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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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ausreichend versorgt war, da er nicht wusste, wie lange sie fortbleiben würden. So füllte er Nevurs Trinkschale randvoll mit Wasser und holte einen Eimer Möhren aus dem Schuppen, den er neben der Schale ausleerte.
    „Einteilen, mein Freund!“, mahnte er, worauf Nevur sogleich zuschnappte und zwei Möhren hinunterschlang.
    „Vielfraß!“, sagte Jesta kopfschüttelnd. „Du hast ganz schön zugenommen, seitdem du nur noch auf Schiffen durch die Gegend reist! Du könntest ruhig mal die eine oder andere Runde auf der Lichtung drehen, während ich weg bin.“
    Doch der Esel warf ihm nur einen gleichgültigen Blick zu und schnappte sich eine weitere Möhre.
    „Ach, hat doch keinen Sinn mit dir!“, maulte Jesta und ging zurück in Richtung Schuppen. „Mach nur weiter so, aber glaub ja nicht, dass ich dich irgendwann tragen werde, klar? Du bist das Reittier, nicht ich!“
    Während er den Eimer wieder zurück an Ort und Stelle brachte, erschienen die vier Woggels auf der Lichtung. Die Verwunderung über Inoels Anwesenheit stand ihnen geradezu ins Gesicht geschrieben, und beim Anblick der jungen Frau, hielten sie sich sogar mit ihren üblichen Albernheiten zurück. Als Jesta aber aus dem Schuppen kam und sie ihn sahen, fielen sie sogleich wieder in ihre alten Verhaltensweisen zurück.
    „Ja wen haben wir denn da?“, rief Mombo über die Lichtung und verbarg schnell eine Hand hinter seinem Rücken. „So sieht man sich wieder. Wie geht es dir, Jesta?“
    „Ab jetzt mit jeder Minute schlechter.“
    „Wirklich? Na, das haben wir gleich, denn gegen schlechte Laune hilft nur eins!“
    „Richtig, und zwar euer sofortiger Abmarsch“, erwiderte Jesta, worauf ihm Candol unsanft seinen Ellenbogen in die Seite stieß. „Hatte ich mich am Brunnen nicht deutlich genug ausgedrückt?“
    „Tut mir leid, Mombo“, entschuldigte sich Jesta, ohne dabei wirklich einsichtig zu klingen. „Ich hoffe, ich habe deine Gefühle nicht zu sehr verletzt.“
    Mombo schüttelte verneinend mit dem Kopf und streckte seine Hand aus. Ein großer, roter Apfel kam zum Vorschein, glatt und glänzend, wie frisch gepflückt. „Ich habe ihn jeden Tag poliert, gehegt und gepflegt, ja sogar einmal am Tag gewaschen, nur um ihn dir irgendwann einmal als Wiedergutmachung überreichen zu können!“
    Jesta warf Candol einen unsicheren Blick zu. Wollten ihn die Woggels nun ein weiteres Mal auf den Arm nehmen, oder war es wirklich ein gut gemeintes Geschenk?
    „Na, nun nimm ihn schon!“, forderte der Zauber und wandte sich Mombo zu. „Das ist wirklich eine nette Aufmerksamkeit von euch. Jesta freut sich bestimmt sehr, nicht wahr?“
    „Ich könnte singen und tanzen vor Freude“, antwortete Jesta mit einem völlig übertriebenen Lächeln und griff nach dem Apfel.
    „Dafür haben wir jetzt leider keine Zeit“, erklärte Candol und beugte sich ein Stück weit zu Grumba hinunter. „Jesta braucht Training, tägliches, hartes Training, um ihn zu einem echten Kämpfer zu machen! Würdest du mir zusammen mit Plummel und Mombo dabei helfen?“
    „Wieso denn nur die drei?“, fragte Knubber enttäuscht.
    „Weil du dich um Inoel kümmern wirst“, antwortete Candol.
    „Wieso?“
    „Weil auch sie Unterricht braucht. Jedoch nicht körperlich, sondern eher auf geistiger Ebene.“
    Sofort waren sämtliche Augenpaare auf Inoel gerichtet, wobei keiner so verwirrt dreinschaute wie die Königstochter selbst.
    „Mich unterrichten? Worin…weshalb?“
    „Um dich auf deine Aufgabe vorzubereiten“, antwortete der Zauberer und legte sanft seine Hände auf ihre Schultern. „Ich möchte herausfinden, wie sehr sich die Herkunft deiner Mutter auf dich ausgewirkt hat. Vergiss nicht, du bist die Tochter eines Schicksalswebers! Mit ein bisschen Geduld und viel Übung müsstest du eigentlich in der Lage sein, mit Knubber und mir auf geistiger Ebene kommunizieren zu können.“
    „Du kannst ihr Gedankenübertragung beibringen?“, fragte Jesta erstaunt.
    „Möglicherweise. Doch die eigentlichen Kenntnisse wird sie vom Wolkenwal selbst lernen müssen.“
    „Warum bringen wir sie dann nicht direkt zum Jaraansee?“, fragte Knubber.
    „Weil sie ihn selbst rufen soll, durch eigene Kraft! Dem Wolkenwal wird es bestimmt freuen, endlich Saneens Tochter kennenzulernen! Immerhin muss er sie auf ihre Aufgabe in der Heiligen Stätte vorbereiten.“
    „Wo sollen wir denn mit dem Training beginnen?“, fragte Plummel und erhob sich ein Stück weit in die Luft, wobei er nach

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