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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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dieser hart auf dem Boden aufschlug und seinen Dolch fallen ließ.
    Rasch tat der Zauberer einen Schritt nach vorn und trat die Waffe fort, um dem Wicht anschließend mit der knolligen Spitze des Stabes eins über den Schädel zu ziehen. Regungslos blieb dieser liegen, aber die anderen Drei hatten soeben Jesta zu Boden geworfen und fast wäre das Letzte was der Durandi in seinem Leben erblickt hätte einer der Dolche gewesen, wäre Leeni nicht auf den Angreifer zugesprungen, um ihre beiden Dolche mit einem lauten Schrei in seinen Rücken zu stoßen. Der Körper des Wesens sackte sofort zusammen und glitt leblos von Jestas Bauch. Mit einem Ruck rappelte der Durandi sich wieder auf und schwang den Zweihänder mit solcher Wut und Kraft, das er dem Wicht hinter sich – von dem Jesta gar nicht wusste das dieser sich hinter ihm befand - den Kopf abschlug, der anschließend über den Boden rollte und erst zu Nevurs Hufen wieder zum Stillstand kam. Nun waren noch zwei der garstigen Gesellen auf den Beinen, und obwohl sie sich nun in der Unterzahl befanden, liefen sie nicht fort, sondern unternahmen sogleich einen weiteren Angriff. Und jetzt hätte Leeni beinahe ihr Leben lassen müssen. Jesta hatte sich seinem Esel zugewandt, um nachzusehen, ob ihm etwas passiert sei, und Candol war so mit einem der beiden Nebelräuber beschäftigt, dass er mit dem Rücken zu Leeni stand und gar nicht mit ansehen konnte, wie ihr der zweite Angreifer mit seinem Fuß eine Ladung Staub ins Gesicht beförderte, sodass sie ihre Dolche fallen ließ, um sich den Dreck aus den Augen zu reiben.
    Doch Avakas hatte von oben aus alles mit angesehen, und jetzt, da Leeni dem kleinen Wesen hilflos ausgeliefert war, flog er von dem Vorsprung herab und erstrahlte sogleich in seinem grellen Licht, dass es dem Nebelräuber in den Augen schmerzte und er sich schützend die Hände vors Gesicht riss. Dann bekam er den Zorn des Raben zu spüren und Avakas´ leuchtende Krallen schlugen sich wieder und wieder in seine vor Schmerz verzerrte Fratze, wie glühend heiße Metallspitzen.
    Als Leeni wieder sehen konnte, stieß sie einen kurzen Schrei des Entsetzens aus. Die kleine Kreatur lag tot vor ihr auf dem Boden, das Gesicht schrecklich verbrannt und entstellt. Als sie zur Seite blickte, um nach ihren Freunden zu sehen, standen der Zauberer und Jesta schweigend an ihrer Seite. Avakas saß nun auf Candols Schulter und hatte wieder seine gewohnte Erscheinungsform angenommen. Die vier Wichte aber lagen alle tot am Boden und nur der Wind war jetzt noch zu hören, der unruhig durch das Tal wehte.
    „Waren das Nebelräuber, Candol?“, fragte Jesta, der zuerst seine Sprache wieder fand.
    „Scheint so, ja.“
    „Ist jemand verletzt?“, fragte Leeni leise.
    Beide schüttelten die Köpfe.
    „Was ist mit diesem hier passiert?“, fragte Leeni und deutete auf die armselige Kreatur mit dem verbrannten Gesicht.
    „Das war Avakas in seiner anderen Erscheinung“, antwortete der Zauberer.
    „Anderen Erscheinung?“ Leeni und Jesta hatten die Worte fast gleichzeitig ausgesprochen.
    Candol nickte. „Die meiste Zeit ist Avakas der, der er wirklich ist – ein großer weißer Rabe, so wie ihr ihn jetzt vor euch seht – aber wenn er sich bedroht fühlt, oder jemandem helfen will der sich in Not befindet, kann er eine völlig andere Erscheinungsform annehmen. Er ähnelt dann immer noch einem Raben, aber sein Körper besteht dann gänzlich aus purem Licht, heiß und so grell, dass man es mit eigenen Augen fast nicht ertragen kann.“
    „Aber wie ist das möglich?“
    „So genau weiß ich es auch nicht, Jesta. Aber ich denke, es liegt an seiner Herkunft.“
    „Asmadar?“
    „Ja. Es scheint, als ob alle Kreaturen von dort – ob sie nun guten oder schlechten Gemüts sind – etwas Magisches in sich tragen. Ziron kann sprechen, genau wie die beiden Silberkrähen es konnten, und vergesst nicht die heilenden Kräfte von Zirons Horn! Avakas kann zwar nicht sprechen, jedenfalls nicht dass ich wüsste, aber diese besondere Erscheinung annehmen. Er hat Renyan den Weg durch eine der dunklen Höhlen des Felsenlabyrinthes geleuchtet und ihn so aus dieser hinausgeführt. Renyan hat es mir erzählt, nachdem er zurückgekehrt ist, denn bis dahin ahnte auch er nichts von Avakas´ besondere Gabe.“
    „Toll!“, rief Leeni und sah zu dem Raben hinauf.
    „Ja, wirklich sehr beeindruckend“, sagte Jesta.
    Candol nickte stolz. „Aber das ist nicht alles. Mit seiner Feder kann man auch

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