    Tasken nickte und wandte sich wieder der Wache zu. „Tasken Dint, Kapitän der Eiswind.“
    Die Wache nickte, eilte aus dem Zimmer und hechtete die Stufen einer breiten Treppe hinauf, die in die verschiedenen Flügel des Gebäudes führte.
    „Sagtest du nicht, Nomys und du wären gute Freunde? Wie kommt es dann, dass diese Wachen dich überhaupt nicht kennen?“, fragte Renyan.
    „Weil die Wachen ständig ausgetauscht werden. Zudem halte ich mich nur selten in den Offiziersquartieren auf, da hier außer den Soldaten und Anwärtern keiner was zu suchen hat. Nomys und ich trafen uns häufig am Hafen oder in einem der vielen Gasthäuser. Meistens aber im Wolfsfelsen, einem Gasthaus der dritten Ebene.“
    Kurze Zeit später kam die Wache wieder die Treppe hinunter und zu ihrer rechten ging ein Mann von breiter Statur, gekleidet in der leichten Uniform der Generalsanwärter Vaskanias. Sein Gesicht ähnelte dem von Crydeol, nur war es jünger und ohne die Ernsthaftigkeit seines älteren Bruders. Als er die Männer unten an der Treppe sah, blieb er stehen und starrte überrascht in ihre Gesichter.
    Ohne dass irgendjemand etwas sagte, standen sich die Männer einige Sekunden lang gegenüber und keiner – mal abgesehen von der Wache, die überhaupt keine Ahnung hatte was da gerade passierte – wusste, wie er sich verhalten sollte.
    „Ich sehe, und doch wage ich zu bezweifeln, dass meine Augen mir die Wirklichkeit zeigen“, kam es Nomys als Erster über die Lippen. „Crydeol? Renyan? Was macht ihr hier? Und dann noch zusammen?“
    Crydeol lächelte, stieg die Stufen empor und umarmte seinen Bruder, bis

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