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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Lederhandschuh steckte. Nachdem er bis auf einen Handschuh alles angezogen hatte, begab er sich leise zu Leenis Bett.
    Sie schlief noch und ihre nun kinnlangen roten Haare lagen zerzaust über ihrem Gesicht. Cale betrachtete sie einen Moment und überlegte, ob er sie vorsichtig wecken sollte, als plötzlich die Tür zur großen Halle geöffnet wurde. Cale drehte sich um, und als er sah, wer da soeben den Raum betreten hatte, stieß er einen lauten Freudenschrei aus. „Crydeol!“, rief er, und das so laut, dass Leeni sogleich senkrecht im Bett saß.
    Der General kam nun mit eiligen Schritten zu ihnen hinüber gelaufen und setzte sich neben Leeni auf die Bettkante.
    „Wie geht es euch?“, fragte er und Leeni fiel ihm erleichtert um den Hals.
    „Wie es uns geht?“, erwiderte Cale und sah ihn verblüfft an. „Wie geht es euch und wie ist die Schlacht verlaufen?“
    „Es ist vorbei“, antwortete Crydeol und ergriff die Hände des Jungen. Er wirkte ausgelaugt und müde. Dunkle Ränder umrahmten seine Augen und einige Kratzer zierten die linke Wange. „Vor zwei Stunden endete die Schlacht. Und trotz einiger Verluste in unseren Reihen konnten wir den Angriff vollständig abwehren!“
    Cale und Leeni jubelten.
    „Dank unserer Katapulte konnte ihre Flotte fast vollständig zerstört werden. Auf den vier unbeschädigten Schiffen werden gerade die letzten Vorbereitungen getroffen, damit wir auf diesen unseren Freunden nach Fyrilon folgen können.“
    „Und die Garlan sind alle tot?“, fragte Leeni.
    „Fast. Wir haben nur wenige Gefangene gemacht und diese werden zur Stunde vor dem Großen Rat vernommen. Lord Maliv will von ihnen erfahren, wer für den Angriff verantwortlich ist und hat bereits Botschaft an König Braskar nach Brahn geschickt, um ihn wegen der Abtrünnigkeit Taskens in Kenntnis zu setzen. Dank Candols Warnung konnte noch einmal das Schlimmste verhindert werden, obwohl weite Teile des ersten Bereiches und des Hafens von den Garlan zerstört worden sind. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass wir Vaskania wieder zu altem Glanze verhelfen würden, auch wenn eine Menge Arbeit vor uns liegt.“
    „Dann habe ich richtig verstanden, Crydeol? Ihr werdet mit uns nach Fyrilon reisen?“
    „So ist es, Leeni. Der Rat hat beschlossen, dass wir drei uns zu unseren Freunden begeben sollen, damit ich deren Neuigkeiten umgehend Lord Maliv zukommen lassen kann. Zudem legt der Rat größten Wert darauf, dass Inoel in Sicherheit ist und sie vor weiteren Angriffen beschützt wird. Außer dem Rat und uns Dreien weiß niemand, dass sich die Königstochter auf dem Weg nach Fyrilon befindet. Allein der Gedanke, dass wir nicht wirklich wissen, ob Tasken sie als Gefangene an Bord hält, oder nicht, macht mir jetzt noch Sorgen.“
    „Ich glaube nicht, das Tasken Inoel entführt hat“, antwortete Leeni. „Wenn dem so wäre, dann hätte Avakas uns schon davon in Kenntnis gesetzt oder wir hätten eine weitere Botschaft erhalten in der - “
    „Seht doch nur!“, unterbrach sie Cale plötzlich und deutete zu einem der Fenster hinauf.
    Crydeol sprang auf und eilte zu der gegenüberliegenden Wand, um das Fenster zu öffnen. Kurz darauf flog Avakas in den Raum hinein, drehte eine Runde und landete neben Leeni auf einem Knauf des Bettpfostens. Der weiße Rabe krächzte und hielt Leeni einen Fuß entgegen, an dem erneut ein kleiner Zettel festgebunden war. Hastig lockerte Leeni die Schnur, nahm die Nachricht an sich und überreichte sie Crydeol. „Ich will sie nicht lesen. Nicht wenn etwas Schlimmes in ihr steht.“
    Diesmal war die Botschaft mit schwarzer Tinte geschrieben worden, und auch die Handschrift war anders. Crydeols Augen glitten rasch über die Zeilen, und nachdem er die Botschaft gelesen hatte, blickte er mit einem erleichterten Seufzer zur Decke hinauf. „Sie ist von Renyan“, sagte er und im selben Moment fiel die Anspannung von den beiden Kindern ab.
    „Und? Was schreibt er?“, fragte Cale ungeduldig.
    „Das Tasken tot ist! Renyan konnte Pelrin davon überzeugen sich auf unsere Seite zu schlagen und gemeinsam haben sie die Eiswind in ihre Gewalt gebracht. Einen von Taskens Mannschaft haben sie gefangen genommen, und ihn gezwungen, ihnen an Deck zu helfen. Auf diese Weise werden sie zwar nicht besonders schnell, aber dennoch irgendwann die Küste Fyrilons erreichen.“
    „Und wann brechen wir auf?“, fragte Leeni.
    „Sobald ich dem Rat die Neuigkeit mitgeteilt habe, werde ich euch hier abholen. Wartet

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