Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)
sein mag.“
„Nun gut“, erwiderte Crydeol, „dann ist für drei von uns ja der weitere Weg geklärt. Doch wie sieht es mit dem Rest aus?“
„Ich halte Jindos Vorschlag durchaus für akzeptabel“, antwortete Candol und zog eine zerfledderte Pergamentrolle unter seinem Gewand hervor. „Kommt doch bitte alle etwas näher zusammen“, bat er und legte die geöffnete Rolle vor ihnen auf dem Boden. „Das hier ist eine Karte Andulars. Ich habe sie auf der Eiswind in Taskens Kammer gefunden. Es ist eine der neueren, wie ihr seht. Sowohl die Teilung Tasgalons als auch der Schattenwall sind auf diesem Exemplar bereits eingezeichnet.“ Er wandte sich an Jesta. „Würdest du mir bitte deinen Federkiel und das Tintenfass leihen?“
Ohne den Grund dafür zu erfragen, kramte der Durandi daraufhin in der Tasche, die er vor Kurzem geangelt hatte, und überreichte die gewünschten Gegenstände an den Zauberer.
„Wir haben momentan fünf Schiffe zur Verfügung“, sagte Candol und deutete mit seinem Stab auf die Stelle der Karte an der Fyrilon eingezeichnet war. „Nämlich die Eiswind und vier schwarze Schiffe der Garlan. General Crydeol und Pelrin werden mit der Eiswind zuerst zurück nach Vaskania aufbrechen, um dort über unsere Pläne zu berichten.“ Der Zauberer tauchte den Federkiel in das Tintenfass und zog einen geraden Strich von Kumai nach Vaskania. Dann setzte er erneut bei Kumai an und zog einen Strich nach Pan Hallas. „Wir anderen werden auf einem der schwarzen Schiffe nach Talint segeln. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du unser Kapitän sein könntest, Narlo!“
„Nur wenn mein Sohn mir verspricht, dass er mich und meine Arbeit auf den Feldern vertreten wird! Es gibt niemanden hier, dem ich diese Aufgabe sonst anvertrauen würde, was nicht bedeuten soll, dass mich Narvas Vertretung nicht ohne Sorgen ließe.“
„Du kannst dich auf mich verlassen, Vater!“, sagte Narva mit stolz geschwellter Brust.
„Das will ich auch schwer hoffen, mein Sohn!“
„Sehr schön, Narlo, vielen Dank!“, erwiderte Candol und tauchte den Federkiel erneut in die Tinte und zog einen weiteren Strich. „Nachdem Panjan informiert ist, werden Renyan, Jindo und Cale weiter nach Nimgahl segeln. Allerdings bräuchten sie noch einige von Kumais Fischern als Mannschaft, Narlo.“
„Was ist mit dem Kerl den Renyan auf der Eiswind gefangen hält?“, fragte Crydeol. „Ich würde ihn nur zu gerne Lord Maliv übergeben.“
„Eher sollte er wohl Braskar vorgeführt werden!“, warf Pelrin ein. „und ich würde mich dann auch dem König stellen“, fügte er zögernd hinzu.
Der Vanyanar schüttelte verneinend den Kopf. „Ihr braucht euch niemandem stellen, Pelrin! Weder dem Rat Vaskanias noch dem König von Antis. Ihr habt selbst nie Hand angelegt bei Taskens Machenschaften. Eure Schuld habt ihr indem Moment beglichen, als ihr Dints Körper über Bord geworfen habt.“
„Jindo hat Recht, Pelrin“, sagte Crydeol zustimmend. „Wir beide werden Braskar von all dem berichten. Von dem was war und von dem was noch auf uns und ganz Andular zukommen wird.“
„Aber wie geht es dann weiter?“, fragte Jesta. „Soll etwa eine Armada der westlichen Völker vor dem Schattenwall warten, bis er irgendwann fällt?“
„Nein, wir sollten uns vorerst auf Merelon konzentrieren“, antwortete Candol.
„Auf die Garlan, wieso?“
„Weil sie Salagors Verbündete sind in dieser Schlacht“, beantwortete Crydeol die Frage, da er ahnte, worauf der Zauberer hinaus wollte. „Vaskania und auch Antis sind zu weit von Namagant entfernt. Wir müssen Salagors Streitmacht jedoch so früh wie möglich abfangen. Und das bedeutet, dass wir einen Ort brauchen, an dem wir uns zurückziehen und unsere Pläne gegebenenfalls neu schmieden können. Kein anderes Festland liegt näher an Namagant als Merelon. Nimgahl liegt zu weit nördlich und ist somit für unsere Zwecke ungeeignet.“
„Aber wie willst du Merelon von den Garlan befreien?“, fragte Inoel besorgt. Die ganze Zeit über hatte sie geschwiegen, doch der Plan des Generals schien ihr Sorge zu bereiten.
„Die Garlan haben Vaskania angegriffen! Und das auf die niederträchtigste und feigeste Weise! Zwanzig Schiffe haben sie losgeschickt, doch bis auf vier haben wir sie alle zerstört. Diese Vier gehören nun aber uns, also lasst sie uns gegen sie verwenden!“
„Ein Täuschungsmanöver!“, rief Narlo und seine Augen blitzten kampflustig auf.
„So ist es!“, bestätigte
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