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Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition)

Titel: Andular III (Das Erbe der Schicksalsweber) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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hinunter. Es war totenstill. Allein sein Herz konnte er hören, das in seiner Brust unaufhörlich raste, als würde es jeden Moment zerspringen.
    „Ich kann das nicht!“, zischte er und drehte sich auf dem Absatz um, als ihm der Rabe mit einem Mal flügelschlagend ins Gesicht sprang. Renyan taumelte, trat zurück - und fiel.
    Die schwarzen Steine um ihn herum verschwammen zu einer einzigen, dunklen Leere. Kalte Luft schoss an ihm vorbei, während er schreiend Meter um Meter in die Dunkelheit raste, als sich ihm plötzlich der gleißende Lichtschein näherte, der Avakas vorauseilte. Sekundenbruchteile später war der Rabe über ihm, flatterte kurz mit den Flügeln und schlug die Krallen in seinen Mantelkragen.
    Renyan verspürte einen kurzen, heftigen Ruck und mit einem Mal war das Gefühl des Fallens verschwunden. Nun schien er geradezu hinunter zu schweben, und auch der kalte Wind und das Rauschen waren fort. Alles, was er jetzt noch hörte, war das gleichmäßige Schlagen von Avakas leuchtenden Flügeln.
    Während er über die immense Kraft des Raben staunte, warf er einen Blick hinunter und sah, dass Avakas´ Lichtschein bis zu seinen Stiefeln hinab reichte und diese nur noch wenige Meter vom Grund des Loches entfernt waren. Nur noch ein paar Flügelschläge und er würde endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben.
    „Einmal mehr hast du es geschafft mich zu beeindrucken, mein Freund! Solch Kräfte hätte ich dir nicht zugetraut“, flüsterte er dem Raben zu, dessen Lichtschein nur noch schwach pulsierte, bis er schließlich ganz erlosch und Avakas in seinem üblichen Federkleid zurückließ.

    Als Renyan sich umsah, stellte er fest, dass auch die Finsternis um ihn herum verschwunden war.
    „Wie ist das möglich?“ Staunend betrachtete er die neue Umgebung. Offensichtlich befand er sich in einer riesigen Halle. Und alles in dieser Halle war weiß. Die matt glänzenden, wunderschön gestalteten Steinplatten zu seinen Füßen waren weiß. Ebenso die vielen Säulen um ihn herum, die die hohe, gewölbte Decke über ihm stützten, und auch die erstrahlte, bis auf das kleine Loch, aus dem er gekommen war, in einem angenehm wohltuenden Weiß. Und nun wusste er, woraus dieser Ort bestand.
    Die ganze Halle war aus reinem Alabaster erbaut, einem matt schimmernden, feinkörnigen Gestein, das Renyan in dieser Menge noch nie zuvor gesehen hatte. Selbst die Wandhalterungen der unzähligen Fackeln, die als einzige Lichtquelle die Halle säumten, waren aus Alabaster.
    Doch so sehr dieser Ort ihn auch ins Erstaunen versetzte, er konnte sich einfach nicht erklären, wo er sich eigentlich befand. War dies wirklich das Innere des Kolosses? War dies Nagram, Salagors Unterschlupf?
    Mit Avakas auf der Schulter durchschritt er die Halle, deren Ende er nicht einmal erahnen konnte. Er wusste nicht, ob es an der eigentlichen Länge der Halle, oder aber am Schein der Fackeln lag, deren Abstand zueinander möglicherweise in der Ferne immer größer wurde.
    Er ging weiter, bis ihm auffiel, dass seine Schritte gar keine Geräusche verursachten. Er blieb stehen und lauschte, wartete auf den Hall, als Avakas plötzlich einen gellenden Schrei ausstieß, doch auch der hallte nicht von den Wänden zurück.
    „Was geht hier vor sich?“, murmelte Renyan und blickte zurück. Er war sich sicher, mindestens dreißig Meter zurückgelegt zu haben, doch als er zur Decke hinauf sah, war das Loch, durch das sie gekommen waren, immer noch direkt über ihnen.
    Den Blick weiterhin nach oben gerichtet ging er weiter, doch es schien, als ob die Öffnung sie begleiten würde, bis er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass sich die Säulen selbst nicht bewegten. Er blieb noch einmal stehen, richtete seinen Blick nach vorn und ging weiter. Und nun kamen auch wieder die Säulen auf ihn zu. Renyan beschleunigte seine Schritte und begann zu laufen, und während er das tat, riss er rasch den Kopf hoch und blickte erneut zur Decke hinauf.
    „Was geschieht hier?“, rief er, denn die dunkle Öffnung war immer noch über ihm. „Was für ein trügerischer Ort ist dies?“
    Und mit einem Mal, obwohl er stand und sich nicht einen Meter bewegt hatte, rauschten die Säulen an ihm vorbei, als würde er auf dem Rücken eines Pferdes durch die Halle galoppieren. Die Geschwindigkeit nahm weiter zu, worauf die Säulen wie weiße Striche an ihm vorbei flogen, bis alles ganz plötzlich und unerwartet zum Stillstand kam und er sich vor einem hohen Thron wieder fand, der

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